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Gleich zu Beginn legt Carsten Müller, Leiter des stillgelegten Kernkraftwerks, den Tenor fest: “Eine Rückkehr zum Leistungsbetrieb wird es nicht geben.” Es folgen eine Präsentation über bereits abgebaute Anlagenteile, zerlegte Rohre und irreversible Leitungen – und Müllers Hinweis: “Damit ist es besonders schwierig geworden, eine Anlage wieder in den Ursprungszustand zu versetzen.”
Schon Ende Oktober 2023, vor mehr als einem Jahr also, machen die Betreiber deutlich: “Wir sind am Ende.” Technisch und organisatorisch könne die Anlage nicht mehr betrieben werden. Immer wieder wiederholen Vertreter von Preussen Elektra Botschaften wie diese gebetsmühlenartig – so auch an diesem Abend, sie scheinen notwendig.
Das ist genau das, was mich an der ganzen Sache so irritiert. Auf dem Level Merz oder Söder sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass man seinen Assistenten bzw. das Wahlkampfteam wenigstens mit einer oberflächlichen Prüfung der Wahlkampfthemen beauftragt. Vielleicht braucht man kein Konzept runter bis zur letzten Schraube, aber bevor man dann die Reaktivierung der bestehenden AKWs fordert sollte man doch wenigstens mal bei den Betreibern anfragen, ob das überhaupt möglich ist?
Ich befürchte, dieser Umstand ist eher noch ein weiterer Grund sein, das zu fordern. Im Nachhinein kann man die Unmöglichkeit auf die “Technik” schieben und direkt auf neue Anlagen setzen. Irgendwelche Behauptungen, die sich im Nachhinein als Blödsinn herausstellen, sind ja leider schon ziemlich normal. Schon bei der kurzen Laufzeitverlängerung hat die Union ja so getan als ginge es nicht nur um wenige Monate sondern um eine Grundsatzfrage. Selbst die Fähnchen-im-Wind-Haltung von Söder scheinen viele vergessen zu haben. Es ist mittlerweile einfach normal mit absolut fragwürdigen Position zu agieren. Es ist nicht wichtig ob sie stimmen, sondern ob sie genug Reaktion erzeugen. Detailanpassungen kommen dann im Nachgang.
Warum sollte man sich die Arbeit machen, wenn Lügen mehr Stimmen einbringen?
An dem Punkt sind die Spitzenkandidaten der Volksparteien angekommen.
Die wissen ganz genau, dass das Quatsch ist, was sie erzählen. Aber wichtiger ist doch, dass es verfängt, sodass sie gewählt werden. Ein großer Teil der Presse macht einfach seine Aufgabe nicht gut.