• fantawurstwasser
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    3 hours ago

    Ich kann dem Artikel nur zustimmen - es gibt halt gewisse Maßnahmen, die gesundheitsschädliches Verhalten auch jenseits aller Hardcore-Prohibitionsfantasien eindämmen. Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung. Die Zahl der Leute, die da wieder rückfällig geworden ist, dürfte enorm sein. Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben. Dadurch wird keiner eingeschränkt.

    Das gilt auch für zig kleine weitere Maßnahmen. Keiner wird dadurch eingeschränkt, wenn Süßigkeiten nicht an Kinder beworben werden können (außer Süßwarenhersteller). Wir haben auch bereits diverse entsprechende Regeln umgesetzt und die wirken so gut, dass man sie gar nicht mehr bemerkt. Zutaten- und Kalorienangaben etwa, damit wir überhaupt merken können, wie viele Kalorien das Essen hat. Oder die Health Claims-Verordnung, mit der Hersteller ihre ungesunden Lebensmittel nicht mehr als gesund bewerben dürfen. Und das haben sie getan - schaut mal in /c/die_reklame und wundert euch, wie Nutella als gesund für Kinder und Teil eines ausgewogenen Frühstücks beworben wurde. Oder auch die “Frühstückscerealien”, was ja im Kern Süßigkeiten zum Frühstück sind, wurden so gepusht. Das lässt sich verhindern.

    • superkret
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      1 hour ago

      Es ist einfach so bescheuert dass ich zu jeder Tag- und Nachtzeit auch am Feiertag Kippen kaufen könnte, aber Nikotinkaugummis gibt’s nur während meiner Arbeitszeiten in der Apotheke.

    • D_a_X
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      3 hours ago

      Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass man an Supermarktkassen Zigaretten und kleine Klopfer Alkohol findet. Wer dann als Ex-Raucher oder Alki in der Schlange wartet, tja, stetige Versuchung.

      Nur ein Off Topic Kommentar: Das hat auch was mit Diebstahlschutz zu tun. Die Artikel müssen unter ständiger Beobachtung durch das Personal bleiben, sonst verdunsten sie einfach.

      • fantawurstwasser
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        3 hours ago

        Auch das lässt sich anders organisieren. Stell halt einfach einen Zigarettenautomaten in einer Ecke auf und geb die Fluppen nur auf Vorkasse raus.

    • NeoNachtwaechter@lemmy.world
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      3 hours ago

      Es wäre überhaupt kein Problem das zu untersagen und etwa den Verkauf von Zigaretten außerhalb der Kassenzone vorzuschreiben.

      Ganz im Gegenteil.

      Die Supermärkte haben diese geschlossenen Deckel über den Zigaretten eingeführt, das ist aber nur im Kassenbereich praktizierbar. Da muss ja ein Mitarbeiter sein, der das bedient und den Kunden überprüft (keine Kinder) und der Mitarbeiter muss für den Kunden immer zuverlässig greifbar sein.

      • fantawurstwasser
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        2 hours ago

        Das brauchst du alles gar nicht. Es würde vollkommen ausreichen, wenn du die Zigaretten einfach über einen handelsüblichen (oder einen etwas größeren) Zigarettenautomaten verkaufst. Alterskontrolle geht da ja auch über den Ausweis, du hast dann Vorkasse, keinen Ladendiebstahl und den Automaten kannst du etwas abseits der üblichen Kundenströme platzieren. Größere Märkte wie die Kauflands, reals & Co haben ja auch z.B. Zeitschriftenläden im Kassenvorfeld, wo auch jetzt schon Zigaretten verkauft werden. Die könnten das auch komplett für den ganzen Laden übernehmen und der schlimme Mehraufwand für dich als Kunden wäre, dass du tragischerweise einmal in einen zweiten Laden musst. Theoretisch könntest du Zigaretten auch nur per Versandhandel verkaufen und das wäre jugendschutztechnisch auch kein Problem und auch voll vertretbar. Dann sind die Handelsstellen außerhalb der Öffentlichkeit.

        • NeoNachtwaechter@lemmy.world
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          1 hour ago

          Du machst lauter Vorschläge, die für einen Supermarkt nicht passen. Als Ladenbetreiber wärst du blitzschnell pleite 😉

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            3 minutes ago

            Das müsstest du belegen. Wieso sollen beispiele aus Supermärkten nicht in Supermärkten funktionieren? Und wieso sollten Supermärkte pleite gehen, wenn sie keine Zigaretten mehr verkauften? Gehen Kund*innen dann am Kiosk ihre Lebensmittel einkaufen oder was?

      • federal reverse
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        2 hours ago

        Einfach einen Zigarettenautomaten direkt im Laden aufzustellen wäre kein Problem. Ob das sinnvoll ist, ist aber eine andere Frage.

  • federal reverse
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    4 hours ago

    Die Parallele zwischen Alkopops und Vapes finde ich gut gezogen.

    Warum hat das so viele Runterwählis?

    • HerrVorragend@lemmy.world
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      3 hours ago

      Die Besteuerung auf Alkopops wurde nur als “Die armen besoffenen Kinder!” verkauft.

      In Wirklichkeit bin ich immernoch davon überzeugt, dass es hier ein Eingreifen der Bierlobby gab, um eine unliebsame Konkurrenz verschwinden zu lassen.

      • federal reverse
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        2 hours ago

        Ja, ist richtig. Kam mir schon damals komisch vor, dass Bier ja ähnliche Prozente hatte, nur weniger Zucker. Und bei Alkohol ist der Markt tatsächlich einigermaßen zwiegespalten zwischen Bier- und Spirituosenkonzernen (InBev v. Diageo).

    • Chewy@discuss.tchncs.de
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      4 hours ago

      Wie auch im Artikel beschrieben, ist eine Erhöhung der Alkoholsteuer unbeliebt.

      Ich trinke auch gerne, und auch mal mehr als die beschriebenen 5 Getränke, dementsprechend käme mir eine Verteuerung von alkoholischen Getränken äußerst ungelegen.

      Aber bei dem Verbot von Mischgetränken stimme ich dem Author voll und ganz zu.

      Letztendlich habe ich bei mir beim Cannabis keinen Zusammenhang zwischen Preis und Konsum feststellen können (Konsum blieb gleich, Kosten gingen runter). Andererseits ist mein Alkoholkonsum in Bars/Diskos deutlich niedriger, weil teuer. Gesamtgesellschaftlich gibt es mit Sicherheit einen Zusammenhang.

  • trollercoaster@sh.itjust.works
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    4 hours ago

    Genau, die wenigen legalen Drogen sollen noch zu einem Luxusprodukt werden, das sich nur die Leute reinpfeifen können, die eh lieber koksen.

    Der Pöbel soll gefälligst gesund leben, dass er länger für die Herrschaften Leistungsträger schuften kann.

    • federal reverse
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      4 hours ago

      Der Artikel umreißt eigentlich ganz gut, dass sich hier Unternehmen auf Kosten ärmerer Bevölkerungsschichten und der Beitragszahlysgemeinschaft bereichern.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        4 hours ago

        Das ist ein Problem der Strukturierung des Gesundheitswesens.

        Weil Reiche da einfach unterproportional einzahlen. Wenn Arme es sich nicht leisten können, sich das Elend schönzusaufen, dann schnüffeln sie halt Kleber. Oder was halt sonst blöd in der Birne macht und billig ist. Gesünder ist das auch nicht.

        • federal reverse
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          4 hours ago

          Das ist wie das Argument “Wenn man Schusswaffen in den USA verbietet, dann nutzen die Leute eben Messer für Suizide”. Es ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass das nicht stimmt.

          Und dann wird es ja auch nicht einfacher, Jugendklubs oder andere soziale Angebote (mit-) zu finanzieren, wenn Krankenkassen etc. einfach immer mehr Geld schlucken.

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            4 hours ago

            Komisch, dass vor ein paar Jahrzehnten, bevor das neoliberale Pack die Sozialleistungen zusammengestrichen hat, um den reichen sogenannten “Leistungsträgern” die ach so schrecklichen Beiträge und Steuern senken zu können, genug Geld da war, beides zu haben. Ein Gesundheitssystem das mit noch mehr Sauferei klargekommen ist und soziale Angebote. Inklusive Jugendklubs, in denen auch gesoffen wurde.

            Aber ja, reduziere einfach nicht so reiche Menschen auf Kostenfaktoren, die nicht wissen, was gut für sie ist und deshalb um jeden Preis vor sich selbst geschützt werden müssen.

            • federal reverse
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              3 hours ago

              Die Unterstellung, dass ich gegen Arme sei, weil ich Suchtmittel lieber begrenzt sähe—findest du das nicht auch ein bisschen albern? Nein, ich bin einfach für Suffizienz und dafür, kaputte, teure, verschwenderische Systeme zu verbessern, von denen viele uns auch unglücklich machsn. Egal, ob das Fossilenergie, Billigschnitzel, Suchtmittel oder die Kanalisation betrifft.

              • Es gibt außer Steuern auch andere Möglichkeiten, wie etwa die Verbannung von Suchtmitteln in spezielle Läden. Wäre ich total dafür.
              • Es gibt demografische Änderungen in den letzten Jahrzehnten: Viel mehr alte, viel weniger junge Menschen. Gleichzeitig ist ein Pflegesystem gewachsen, in dem jetzt statt informell formell gearbeitet wird (was natürlich auch damit zu tun hat, dass 1 maskulin konnotierter Job nicht mehr ausreicht, um eine Familie zu ernähren).
        • Laser
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          3 hours ago

          Nehmen wir halt an, jeder würde den gleichen Anteil seines Einkommens in die GKV einzahlen, warum sollte dann der gesund lebende den Lebensstil des ungesund lebenden finanzieren? Was hat das Einkommen irgendwie damit zu tun?

          Hier geht es nicht darum, dass der Alkohol verboten wird, sondern dass die Verursacher für die Schäden aufkommen sollen. Verursacher sind hierbei die Hersteller und Händler. Das Aufkommen wird durch eine Steuer realisiert. Diese gäben die Hersteller weiter. So weit, so normal.

          Was du forderst, ist ein sozialer Topf zur Förderung der Alkohollobby, und da bin ich streng gegen.

          • federal reverse
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            3 hours ago

            warum sollte dann der gesund lebende den Lebensstil des ungesund lebenden finanzieren?

            Das Zauberwort lautet Solidargemeinschaft. Allein kommt keine:r von uns durchs Leben, wir brauchen zwingend Hilfe von der Gemeinschaft um uns—egal, wie man die definiert (v.l.n.r.: internationale Gemeinschaft, Staatsvolk, Familie).

            Und trotzdem bin ich natürlich dafür, die Systemkosten in einer Art zu senken, dass niemand zu Schaden kommen muss.