Dass Volkswagen in der Krise steckt, ist schon länger bekannt: Anfang September hatte das Management von Europas größtem Autobauer in Wolfsburg einen drastischen Sparkurs angekündigt und einen Stellenabbau mit Werksschließungen in Deutschland in den Raum gestellt. Der Vertrag zur Beschäftigungssicherung, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, und der Haustarifvertrag wurden gekündigt.

Nun scheint die nächste Eskalationsstufe erreicht: Volkswagens Topmanagement »hat alles in Flammen gesetzt«, sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo am Montagvormittag bei einer Rede vor 10.000 Mitarbeitern am Werkstor zum VW-Stammwerk in Wolfsburg. Intern drohe der Vorstand um Konzernchef Oliver Blume mit dem Abbau Zehntausender Stellen, deutlichen Gehaltseinbußen und der Schließung von drei deutschen VW-Werken. »Niemand von uns hier kann sich noch sicher fühlen.«

Man kann Cavallos Worte als Eskalationsrhetorik vor der nächsten Verhandlungsrunde der IG Metall mit dem VW-Management am Mittwoch sehen, in der die Gewerkschaft sieben Prozent mehr Lohn fordert. Cavallo wehrt sich vehement dagegen, als Kassandra abgetan zu werden: »Das alles ist kein Säbelrasseln als Taktik in der aktuellen Haustarifrunde«, schreibt der Betriebsrat in einem Extrablatt seiner Mitarbeiterzeitung. »Der Vorstand will all das wirklich, hält es ohne Abstriche für alternativlos.«

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  • polle
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    28
    ·
    24 days ago

    Es ist schon maximal lächerlich wie von 2023 mit Gewinnsteigerung und dicker Dividende auf einmal “nichts mehr läuft” und 10000 Stellen wegfallen sollen.

    • DetektivEdgar
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      14
      ·
      24 days ago

      23.000.000.000 € Gewinn waren es für den Konzern letztes Jahr - bzw. 2,3 Mio. für jede einzelne dieser 10.000 zu streichenden Stellen. Nur um sich Mal die Dimensionen klar zu machen.

      Jede einzelne dieser Stellen könnte man also alleine mit dem Gewinn aus 2023 ungefähr ein ganzes Erwerbsleben lang bezahlen.

  • einkorn
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    25
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    24 days ago

    Damals steckte Volkswagen allerdings in einer noch tieferen Krise: Der Käfer als Topseller stand vor seinem Produktionsende in Deutschland, der Konzern schrieb – anders als heute – rote Zahlen. Mit erfolgreichen neuen Produkten, allen voran dem VW Golf, kamen die Wolfsburger wieder auf die Beine.

    Hm, wie könnte heutzutage so ein innovatives neues Produkt nur aussehen?

    • Ooops
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      31
      ·
      24 days ago

      Ganz klar: ein Stadtpanzer im Luxussegment für 100.000€ aufwärts

  • macniel
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    19
    ·
    24 days ago

    10.000 Mitarbeitende oder 1 Manager.

    • voodoocode
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      8
      ·
      24 days ago

      Das kann man doch gar nicht vergleichen, Managergehälter sind gerechtfertigt, die tragen schließlich die Verantwortung. Oh… /s

  • Don_alForno
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    13
    ·
    24 days ago

    Cavallo wehrt sich vehement dagegen, als Kassandra abgetan zu werden: »Das alles ist kein Säbelrasseln als Taktik in der aktuellen Haustarifrunde«

    Ähm … Kassandra hatte Recht.

    • Quittenbrot
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      2
      ·
      23 days ago

      Aber ihr hat keiner geglaubt, obwohl sie Recht hatte