Ich bin mal wieder auf dieses wunderbare Subset der Reddit-Nutzer gestoßen und mal ganz ehrlich - das ist doch eine bezahlte Desinfo-Kampagne oder sonstwie über ein anderes Subreddit organisiert, oder? Bei wirklich jedem Energie-Thema (wie etwa hier) kommen plötzlich zig Leute an, die sonst nie im Subreddit unterwegs sind und erstmal “Schlimm, dass Deutschland die Atomkraftwerke abgeschaltet hat” posten. Und dann hauen im Pulk haufenweise Posts raus, die irgendwie zwischen Missinformation und ChatGPT liegen. Ernsthaft: Wer schreibt bitte so wenn nicht ChatGPT?

This is clearly a problem that needs significant investment and converted effort to solve. However, I would reiterate that these problems simply aren’t applicable to modern nuclear power generation approaches. The mistakes of the past when we understood little of the security requirements of the technology cannot be assumed to be representative of the safety of newer plants.

Das ganze wird kombiniert mit einer sehr überzeugten Ahnungslosigkeit. Es ist ja eh schon erstaunlich, dass so viele englischsprachige Leute sich für die deutsche Energieinfrastruktur interessieren und dann genau wissen, wie sich der deutsche Energiemix nach dem Atomausstieg zusammensetzt, aber es ist halt schon erstaunlich, dass die alle gnadenlos falsch liegen und wirklich alle falsche Infos verbreiten.

Also: Hat einer von euch eine Ahnung, was dort los ist?

  • rurudotorg@feddit.de
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    3 months ago

    Am schlimmsten finde ich das Negieren der Gefahren, so wird behauptet, durch Kernenergie Nutzung seien insgesamt weniger als 100 Menschen gestorben und den Verweis auf die 37 (27?) offiziellen Tschernobyl Toten, die die Soviet Union damals publizierte. Auch das Thema Endlager oder Brennstoffgewinnung und dessen Herkunftsländer wird gerne ausgeblendet.

    Kernenergienutzung ist m. E. nur nötig für Länder, die Kernwaffen erzeugen und warten müssen. Es gibt sonst keinerlei rationale Gründe dafür.

  • weker01@feddit.de
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    3 months ago

    Ist das Gegenpendel der Leute, die Atomkraft schon fast religiös ablehnen. Ich würde das nicht als bot Kampagne abstempeln.

    Solche Phänomene kann man oft sehen, wenn eine Gesellschaft lange so extrem für oder gegen etwas ist, was nüchtern betrachtet nicht so teilend sein sollte…

  • klisklas@feddit.de
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    3 months ago

    Um die genannten Erklärungen noch zu ergänzen: In vielen dieser Art Foren (auch Lemmy) scheint sich über einen gewissen Zeitraum eine eigene Forenmeinung zu bilden, welche von einer Vielzahl der Teilnehmer teilweise mit den gleichen Argumenten mitgetragen und kaum hinterfragt wird. Dazu gehört:

    • Nuclear beste
    • Linux beste
    • FOSS hat nie Probleme und beste
    • Biden kann alle Kriege der Welt im Alleingang beenden usw.

    Ich will nicht sagen, dass die Aussagen komplett falsch sind, eher allgemeiner aufzeigen, dass viele Diskussionen kaum noch stattfinden bzw. über Jahre immer die selben Argumente bedient werden. Im Alltag wäre das zum Beispiel dann Elektroautos haben nie genug Reichweite oder Ausbau des Radverkehrs/ÖPNV sinnlos, weil alle leben auf dem Land.

    • elvith@discuss.tchncs.de
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      3 months ago

      Ausbau des […]ÖPNV sinnlos, weil alle leben auf dem Land

      Na dann doch gerade erst recht ausbauen, wenn der ÖPNV auf dem Land doch immer so sch***e ist…

      • klisklas@feddit.de
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        3 months ago

        Ah ist schlecht formuliert, ich meinte “politische Anreize, die Mobilität weg vom Auto zum ÖPNV bringen”. Ausbau finden hoffe ich alle gut :D

        • Turun@feddit.de
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          3 months ago

          Würde man denken, aber dem ist leider nicht so:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Stadt-Umland-Bahn_Nürnberg–Erlangen–Herzogenaurach#Weblinks

          Es sind Leute dagegen, unter anderem mit folgenden Argumenten:

          Grün und Lebensqualität in der Stadt erhalten
          den Weg frei machen für eine ressourcenschonende Verkehrswende

          Weniger Autos= mehr grün ihr Schwachmaten! Und die ressourcenschonende Verkehrswende ist die stub!

          Das Projekt wird zu 90% aus Fördermitteln bezahlt und bietet eine dringend nötige Verbindung zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Die Webseite sieht sogar aus, als ob sie inzwischen keine strohdummen Argumente mehr auflisten. Die Plakate sind um einiges schlimmer. Z.B. “weil es effektiven Klimaschutz jetzt braucht” (person auf dem Plakat trägt einen Fahrradhelm. Und daher garantiert nicht bei Regen und Schnee von fucking Nürnberg nach Herzogenaurach)

  • Gloomy@mander.xyz
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    3 months ago

    Das ist mir, gerade auf Reddit, auch schon massiv aufgefallen. Da wird sehr stark Stimmung betrieben.

    Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich bei dem Thema noch keine klare Position gefunden habe. Ich kenne ein paar Fakten, bzw. meine sie zu kennen und sehe durchaus sowohl die Vorteile als auch die Nachteile.

    Die Popularwissenaftssendungen und Youtuber, die ich dazu kenne (Nate Hagen und Sabine Hossenfelder fallen mir spontan ein) sind auch eher Pro-Nuclear.

    Vorsichtiger Zwischenstand mit meinen aktuellen Halbinfos wäre, das Nuklear zwar realtiv ungefährlich aber viel zu teuer ist und das Geld besser in Erneuerbare gesteckt wegen muss. Dann heißt es aber immer es brauche eine Grundlast und die haben wir ohne Batterien oder Hydro halt einfsch noch nicht…

    Kennt jemand eine gute Zusammenfassung der verschiedenen Argumente oder hat jemand eine Quelle welche die Pro Argumente wiederlegt? Muss nicht speziell für Deutschland sein, ich bi ln allgemein noch unsicher ob ich Atom als Lösung sehe.

    • EddyBot@discuss.tchncs.de
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      3 months ago

      Dann heißt es aber immer es brauche eine Grundlast und die haben wir ohne Batterien oder Hydro halt einfsch noch nicht…

      Thema Grundlast wird oft als Nebelkerze missbraucht

      Dadurch das AKWs nicht sofort an/aus geschaltet werden können sondern eher Tage dafür brauchen, werden stattdessen z.B. Windkraftanlagen kurzfristig still gestellt bevor ein AKW runtergefahren wird

    • Jagermo@feddit.de
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      3 months ago

      Im Grunde geht alles auf Kosten. Atom ist sauteuer, keiner versichert es dir, das notwendige Material schafft neue Abhängigkeiten das Müllproblem ist ungelöst und alle aktuellen Mailer haben massive Verspätung - davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, das du irgendwo einen Ort findest, wo nicht sofort eine Bürgerinitiative protestiert.

      Man kann das alles mit Geld regeln, aber sinnvoller ist es wohl, das Geld in dezentrale Erneuerbare, in Speicher und vor allem ins Netz zu investieren.

      Habeck bricht es hier ganz gut runter, auch wenn er ganz klar Anti-Atom ist - Grüne DNA halt, ab Minute 2:06 sowas https://youtu.be/8xznqbpv0QE

      Lesch ist auch gut: https://youtu.be/KaTM7F-XVEE

      • klisklas@feddit.de
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        3 months ago

        dezentrale Erneuerbare

        Hier liegt glaube ich auch einer (wenn vielleicht auch kleiner) Grund für die ganzen pro Atom dudes (oft ja auch durch rechte Parteien forciert). Erneuerbare können dezentral betrieben werden und öffnen die Möglichkeit der Energieerzeugung für Bürgerbeteiligung abseits der großen Konzerne. In D gibt es glaube ich bereits kleine Kommunen, die ihren Haushalt mit PV oder Windenergie saniert haben. Kommen Einnahmen aus der Energieerzeugung direkt den Leuten vor Ort zu Gute, fördert das sicher auch die Akzeptanz, wenngleich es die Gewinne von Eon, EnBW etc. schmälert.

        • Jagermo@feddit.de
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          3 months ago

          Total. Dazu kommt AgriPV, das gibt ganz neue Möglichkeiten für Bauern, dass sie unabhängiger von Konzernen werden. Sowas mögen die rechten und PutinFreunde nicht.

  • GregorGizeh@lemmy.zip
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    3 months ago

    Also die grundsätzliche Logik dass wir lieber Atomkraft anstatt Kohle nutzen sollten um die Umwelt zu schonen macht komplett Sinn. Der Abfall der entsteht ist vergleichsweise gering, moderne Reaktoren sind wirklich sehr sicher, insbesondere im europäischen Festland außerhalb von erdbeben- und tsunamigebieten.

    Natürlich muss komplett saubere und erneuerbare Energie das Ziel sein, aber in der Zwischenzeit die Reaktoren abzuschalten und dafür mehr Kohle zu verbrennen ist auf jeden Fall die schlechtere Idee.

    Nachdem das gesagt ist, den Neubau befürworte ich natürlich auch nicht und bin mir auch bewusst dass beträchtlicher ökologischer Schaden bei der Förderung des Brennstoffs entsteht. Die Lagerung des Abfalls ist auch ein langfristiges Problem, aber doch verschwindend gering angesichts der Alternative des unmittelbar bevorstehenden Kollaps des Ökosystems welches uns am leben hält.

    TLDR: Fusion > EE > Nuklear > Fossile Brennstoffe

    • zaphod@sopuli.xyz
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      3 months ago

      Natürlich muss komplett saubere und erneuerbare Energie das Ziel sein, aber in der Zwischenzeit die Reaktoren abzuschalten und dafür mehr Kohle zu verbrennen ist auf jeden Fall die schlechtere Idee.

      Aber genau das ist die immer wieder verbreitete Falschinformation darüber, was in Deutschland passiert. Es wird immer weniger Kohle verbrannt, nicht mehr. Ja, ich weiß man hätte Atomkraftwerke länger laufen lassen und stattdessen Kohlekraftwerke abschalten können, faktisch gab es einen gleichzeitigen Atom- und Kohleausstieg, der Atomausstieg war nur früher abgeschlossen, dadurch wird aber nicht mehr Kohle verbrannt sondern trotzdem weniger.

      • stuner@lemmy.world
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        3 months ago

        Der Punkt ist, dass Deutschland im Jahr 2000 ca. 170 TWh/Jahr an relativ sauberem Atomstrom produzierte. Diese Kapazität wurde schnell reduziert während die Erneuerbaren ausgebaut wurden und die Stromproduktion mit Kohle langsam reduziert wurde. 2023 wurden in Deutschland noch 135 TWh Kohlestrom produziert.

        Eine alternative Strategie wäre ein Ausbau der Erneuerbaren und ein schneller Ausstieg aus der Kohle gewesen. In einem zweiten Schritt hätte man dann aus der Atomenergie aussteigen können.

        Ich denke die zweite Strategie wäre sowohl aus ökologischer als auch aus gesundheitlicher Sicht eine bessere Wahl gewesen. Wenn man von einer Todesrate von 25 Personen pro TWh bei Kohlestrom ausgeht, dann hätte man mit den 170 TWh* Atomstrom ca. 4000 Tote pro Jahr vermeiden können! Aber weil die Atomenergie ein viel besseres Feindbild abgibt, hat man den Ausstieg aus der Kohle verschleppt.

        *Ein Weiterbetrieb wäre aber wohl nicht bei allen Kernkraftwerken sinnvoll gewesen.

        • zaphod@sopuli.xyz
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          3 months ago

          Das eine ist was eventuell Sinnvoll gewesen wäre, das Andere ist die Realität. Im Jahr 2000 haben sich Leute um Peak-Oil Sorgen gemacht, Kohleausstieg war damals nicht drin, Klimawandel hat niemanden interessiert. Aber vor Atomkraft hatten Leute Angst, ging sogar soweit, dass in den 80ern Leute eine Anti-Atomkraft-Partei gegründet haben, gibt’s immer noch, nennen sich die Grünen oder so. Ohne Atomausstieg hätten wir jetzt einen Energiemix mit 20-30% Atomkraft und 30% Kohle, vielleicht auch deutlich mehr Gas, wenn ich mir andere Länder so ansehe.

          • stuner@lemmy.world
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            3 months ago

            Ja, ein Teil des Problems ist wohl, dass es deutlich einfacher ist, die Gefahren der Atomkraft zu vermitteln als das bei den CO2 Emissionen oder der Kohleverbrennung ist.

            • GregorGizeh@lemmy.zip
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              3 months ago

              Die deutsche anti atom Bewegung ist infolge von Tschernobyl entstanden, die Panik vor dem Fallout war damals deutlich greifbarer als heute. Und deswegen auch einfacher zu vermitteln und Leute zu überzeugen

              • zaphod@sopuli.xyz
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                3 months ago

                Die ist älter, die Grünen haben sich 1980 gegründet, damals schon explizit als Anti-Atomkraft-Partei, heißt die Bewegung ist noch viel älter, Ursprünge eher in den 60ern. Tschernobyl hat das Thema nur viel größer gemacht und mehr in die Mitte der Gesellschaft gebracht. Meine Theorie ist, dass das ursprünglich aus der Friedensbewegung kommt und man Atomwaffen und Atomenergie in den selben Topf geschmissen hat.

                • GregorGizeh@lemmy.zip
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                  3 months ago

                  Interessant, dass die bereits vor dem Unfall existierten wusste ich nicht, unter dem Blickwinkel würde ich deiner Vermutung zustimmen dass der Ursprung vermutlich im atomwaffen-schreck liegt.

    • bremen15@feddit.de
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      3 months ago

      Atomkraft ist viel teurer als die Alternativen. Bei der Gewinnung der Rohstoffe für die brennstäbe wird soviel giftiger Abfall frei dass ganze Landstriche (in anderen Ländern, nicht Deutschland) verwüstet und unbenutzbar werden. Also überhaupt keine saubere Energie.

    • bobtimus_prime@feddit.de
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      3 months ago

      Als Fan von dezentraler Energieversorgung denke ich eher dass EE >= Fusion gelten sollte, aber ansonsten kann ich dir da nur beipflichten!

        • rurudotorg@feddit.de
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          3 months ago

          p11B (Protonen-Bor-11-Fusion) ist da wohl das neue Zauberwort…

          Scheint wohl wesentlich einfacher als Deuterium/Tritium/3He Fusion zu sein - und Bor und Protonen (H+) gibt’s wie Sand am Meer.

          Die Technik ist nutzbar nur noch wenige Jahrzehnte von uns entfernt, wie die gesamte Fusionstechnologie…

  • ed_cock@feddit.de
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    3 months ago

    Ich verstehe es auch nicht, vor allem wenn dann wieder der Flüssigsalzreaktor mit ThOrIuM ausgegraben wird, als ob es das schon einsatzbereit gäbe.

  • federalreverse-old@feddit.de
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    3 months ago

    Das fällt mir bei Atomkraftthemen forenübergreifend auf, egal ob Heise, Ars Technica oder auch Lemmy.

    Bei Heise sind es immer wieder die gleichen drei Konten, die den gleichen Schmus schreiben, egal, wie oft sie die Gegenargumente gehört haben.

    Bei Ars war ich letztens sehr überrascht über die Negativität und die Uninformiertheit der initialen Kommentare.

    Bei Lemmy werden Kontra-Nuklear-Postings in !climate@slrpnk.net oft auch gnadenlos nach unten gewählt.

    Diese Kampagnen funktionieren aber weitgehend organisch. Ein Industrie-Thinktank à la EIKE Verzeihung, bearbeitet: Nuclearia denkt sich Argumente aus und die werden dann organisch ganz gut weiterverbreitet.

    • storcholus@feddit.de
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      3 months ago

      Echt jetzt? In einer Solarpunk Instanz sind sie pro nuklear? Sind die Ironieresistent?

  • tobi@feddit.de
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    3 months ago

    Am wichtigsten ist jedoch, wie es gestern sogar Armin Laschet, in der Carmen Miosga Runde mit Ricarda Lang, gepflegt befestigt hat. “Dieses Thema ist durch.”

    Gründe; zu teuer, zu unsicher, keine endlager…

    • JoKi@feddit.de
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      3 months ago

      War halt ein schöner Aufhänger für die Opposition um den von Union und FDP beschlossenen Ausstieg den Grünen umzuhängen. So wurde das Thema Atomenergie nicht nur wieder in die Medien gespült sondern auch noch begleitet von massenhaft Populismus. Es gab zwar keine neuen Erkenntnisse, aber den Grünen konnte mal wieder etwas in die Schuhe geschoben werden, bei dem es schon lange vor der Ampel Probleme gab.

      • lugal@feddit.de
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        3 months ago

        Um die Zeitlinie grade zu kriegen: Rot Grün haben den Ausstieg entschieden (Anfang 2000er behaupte ich), Schwarz Gelb haben das verzögert und nach Fukushima wieder verkürzt zu dem, was Rot Grün unter Schröder beschlossen hatte

        • JoKi@feddit.de
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          3 months ago

          Soweit ich mich erinnern kann hat Rot\Grün den finalen Ausstieg auf 2025 terminiert. Ob der Umstieg auf erneuerbare Energien dabei zwischenzeitlich auch so gestoppt worden wäre wie unter der Union bleibt fraglich.

      • Flipper@feddit.de
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        3 months ago

        Nach dem alles was die Union verbockt jetzt den Grünen angehängt wurde wird es wieder Zeit für 16 Jahre Union in der Zeit sie sich für Erfolge anderer feiern lassen können

  • idiomaddict@feddit.de
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    3 months ago

    Als Migrantin muss ich sagen: Ich verstehe den Widerstand gegen Atomkraft gar nicht. Sie ist nicht mehr die beste Energiequelle, aber dies ist nur seit Kurzem so. Die Sachen, die Atomkraftwerke gefährden, sind keine großen Risiken in Deutschland, nämlich Erdbeben, Tsunamis und Vernachlässigung durch die Regierung nach Art sowjetischer Union.

    • redd@discuss.tchncs.de
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      3 months ago

      Naturkatastrophen können jederzeit passieren. Siehe aktuell die Hochwasserlage. Auch Dürren im Sommer sind problematisch für Atomkraftwerke, wie man in Frankreich beobachten kann. Atomkraft langfristig sicher zu betreiben ist ein vielfaches teurer als auf Sonne und vor allem Windkraft zu setzen.

      • Jagermo@feddit.de
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        3 months ago

        Plus Fachkräfte, Brennmaterial, klagen gegen Standorte etc. Da hängt so viel dran, dass sich die Investitionen einfach nicht lohnen.

      • aronian@feddit.de
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        3 months ago

        Es geht aber immer um den Vergleich zu Kohle. Und da hat Deutschland viel weniger Probleme mit.

        • idiomaddict@feddit.de
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          3 months ago

          Ja natürlich. Es ist total wild von einer außen Perspektive, Kohle noch in 2024 zu benutzen. Es tut mir leid, dass es ein langweiliges Gespräch ist, aber niemand anders versteht es.

      • idiomaddict@feddit.de
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        3 months ago

        Und jetzt haben wir fortgeschrittenere Sonnen- und Windkrafttechnik, aber bis ~2015 war Atomkraft viel besser für die Umwelt.

        Man muss auch daran denken, dass Sonnen- und Windkraft leider kaum in Deutschland benutzt werden. Erneuerbare Energien sind nur ein kleiner Teil deutsches Energieverbrauchs.

        Naturkatastrophen können passieren, stimmt. Aber ich glaube, Deutschland kann das. Frankreich hat einen großen Anteil an Atomkraft und trotz der Dürren (was Kraftwerke nur zum Stillstand wegen der Kühlung bringen) sind in 50 Jahren, laut Wikipediaauf Englisch aber nicht Deutsch, 16 Personen deswegen medizinisch behandelt und eine gestorben worden.

        Ein Tod ist natürlich nicht nichts, aber keine Energie ist sicher. Menschen sterben auch weil Deutschland Atomkraft ersetzt hat.

    • aktenkundig@discuss.tchncs.de
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      3 months ago

      Mein primäres Problem damit ist folgendes:

      Wir haben kein Endlager.

      Wir können ja mit Atomkraft anfangen, wenn es ein Endlager gibt und wir wissen, was die Endlagerung über ihre Jahrtausende lange Dauer hinweg kostet.

      Dann können wir diese Kosten auf die Stromkosten aufschlagen und schauen, ob es sich lohnt.

      Aber “Atomstrom” wird seit 60(!) Jahren erzeugt und es gibt immer noch kein Endlager. WTF?

      Es ist auch keins in Aussicht. Im neu ausgerollten “ergebnisoffenen” Prozess eins zu finden hat z.B. die bayerische Regierung schon ausgeschlossen, dass es in Bayern sein wird. Niemand will ein Endlager bei sich haben und Deutschland ist dicht besiedelt.

      So wie es jetzt ist, wurden massive privatwirtschaftliche Profite gemacht und die Kosten für Jahrtausende lange Endlagerung den nachfolgenden Generationen an Steuerzahlern hinterlassen.

      Und das ist der optimistische Fall, denn dass keine Radioaktivität in die Umwelt gelangt ist bisher ja nicht garantiert. Die aktuellen Zwischenlager sind nicht geeignet, und Unfälle passieren.

      Ein anderes Problem ist, dass das Uran irgendwo her kommen muss, der Abbau Umwelt- und Gesundheitsschädlich ist, und die meisten Uranminen unter russischer Kontrolle sind.

      • idiomaddict@feddit.de
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        3 months ago

        Ich bin bestimmt nicht dafür, dass Deutschland neue Atomkraftwerke baut. Das ist ja jetzt vorbei und Atomkraft ist nicht so effizient wie Wind- und Sonnenenergie. Bayern ist auch nicht dafür, die Errichtung von Windmühlen oder Sonnenfarms zu erlauben.

        Es stimmt, dass wir kein Endlager haben. Es gibt giftige Nebenprodukte von Kohle, Erdgas oder Mineralöl, welche wir auch nicht lagern, sondern in die Luft schmeißen.

        Es wäre besser, wenn wir ein Endlager hätten, aber mMn ist es fast genauso schwer eine Tonne zu lagern wie drei. Wir (als Menschen, nicht unbedingt Deutschland) müssen schon eine Lösung für Atommüll finden, daher finde ich es auch okay, wenn wir eine größere Menge haben.

        Ist das super verantwortungsvoll? Nein. Ich finde Kohle, Erdgas und Mineralöl noch weniger verantwortungsvoll, und daher habe ich Atomkraft immer politisch unterstützt, wenn es nur um Unerneuerbares geht. Da ungefähr 80% deutscher Energie kommt aus unerneuerbaren Quellen, war das leider oft.

        Jetzt finde ich es quasi irrelevant, weil wir bessere Sonnen- und Windenergietechnik haben.