Eine neue Auswertung der AOK Rheinland/Hamburg von Daten ihrer Versicherten zeigt: Es gibt zunehmend mehr Fehltage wegen Alkoholkonsum. Unterschiede zeigen sich zwischen Geschlechtern und Altersgruppen.

https://archive.ph/rfxsv

  • No_Money_Just_Change
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    9 days ago

    Also die Menge von 16 in 100*251 Tagen ist jetzt nicht die Welt aber generell wundert es mich das es überhaupt leute gibt die drei Tage wegen Alkohol Konsum ausfallen und dann nicht versuchen sich beim Arzt mit Lebensmittel Vergiftung oder Krankheit rauszureden

    • Laser
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      9 days ago

      das es überhaupt leute gibt die drei Tage wegen Alkohol Konsum ausfallen

      Meinst du wegen der Pflicht zur Krankmeldung? Bei uns muss ab dem ersten Tag ein Attest vorgelegt werden. Wie der Artikel ja vermutet, wird die Dunkelziffer weitaus höher sein, da manche einfach einen Tag anrufen und sich krank melden können.

      • federal reverse
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        9 days ago

        ab dem ersten Tag ein Attest

        Ich dachte immer, das wäre gesetzlich auf 2 Tage geregelt. Stimmt das gar nicht?

        • Laser
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          9 days ago

          Doch, aber soweit ich weiß nicht so, wie du meinst. Ab dem dritten Tag musst du per Gesetz ein Attest vorlegen. Davor liegt es im Ermessen des Arbeitgebers, ob er eins einfordert.

          • federal reverse
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            9 days ago

            Das ist ja mal wieder eine unternehmensfreundliche Kackregelung. :(

            • Laser
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              9 days ago

              Mein Arzt schreibt potentiell eher länger krank - wenn es mein Arbeitgeber so will, bitte. Bin ich halt 4 Tage weg statt 2.

              Leider muss ich die Besuche durch Selbstbeteiligung allerdings selbst bezahlen. Naja…

    • Saleh
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      9 days ago

      Ich sehe das eher als positiv. Es zeigt, dass Alkoholismus weniger tabuisiert ist. Ich denke die Diagnose kommt daher, dass die Ärzte ihre Alkoholiker kennen und das auch so eintragen.

      Beim AG wird es wahrscheinlich ein offenes Geheimnis sein, wer Alkoholiker ist, aber der AG erfährt die Gründe der Krankschreibung schließlich nicht.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        9 days ago

        Nicht jeder, der mal katerbedingt einen Tag ausfällt, ist gleich ein Alkoholiker, auch wenn es Gesundheitsapostel gibt, die uns das gerne weismachen wollen

        • Saleh
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          9 days ago

          “mal katerbedingt einen Tag ausfallen” bedeutet faktisch, dass du deinen Alkoholkonsum soweit nicht im Griff hast, dass du nicht mehr in der Lage bist, deine Verpflichtungen vollumfänglich zu erfüllen. Dein Konsum wirkt sich also negativ auf dein Sozialleben aus.

          Du kannst auch mal den Vergleichstest machen, Würdest du das gleiche sagen, wenn jemand “mal katerbedingt einen Tag ausfällt”, weil er am Vortag zu viel Amphetamin geballert hat?

          • woelkchen@lemmy.world
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            9 days ago

            Dein Konsum wirkt sich also negativ auf dein Sozialleben aus.

            Bei mir wirkt sich die Notwendigkeit zu Arbeiten negativ auf mein Sozialleben aus.

          • sobanto
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            9 days ago

            Alkoholiker ist jemand der abhängig ist. Jemand der zwei mal im Jahr ein Vollrausch hat (mit den entsprechenden Folgen am nächsten Tag), sonst aber strickt nichts trinkt ist kein Alkoholiker. Wer aber täglich seine drei Bier trinkt, man ihm nichts anmerkt weil er eine Toleranz aufgebaut hat und mittlerweile entsprechend abhängig ist ist ein Alkoholiker.

            • Saleh
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              9 days ago

              Es gibt verschiedene Formen von Alkoholismus. Unregelmäßig zu trinken, sich dann aber in einen Vollrausch zu begeben, oder in unregelmäßigen Abständen ein starkes Verlangen nach Alkohol zu entwickeln und dann den Vollrausch zu suchen, fällt unter die Typen Gamma und Epsilon-Trinker

              https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/suchterkrankungen/alkohol/id_70473392/alkoholiker-typen-gamma-delta-und-epsilon-trinker.html

              Gamma-Trinker, auch Rauschtrinker genannt, haben ihren Alkoholkonsum nicht mehr unter Kontrolle und werden daher als suchtkrank eingestuft. Haben Gamma-Trinker einmal angefangen zu trinken, können sie nicht mehr aufhören – selbst wenn sie das Gefühl haben, genug getrunken zu haben. Da Gamma-Trinker oftmals über einen längeren Zeitraum abstinent bleiben können, reden sich viele Betroffene ein, nicht süchtig nach Alkohol zu sein.

              Epsilon-Trinker führen auch den Beinamen Quartalstrinker. In unregelmäßigen Abständen entsteht bei dieser Gruppe alkoholkranker Menschen ein starker Drang nach Alkohol, was ein klares Anzeichen für eine Alkoholsucht ist.
              Nach einer Phase der Reizbarkeit und Unruhe entlädt sich diese Anspannung in tagelangen Alkoholexzessen, bei denen die Epsilon-Trinker die Kontrolle über sich selbst verlieren. In den Ruhephasen zwischen solchen Ausbrüchen verspüren Epsilon-Trinker häufig gar kein Bedürfnis nach Alkohol.

              Ich weiß, in Deutschland ist es noch immer verpönt über Alkoholsucht zu reden und problematisches Trinkverhalten zu thematisieren. Aber sich selbst zu belügen hilft der Medizin nicht. Wer so trinkt, dass seine Ausfallerscheinungen sich negativ auf sein Leben auswirken hat wahrscheinlich ein Alkoholproblem.

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            9 days ago

            Wessen Sozialleben nur auf der Arbeit stattfindet und wer sich nur über irgendwelche “Verpflichtungen” definiert, tut mir leid.

            • Saleh
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              9 days ago

              Wenn du einen Arbeitsvertrag hast, hast du dich verpflichtet arbeiten zu gehen. Das selbe Argument greift auch, wenn du wegen deines Katers deine Kinder oder pflegebedürftige Eltern vernachlässigst.

              Der Alkoholkonsum führt in diesen Fällen dazu, dass du deine Verpflichtungen nicht mehr erfüllst und darunter du und ggf. andere Menschen leiden. Deswegen ist es richtig, dass Ärzte das auch als Ausdruck einer Suchterkrankung sehen. Die negativen Auswirkungen auf das Sozialleben sind eine der wesentlichen Merkmale um Konsum von Suchtverhalten abzugrenzen.

              • woelkchen@lemmy.world
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                9 days ago

                Wenn du einen Arbeitsvertrag hast, hast du dich verpflichtet arbeiten zu gehen.

                Du bist derjenige, der Verpflichtungen auf der Arbeit mit Sozialleben gleichgesetzt hat.

                Das selbe Argument greift auch, wenn du wegen deines Katers deine Kinder oder pflegebedürftige Eltern vernachlässigst.

                Pflege von Familienmitgliedern (die man in der Arbeitszeit eh nicht ausübt), ist auch kein Sozialleben.

                Wenn überhaupt, kann man Alkoholismus bei sozialen Ereignissen eher überspielen. Dann hat man halt ein Bier oder einen Wein in der Hand, während man sich mit anderen unterhält. Wer “im Training” ist, funktioniert nach ein paar mehr Bier auch noch sehr gut.

                • Saleh
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                  9 days ago

                  Deine Verpflichtung aus deinem Arbeitsvertrag ist nun mal Teil deines Soziallebens. Du arbeitest ja nicht für dich selbst, sondern für eine Organisation von anderen Menschen. Ob du dich an Gesetze hältst oder nicht ist auch Teil deines Sozialverhaltens, weil diese Ausdruck gesellschaftlicher Normen sind. Wenn du die Spiegel vom Auto deines Nachbarn abtrittst ist das auch ein Aspekt deines Sozialverhaltens und deiner Beziehung zu deinem Nachbarn, obwohl du nicht direkt mit ihm interagiert hast.

                  Alles was du tust, was in Beziehung zu deinen Mitmenschen steht ist Ausdruck deines Soziallebens bzw. Sozialverhaltens. Und dazu gehört natürlich auch die Pflege deiner Angehörigen. Oder ist dein Begriff von Sozialleben nur Party feiern und zusammen ins Kino gehen?

  • dubak
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    9 days ago

    Bei dem Negativrekord handelt es sich um einen allgemeinen Trend. Z. Bsp. NDR hatte eine aktuelle Meldung über Anstieg von Krankheitstagen in Norddeutschland. Diese Entwicklung kann durch die älter werdende Bevölkerung erklärt werden. Das sieht man in der Auswertung von AOK. Besonders betroffen von Alkoholproblemen ist die Ü60 Kohorte.