Lieg mit Erkältung und Schüttelfrost im Bett (zum Glück kein Covid), gehe um halb 3 auf die Toilette und höre mehrere Rauchmelder piepen.
Wir haben dann das Haus abgesucht. Es kam aus Keller einer Wirtschaft des Nachbarshauses. Hab dann die Lokale Polizeidienststelle angerufen und den Fall geschildert, daraufhin kam eine Streife. Den Beamten hab ich gezeigt wo es herkam, Schlüsseldienst war dann auch schnell da. Sie haben alles abgesucht und sind gegangen, piepsen tut es immernoch.
Das war jetzt ganz schon anstrengend und ich hoffe, das mein Hustenblocker noch so lange wirkt bis ich einschlafe, sonst liege ich noch eine weitere Nacht wach…
Wie handhabt ihr solche Rauchmelder Situationen oder was habt ihr bereits erlebt?
Als jemand aus dem (medizinischen, Ex-FW) Blaulicht Gewerbe: In der eigenen Wohnung würde ich suchen gehen, bei anderen Wohnungen klingeln. Keller wäre ich sehr sehr vorsichtig,hier hab ich schon erlebt,dass jemand so einen rapiden Brandverlauf auslöst und sich so selber den Rückweg abgeschnitten hat.
Sobald ich wo nicht rein kommen, definitiv und ohne jede Diskussion die 112 anrufen.
Die Kollegen kommen da (eigentlich) gerne, ist zwar oft ein Fehleinsatz (aber seltener als bei den großen Brandmeldeanlagen), aber v.a. die älteren KollegInnen haben alle irgendeinen Fall im Hinterkopf wo es schief ging. Ich mache den Job jetzt über 20 Jahre und habe bis heute jedes Jahr zu Weihnachten beim Geruch von verbranntem Essen Flashbacks. Wegen sowas.
Ernsthaft: Rauchmelder sind der geilste Scheiss. Ich hab mittlerweile sogar auf Reisen einen dabei seitdem ich mal nachts von einem Brand im Hotel überrascht wurde. (Sprichwörtlich erst von der Feuerwehr wach geworden, da in NRW damals-oder bis heute?- in Herbergen keine Pflicht)
Ehrlich gesagt finde ich das auch hart von der POL,dass sie erstmal eigene Leute schicken und per Schlüsseldienst aufmachen. Das hätte hier unendlich Ärger gegeben und die Führungskraft hätte die Stellungnahme der Hölle schreiben müssen,bis hin zur Versetzung.
Denn: . Sowas ist lebensgefährlich und hätte sowohl die Beamten als auch den ja unbeteiligten Schlüsseldienst echt gefährden können. Ein Gebäude kann beim Schaffen einer solchen Ventilationsöffnung durch den nun vorhandenen Zuluft/Abluftweg massiv durchzünden (Ich meine,dass ein gut dokumentiertes Beispiel auch mal bei Feuer und Flamme kam). Selber schon dabei gewesen. Von außen Rauchmelder und “Geräusch” hörbar, ganz ganz ganz minimale Rauchentwicklung im Dach, hätte aber auch der Kamin sein können.
Die Kollegen haben unter Atemschutz aufgemacht, 5 Minuten später war die Bude im Vollbrand,trotz massivem Aufgebot der Feuerwehr Den dementen Bewohner haben die Mädels abee vorher raus gezogen. 2 min. später war da wirklich nix mehr außer Flammen.
TLDR: **Wenn es nicht gerade die eigene Wohnung oder die der unmittelbaren Nachbarn: Feuerwehr rufen! 112! **
Ehrlich gesagt finde ich das auch hart von der POL,dass sie erstmal eigene Leute schicken und per Schlüsseldienst aufmachen.
Hört sich nach Bayern an, wo bis vor kurzen in vielen Kreisen die 112 noch zu örtlichen Polizei geleitet wurde.
Äh nein. In Bayern wird die 112 seit 2013 bereits nirgendwo anders als in den Integrierten Leitstellen aufgenommen. (Und auch in 2013 gab es nur einen einzigen Nachzügler, Amberg)
Siehe BayILSG
Also doch, 2013 ist nicht lange her.
Da waren die meisten hier noch nicht auf der weiterführenden Schule. …und wie gesagt, Nachzügler. Tatsächlich war bereits 2010 die Mehrheit der Bayern direkt angebunden.
…und man kann sagen was man will, die ILS Reform ist fachlich um Welten besser als alles was andere Bundesländer haben. Aktuell müssen Sie aufpassen,dass sie das Momentum beibehalten und nicht im politischen Kleinklein untergehen,aber damals war das schon revolutionär.
Logo, danke für die Info. Das nächste mal werde ich auch direkt bei der 112 Anrufen. So hatte ich jetzt eine Übungsstunde.
Hatte es im Text nicht geschrieben, die Feuermelder gingen beim Telefonat mit der Polizei wieder aus und die Streife war dennoch in weniger als 10 Minuten da. Mich hats ehrlich gesagt gewundert das sie überhaupt gkommen sind. Die Rauchmelder haben dann kurze Zeit später wieder angefangen.
10 Minuten ist halt trotzdem jenseits der Reaktionszeit fast jeder freiwilligen Feuerwehr. Und ggf. käme die dann ja noch oben drauf.
Leider sagt auch aus ausgehen nicht unbedingt viel aus
10 Minuten ist halt trotzdem jenseits der Reaktionszeit fast jeder freiwilligen Feuerwehr.
In einigen Bundesländern gilt innerorts eine Hilfsfrist von 10 Minuten, das ist (zur Zeit noch) durchaus realistisch und möglich, sogar auf dem Land.
Bei der Polizei sieht das etwas anders aus, denn die sind chronisch unterbesetzt und haben nicht eine Wache an jedem Briefkasten.
Sorry,schlecht von mir formuliert-es war natürlich gemeint,dass die meisten FFWen innerorts schneller sind. Du hast absolut Recht,danke für die Klarstellung.
Ehrlich gesagt finde ich das auch hart von der POL,dass sie erstmal eigene Leute schicken und per Schlüsseldienst aufmachen.
Ja, absolut unverständlich.
Viele unterschätzen, wie schnell sich ein Brand ausbreiten kann, insbesondere bei plötzlicher unkontrollierter Sauerstoffzufuhr.
Auf Youtube gibt es eine ganze Menge sehr interessanter Videos von Brandversuchen. Suchbegriff: Zimmerbrand Brandversuch. Die meisten dieser Videos haben eine Sache gemeinsam: Sie sind sehr kurz.
Hier mal ein paar schöne Beispiele:
Weitere interessante Suchbegriffe, insbesondere zur Veranschaulichung der Gefahr für ungeschützte und nicht darauf ausgebildete Menschen beim Öffnen von Türen mit einem Brand dahiner sind z.B. Rauchgasdurchzündung, Flashover, Rollover, Backdraft.
Ich versteh den Gedankengang nicht: Feuermelder piepst -> wir rufen die Polizei?
Warum nicht die Feuerwehr? Ich meine im schlimmsten Fall brennt es und es gibt verletzte, was soll die Polizei da machen?
Nachts um 3 mit Erkältung und Schüttelfrost hat man nicht die besten Ideen :D
Das ist etwas, was man immer wissen. Feuer -> Feuerwehr
Das beschreibts wohl ganz gut. Dazu kommt noch die mentale Hürde einen Großeinsatz zu starten. Da ist halt die kleinere Hürde die Polizei zu fragen, weil die ja wissen müssten was zu tun ist. Hatte ich nicht im Text erwähnt, das gepiepse ging beim Telefonat mit der Polizei wieder aus und dann fünf Minuten später wieder an. War mit dem Kontext eh überrascht das sie sehr schnell da warn (unter 10 min).
Feuerwehr rufen.
Hab mal gesehen wie sie statt die Tür einzuschlagen ein gekipptes Fenster von der Drehleiter aufgemacht haben mit so nem Seildings. Minimalinvasiv quasi
Zerstörungsarme (im idealfall zerstörungsfreie) Methoden sind inzwischen Standard, es sei denn, es geht nicht anders, oder es ist zu wenig Zeit. Das liegt zum Einen am Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, zum Anderen daran, dass geöffnete Räumlichkeiten ja nach dem Einsatz wieder gesichert und verschlossen werden müssen.
Das gekippte Fenster ist da so was wie der Jackpot, denn ein gekipptes Fenster lässt sich mit sehr einfachen Mitteln von außen ganz öffnen.
Bei Türen ist die bevorzugte Methode das Ziehen bzw. Ausfräsen des Schließzylinders. Die Tür lässt sich danach einfach durch Einbau eines neuen Schließzylinders wieder sichern.
Abgesehen von dem Ziel, unnötigen Schaden zu vermeiden und hinterher noch eine verschließbare Tür zu haben, ist das stereotypische Einschlagen oder Eintreten von Türen bei modernen Haus- bzw Wohnungstüren eigentlich kaum noch möglich, weil die sehr stabil geworden sind. Auch manuelles Brechwerkzeug stößt da schnell an seine Grenzen. Wenn so eine Tür wirklich auf die rustikale Tour auf muss, kommt dann eher mal hydraulisches Werkzeug oder ein großer Trennschleifer zur Anwendung.
Danke für die Erklärungen sehr interessant. Gucke auch immer Feuer & Flamme
Gucke auch immer Feuer & Flamme
Sehr gute Serie, weitergucken. (wenn dann endlich die nächste Staffel kommt)
Es gibt dazu auch noch einen begleitenden Podcast, der ist auch sehr zu empfehlen, falls Du den noch nicht kennst.
Gekippten Fenster sind in modernen Wohnungen eher nicht mehr hilfreich, da sie einen Einbruchschutz beinhalten.
Der typische “Einbruchschutz” ist nur dafür gedacht low-effort Einbrecher aufzuhalten und verhindert in der Regel nur das Umstellen des Fenstergriffs, solange das Fenster nicht zu ist. Um das zu überwinden, muss man nur das Fenster von außen weit genug zuziehen, um die Entriegelung auszulösen. Mit den richtigen (überraschend primitiven) Werkzeugen ist weder das, noch das anschließende Umstellen des Fenstergriffs ein ernstzunehmendes Problem.
Nur wenn das Extra ausgewählt und bezahlt wird und das macht kaum jemand. Und selbst wenn habe ich auf dem HLF genug Werkzeuge um mit weniger als 25 Euro Sachschaden einbruchhemmende Fenster in 30 Sekunden zu öffnen.
Grundsätzlich würde ich bei so etwas immer die Feuerwehr rufen. Ich habe so einen Fall mal miterlebt. Da hat bei uns im Haus ein Rauchmelder Alarm geschlagen während die Bewohner im Urlaub waren. Wir haben dann die Feuerwehr gerufen mit dem Hinweis, dass wir weder Rauchentwicklung noch Feuer sehen. Die Feuerwehr hat sich das dann angeschaut und die Polizei hinzugezogen, die dann die Türöffnung genehmigt hat.
War dann nur lustig für die beiden Bewohner, die nach ihrem Urlaub erstmal einen Zettel mit der Adresse vom Polizeirevier an der Tür gefunden haben und nochmal los mussten, den neuen Schlüssel abzuholen.
War dann nur lustig für die beiden Bewohner, die nach ihrem Urlaub erstmal einen Zettel mit der Adresse vom Polizeirevier an der Tür gefunden haben und nochmal los mussten, den neuen Schlüssel abzuholen.
Deutlich besser, als in eine ausgebrannte Ruine heimzukommen.
Auf jeden Fall. Ich würde in der Situation auch jedes Mal wieder die Feuerwehr rufen.
War dann nur lustig für die beiden Bewohner, die nach ihrem Urlaub erstmal einen Zettel mit der Adresse vom Polizeirevier an der Tür gefunden haben und nochmal los mussten, den neuen Schlüssel abzuholen.
Mit weniger Schaden bekommt man in der Regel keine abgeschlossene Tür in vertretbarer Zeit auf. Inzwischen sind bei Feuerwehren zerstörungsarme Methoden zur Türöffnung absolut üblich, schon alleine vor dem Hintergrund, dass man die Tür ja nach dem Einsatz irgendwie wieder zumachen und sichern muss. Das geht bei der Methode Schließzylinder ziehen bzw. ausfräsen recht einfach, indem man einfach einen neuen Schließzylinder einbaut. Die Schlüssel werden dann, falls anwesend, direkt den Eigentümern/Bewohnern, oder bei Abwesenheit, der Polizei übergeben.
Kontraproduktiv ist in so einem Fall, wenn man seine Hütte gesichert hat, wie Fort Knox. Im Zweifel kommen dann irgendwann rustikalere Methoden zur Anwendung, dann ist die Tür auch offen, aber kaputt, es sei denn, man hat vor lauter Paranoia beim Absichern der Haustür vergessen, dass hinten das Fenster auf Kipp steht.
Bei akuten Notfällen, für die primär jemand Anderes zuständig ist, als die Polizei, nie die Polizei rufen, denn da passiert zu oft genau das, was Du beschrieben hast: Die schicken ne Streife, die fährt da ganz gemütlich hin und schaut sich das erst mal in Ruhe an. In Deinem Fall haben die sich sogar so viel Zeit gelassen, dass sie noch auf einen Schlüsseldienst warten konnten. Wenn es wirklich brennt, dauert es dann zu lange, bis die Feuerwehr alarmiert wird.
Das kannst Du auch direkt und schneller haben, indem Du gleich die richtige Nummer (112) wählst. Wenn es ein Fehlalarm ist, shit happens, gibt Schlimmeres, z.B. wenn es wirklich brennt und das trotz Rauchmeldern nicht rechtzeitig gemeldet wird.
Der einzige Sinn von Rauchmeldern ist, dass Brände frühzeitig bemerkt werden, um schneller reagieren zu können. Dass es dabei zu gelegentlichen Fehlalarmen kommt, wird bewusst in Kauf genommen, weil die möglichen Schäden durch zu spät bemerkte Brände ungleich höher sind. (im schlimmsten Fall gibt es da Tote)
Das Sahnehäubchen mit Kirsche auf dem Haufen Scheiße, den die da veranstaltet haben, ist, dass sie den Rauchmelder, der wohl offensichtlich eine Fehlfunktion hatte, nicht abgeschaltet haben. Der nächste nichtsahnende Passant, der da vorbeikommt, hört das Ding und reagiert richtig, indem er die Feuerwehr ruft. Das gibt dann einen vermeidbaren Fehlalarm.
Nun bin ich schlauer, das nächste mal wird es direkt die 112.
Verstehe die Frage nicht. 112.
Ich hätte ja, wenn keiner aufmacht oder reagiert, eher die Feuerwehr gerufen …
Yop, hab ich in so 'nem Fall auch gemacht. 112 gerufen und gesagt, das ich keinen Feuerschein sehe und keinen Rauch rieche, aber der Rauchmelder piept und keiner aufmacht.
Bei mehreren Rauchmeldern hätte ich wahrscheinlich sofort die Feuerwehr gerufen.