Die Antwort aus dem Artikel: Deregulierung und profit-orientierte Investoren ran lassen.
Es wird selbst im Artikel schnell klar auf wessen Kosten das Ganze gehen wird:
Wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass Mietpreisbremse und Kappungsgrenze die privaten Investitionsanreize in Wohnraum verringern, schreibt Frau Grimm.
Haben diese Studien auch geschaut was die Alternative für die Mietpreise bedeutet? Ich befürchte dass es nichts Gutes ist.
Da ist eine lange Liste von Vorschriften, die das Bauen und dann eben das Mieten stark verteuern. Ich nenne lediglich Stichworte: Stellplätze für Autos und Fahrräder, Barrierefreiheit im ganzen Haus, Aufzugpflicht, Brandschutz, Energie- und Umweltauflagen, hohe Makler-, Anwalts- und Notargebühren.
Es gibt genügend andere Regularien, aber abgesehen von vielleicht den Gebühren und Autostellplätzen in der Stadt, sollten die genannten nicht gestrichen werden.
Die anderen – Union und FDP – schlagen eine Angebotspolitik vor, die Regulierungen abbaut, Preisinterventionen und Subventionen meidet und stattdessen Investitionsanreize verstärkt. Man sollte der letztgenannten Alternative eine Chance geben. Und beten, dass Union und FDP nicht schon mitten im Wahlkampf der Schneid zur „Wende“ wieder verlässt.
Man sollte dafür auch gute Argumente bringen. Mehr Wohnungen helfen den Menschen nicht, wenn sie nicht mehr bezahlbar sind…
Alles außer kommunaler Wohnungsbau. Kommunaler Wohnungsbau hat sich bewährt, hält die Mieten niedrig und stärkt die Wirtschaft, weil das Geld nicht von irgendwelchen windigne Firmenkonstrukten abgesaugt wird, sondern im lokalen Kreislauf bleibt.
Also wollen FDP und CDU sicherstellen, dass eine Stärkung des kommunalen Wohungsbau ausgeschlossen bleibt. Und überhaupt, nichts ist kapitalistischer, als aus der Eintragung im Grundbuch und der physikalisch bedingten Knappheit von Raum unbegrenzte Rendite schlagen zu können. So geht freie Marktwirtschaft.
Die Frage sollte sein: sollten wir bauen?
Alternative? Im Moment sehe ich Boomer die immer mehr Wohnraum pro Kopf okkupieren, und Generation Y und Millenials finden nichts was ohne frühzeitiges Erbe leistbar ist. (Preise aus Dunkeldeutschland ignorier ich mal)
Warum ignorierst du die ca 10% Leerstand in “Dunkeldeutschland”? Warum ist es nicht eine Alternative, Wohnformen zu finden in denen Alte Menschen nicht vereinsamen und auch nicht ein EFH pro Kopf verbrauchen? Die Wohnfläche pro Kopf steigt auch nicht nur wegen Rentnern…
Warum nicht ein Höchstmaß an Wohnfläche pro Kopf festlegen und darüber schrittweise steuern ansetzen.
Wir können es uns nicht leisten einfach endlos weiterzubauen ohne Sinn und maß. Bauen stellt eine enorme Umweltbelastung dar, nicht nur wegen dem Beton, sondern auch wegen der Infrastruktur die dranhängt.
Wir haben gesetzliche Klimaziele die wir einhalten müssen. Wir haben auch Ziele zum Flächenverbrauch die wir ebensowenig erreichen aktuell die aber auch gesetzlich verankert sind.
Weil da halt niemand hin möchte. Bisschen an der Lebensrealität in Deutschland muss man sich orientieren. Ansonsten kann man gleich sagen: Litauen hat günstige Wohnungen, kann man ja dorthin ziehen. Alternative Wohnformen? Meinst sowas wie Mehrgenerationenwohnen? Wir machen sowas, ich Frau und Schwiegereltern. Geht nicht im bestehenden Haus weil zu klein. Ist bei vielen Einfamilienhäusern ähnlich. Solange man keine 200m² oder mehr hat wirds eng sobald Kinder/Enkel nachkommen. Im gesamten Bekanntenkreis der Schwiegereltern kann sich das niemand vorstellen mit den eigenen Kindern. Die bleiben lieber im Haus wohnen. Wenige überlegen das Haus vor der Rente zu übergeben. Ist keine Studie oder verlässliche Daten nur meine Erfahrung in der Sache.
Und ja, auch junge Menschen haben gerne mehr Platz. Mittlerweile hat fast jedes Kind ein eigenes Kinderzimmer. Gern mal 12m² oder mehr. War früher deutlich weniger.
Progressive Steuern pro Kopf/m² fände ich sehr gut. So motiviert man die Menschen verhältnismäßig zu wohnen. Und wenn sie es nicht tun, sollen sie verhältnismäßig mehr Steuern zahlen. Denn schließlich wird die Infrastruktur wegen ihrem Platzbedarf schlecht ausgenutzt.
Flächenversiegelung und co bin ich bei dir. Deswegen lieber höher und Kompakter bauen. Wohnungskauf für Erstbesitzer günstiger machen. Oder auch der Wechsel in Barrierefreie altersgerechte Wohnungen fördern. Weil wieso sollten Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld weg und das Risiko eingehen mit einer neuen Umgebung wenn das Haus im Jahr nur 2-4k€ kostet? Dazu bisschen Nebenkosten und fertig. Ja dann hat man halt drei Zimmer zu viel. Tür zu und fertig. Kann ich schon verstehen dass man eher bleibt. Das und die Baukosten/Bauweise muss sich ändern. Gerade Nachverdichtung wäre eine gute Sache. Nur oft nicht erlaubt.
Warum ignorierst du die ca 10% Leerstand in “Dunkeldeutschland”?
Da will halt keiner wohnen, oftmals aus guten Gründen (wenig Jobs, dafür viele Nazis), und das Problem lässt sich noch schwieriger lösen als der Wohnungsmangel in den Städten.
Erhalt von Mittel- und Kleinstädten durch Investitionen in öffentliche Infrastruktur, insb. Verkehrsinfrastruktur.
Rückbau der industriellen Viehwirtschaft und Schaffung von Naturreservaten mit Erholungs und Freizeitangeboten, Ansiedlung von Unternehmen in der Fläche.So wie die Städte aktuell wachsen, wird es in 30 Jahren eh wieder eine Welle Stadtflucht geben, gerade weil dann auch viele Einfamilienhäuser leer werden, weil die Boomer wegsterben. Dann werden die neu gebauten Blöcke wieder zu Vierteln mit hoher Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Dann wird wieder ein Teil zurückgebaut, um den Wohnungsmarkt zu schützen und dann geht es wieder von vorne los…
Gute Verkehrsinfrastruktur in urbanen Regionen ist halt verhältnismäßig teuer pro Einwohner. Alles unter 100k Einwohnern kann sich keine sinnvollen Öffis leisten (alle 20-30min Abfahrt in Laufnähe) Außer vielleicht Dörfer mit riesiger Industrie, bleibt also das Auto.
Öffentliche Freizeitangebote unterliegen hohen Auflagen, gerade was Haftung und daraus resultierend Unterhalt angeht kein Spaß. Mein Heimatdorf konnte es sich nicht mal leisten den lokalen Baggersee zu betreiben. Und der war schon vorhanden. Viehwirtschaft einschränken bin ich bei dir. Die Bauern bei uns produzieren Luxusgüter (Fleisch) und werden dafür sportlich subventioniert.
Auf Fläche bauen beißt sich mit der Flächenversiegelung die wir eher eindämmen wollen/sollen.
Was in 30 Jahren passiert weis ich nicht. Kann mir aber schwer vorstellen dass ohne große Ereignisse (Krieg oder so) die Attraktivität der Städte schmälert. Musst auch mal so überlegen, wenn die aus ihren Häusern raussterben hast da Objekte die sind eher reif für eine Kern- oder Warmsanierung. So attraktiv sind die Häuser nicht. War bis vor kurzem selbst sehr aktiv auf der Suche nach Bestandsimmobilien und ohne vernünftige Sanierbarkeit sind die nichts mehr Wert. Der Grund ja, die sind meistens schön groß, aber wenn dann erstmal 100k in den Abriss steckst um dann neu zu bauen. Da landet man auch eher bei 4-500k+ für ein normales Einfamilienhaus. Sind wir bei 500k minimum und dann musst ja noch das Betongold der Erben/Vorbesitzer bezahlen.
Bauen muss günstiger sein. Höher bauen, Mehrparteienhäuser bauen. An gute Infrastruktur anknüpfen. Regularien überarbeiten. Und Subventionen eindämmen, klingt komisch aber Wärmepumpen sind hier ca 50% teurer als in Frankreich. Warum? Weil hier im Schnitt ca 50% der Wärmepumpe subventioniert wird. Mit solchen Maßnahmen werden wir günstiger. Gerne auch mehr Steuern für ungenutzten Wohnraum erheben. Erstimmobilie sinnvoll fördern. Beispielsweise keine Grunderwerbssteuer erheben solange man kein Haus/Wohnung besitzt.