Ich stimme dir in vielem zu, in einigen Details nicht so.
Ich habe ein wenig ein Problem damit, dass sich einige Menschen im Bürgergeld/ Sozialhilfe eingerichtet haben - mal von krassen Fällen wie Krankheiten, körperliche oder geistige Probleme abgesehen, die können oft nicht arbeiten.
In meiner Jugend hatte ich einige Freunde, die aus solchen Familien kamen. (Ja, ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen) Armut ist vererbbar. Oder sagen wir, die Einstellung und das Verhalten, dass arm sein unterstützt, ist vererbbar. Dort konnte ich sehen, wie die Familien sich in Sozialhilfe eingerichtet haben. Dadurch haben sie verlernt zu arbeiten - den Tag zu strukturieren, sich durchzubeissen und ein paar Tage im Voraus planen war denen einfach nicht mehr möglich. Das haben sie ihren Kindern auch vorenthalten.
Da werden zB Kinder in die Welt gesetzt, weil man das Kindergeld als Einkommen ansieht.
Da wird alles gegen die Sozialhilfe gegengerechnet. Und ja, arbeiten gehen ist viel anstrengender und man hat oft nicht viel mehr Geld dafür, dass plötzlich 8-9 Stunden des Tages fehlen.
Da wird Schwarz gearbeitet. Gerne als Putzhilfe, Kneipe oder auf dem Bau.
Da wird das Geld in den ersten Wochen rausgehauen für Konsum „man gönnt sich ja sonst nichts“, neue Platten, teuer ins Restaurant, etc. Und die letzten Tage bei Freunden am Kühlschrank bedient, die weniger Geld in der Ausbildung bekommen.
Wie bekommt man diese Familien da wieder raus? Mir geht’s vornehmlich um die Kinder. Ich bezweifle inzwischen, dass ein sanfter Ansatz diese Menschen erreicht. Aber ich bin kein Sozialexperte und weiß es nicht. Ich habe einfach nur in meiner Jugend viele von den sogenannten „Sozialschmarotzern“ gekannt. Und leider ist an diesem Vorurteil auch ein wenig was dran. Passt halt nicht in ein romantisches Menschenbild.
Wie bekommt man diese Familien da wieder raus? Mir geht’s vornehmlich um die Kinder. Ich bezweifle inzwischen, dass ein sanfter Ansatz diese Menschen erreicht.
Was ist die Alternative zu sanften Ansätzen? Die Leute auf die Straße setzen und hungern lassen? Das hilft bestimmt um einen geregelten Tagesablauf zu üben und die Menschen zu befähigen.
Oder willst du lieber Zwangsarbeit einführen? Damit bekommst du vielleicht einen geregelten Tagesablauf in die Menschen reingeprügelt aber wir verabschieden uns dann von dem Adjektiv liberal in unserer Gesellschaftsordnung.
Aber schön die Unmenschlichkeit des Vorschlags durch ein “mir geht’s um die Kinder” abgemildert.
Ich habe einfach nur in meiner Jugend viele von den sogenannten „Sozialschmarotzern“ gekannt. Und leider ist an diesem Vorurteil auch ein wenig was dran. Passt halt nicht in ein romantisches Menschenbild.
Niemand behauptet, dass es die nicht gibt. Die Frage ist nur ob die so ein großes Problem darstellen, dass wir deswegen alle anderen die auf die Sozialleistungen angewiesen sind stigmatisieren und drangsalieren müssen. Ich würde sagen nein. Wegen ein paar 10.000 Menschen die aktuell komplett verweigern zu kooperieren geht Deutschland mMn nicht vor die Hunde.
On das wirklich nur 10.000 Menschen sind bezweifle ich stark. Lasse mich aber gerne eines faktenbasierten Gegenteils überzeugen.
Okay, dann denken wir da mal weiter. Wir lassen alles so wie es ist, in einem sanften Ansatz. Die Menschen, die sich am unteren Rand eingerichtet haben, geben ihr Verhalten und Wissen an ihre Kinder weiter.
Die Kinder werden auch nicht lernen zu arbeiten, den Tag zu strukturieren und mal Erfolgserlebnisse haben. Dieses Verhalten und Wissen geben sie an ihre Kinder weiter.
Die Kinder der Kinder werden auch nicht lernen zu arbeiten, den Tag zu strukturieren und mal Erfolgserlebnisse haben. Dieses Verhalten und Wissen geben sie an ihre Kinder weiter.
Und so weiter.
Wir werden somit Armut zementieren. Nur ein paar wenige werden da rauskommen. Zu wenige.
Darüber hinaus macht mir noch die Epigenetik Sorgen. Das endet in einem Kastensystem. Haben wir zum Teil jetzt schon mMn.
Jedoch kann man in den westlichen Ländern durch eigene Leistung sein Lebensverlauf bestimmen. Diese Möglichkeit kann man nicht hoch genug wertschätzen. Das gab es bisher noch nie in der Menschheitsgeschichte. Nimm das bitte nicht als selbstverständlich an
Die Zahl der Menschen bei denen das Amt den Satz wirklich kürzen konnte sind ca 16.000. Ich habe geschrieben “ein paar 10.000”. Selbst wenn die Dunkelziffer da jetzt einen Faktor 4 ausmacht (und das halte ich für unrealistisch, die Ämter sind ja nicht bekannt dafür besonders ungerne mit Kürzungen zu hantieren) kommt man auf 64.000 Menschen.
Ja das ist nicht gut. Man muss sich aber auch klar machen wie verschwindend gering diese Zahl ist.
Allem anderen würde ich dir ja sogar halbwegs zustimmen, besonders dem letzten Satz. Ich will nur eben nochmal drauf hinweisen dass man dann ca 1,5 Millionen Leute die das Bürgergeld zum aufstocken nutzen weil sie es brauchen mit drangsaliert wenn man hier schärfer eingreifen will.
Ganz abgesehen davon dass ich es ok finde auch Leuten die sich weigern sich einzubringen ihre würde zu sichern eben genau damit die Kinder eine Chance haben in Würde auf zu wachsen.
Das ist jetzt Cherry Picking was du machst. Die 16.000 sind Kürzungen wegen nicht Erscheinens und Verweigerung. Davon rede ich nicht.
Das sind die „Dummen“, die das System nicht kapiert haben. Sich im unteren Rand einrichten bedeutet für mich, alle nötigen Sachen machen, um nicht gekürzt zu werden. Aber eben auch nicht mehr.
Im Artikel ist auch von ca 180.000 und 890.000 vor dem neuen Gesetz und Urteil die Rede. Ich habe allerdings keinen Bock da jetzt nachzulesen, was denn da wie und wo geändert wurde und was das bedeutet. Dafür ist es mir nicht wichtig genug.
Also nur 16.000 sind es nicht. Das ist nicht richtig.
Insgesamt wurden laut BA im vergangenen Jahr 226.008 Leistungsminderungen gegenüber erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ausgesprochen, 77.520 mehr als im Jahr 2022. Hauptgrund waren Meldeversäumnisse - also Menschen, die ohne wichtigen Grund nicht zu Terminen erschienen sind. Von Februar bis Dezember 2023 wurden aus diesem Grund 191.016
Ich geh davon aus dass du dich darauf beziehst?
Der wichtige Part ist hier der:
Hauptgrund waren Meldeversäumnisse - also Menschen, die ohne wichtigen Grund nicht zu Terminen erschienen sind.
Da musst du erstmal zeigen, dass das die selben sind, die lange Zeit im System hängen und nicht die, die eh schon nen Job gefunden haben und deswegen den Termin ignorieren und die Kürzung einfach hinnehmen.
Du behauptest einfach mal lapidar, dass es total viele von den “Schmarotzern” gibt, die angeblich klüger als das Amt sind, von denen anscheinend keine statistik was weiß, einfach nur aufgrund von anekdotischer Evidenz und gibt’s mir jetzt die Aufgabe das noch weiter zu widerlegen. So funktioniert so ne Diskussion halt auch nicht
Ich verstehe deine Bedenken, denke aber nicht, dass die Antwort sein sollte, dass man das Bürgergeld “unbequem” machen sollte, wie das viele konservative Politiker wollen.
Und ja, arbeiten gehen ist viel anstrengender und man hat oft nicht viel mehr Geld dafür, dass plötzlich 8-9 Stunden des Tages fehlen.
Eines der Hauptprobleme, von denen ich immer wieder lese, ist, dass es sich erst ab einem bestimmen Punkt “lohnt” arbeiten zu gehen, weil ab X + 1 Einkommen, die Unterstützung komplett wegfällt. Ich denke, dass hier und an vielen anderen Stellen in unserer Bürokratie mit Kurven statt festen Grenzen gearbeitet werden sollen: Mit jedem € mehr sinkt die Unterstützung Schritt für Schritt, bis sie irgendwann bei null ankommt. Lohn und Unterstützung müssen auch nicht zwangsläufig 1:1 gegeneinander aufgerechnet werden. Wenn man die Unterstützung langsamer sinken lässt an als der Lohn steigt, ist das ein größerer Anreiz zu arbeiten. Da gibt es meines Erachtens einige Stellschrauben, an denen drehen könnte, um auch die Aufnahme von kleinen Jobs attraktiver zu machen.
Was für ein solchen Vorgehen natürlich nötig ist, ist eine einfache Möglichkeit für Behörden sich auszutauschen, da ja Leistungen wie Wohnungsgeld an anderer Stelle bearbeitet werden, als die Einkommenssteuererklärung etc… Also wieder das leidliche Thema Digitalisierung …
Wie bekommt man diese Familien da wieder raus? Mir geht’s vornehmlich um die Kinder.
Ich denke, dass eine Stärkung der verschiedenen beteiligten Sozialhilfeträger, wie beispielsweise Agentur für Arbeit und Jugendämtern, mit besseren Betreuungsmöglichkeiten Leute wieder aus ihrem Trott bringen kann. Aktuell ist es gefühlt gerade in Jugendämtern so, dass stark priorisiert werden muss und für solche Fälle, wie du sie beschreibst, wo eher “weiche” Probleme gelöst werden müssen, sehr wenig Kapazität da sind. Salopp gesagt: Solange es dem Kind körperlich gut geht, ist alles in Ordnung.
Gerade auch Schulen würden von einer stärkeren Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern profitieren: Lehrer sehen die Kinder häufig und können auch Alarm schlagen, wenn sie bemerken, dass etwas im Umfeld der Kinder schiefläuft. Dazu fehlt es allerdings sehr oft an Mitteln und wenn man sich so umsieht, scheint das allerdings eher in die andere Richtung zu gehen.
Aber ich bin kein Sozialexperte und weiß es nicht. Ich habe einfach nur in meiner Jugend viele von den sogenannten „Sozialschmarotzern“ gekannt.
Sind wir beide nicht, sondern wir vertreten nur unsere Meinungen. Ja, diese “Sozialschmarotzer” gibt es und wird es immer geben, egal ob es um Bürgergeld oder Selbstbedienungsläden geht. Aber wenn eine Person von 100 diese Hilfe ausnutzt, kann meiner Meinung nach nicht die Antwort sein, den anderen 99 die Butter vom Brot zu nehmen. Wobei nach den veröffentlichten Statistiken die Quote der Totalverweigerer noch sehr viel niedriger ist.
Wie bekommt man diese Familien da wieder raus? Mir geht’s vornehmlich um die Kinder.
Ich denke, dass eine Stärkung der verschiedenen beteiligten Sozialhilfeträger, wie beispielsweise Agentur für Arbeit und Jugendämtern, mit besseren Betreuungsmöglichkeiten Leute wieder aus ihrem Trott bringen kann. Aktuell ist es gefühlt gerade in Jugendämtern so, dass stark priorisiert werden muss und für solche Fälle, wie du sie beschreibst, wo eher “weiche” Probleme gelöst werden müssen, sehr wenig Kapazität da sind. Salopp gesagt: Solange es dem Kind körperlich gut geht, ist alles in Ordnung.
Gerade auch Schulen würden von einer stärkeren Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern profitieren: Lehrer sehen die Kinder häufig und können auch Alarm schlagen, wenn sie bemerken, dass etwas im Umfeld der Kinder schiefläuft. Dazu fehlt es allerdings sehr oft an Mitteln und wenn man sich so umsieht, scheint das allerdings eher in die andere Richtung zu gehen.
Zusätzlich zu den richtigen und wichtigen Punkten, die Du jetzt schon angesprochen hattest, möchte ich speziell zu diesem Thema noch anmerken: In wenigen anderen Ländern ist die erzielte abgeschlossene Bildung so sehr abhängig von nicht nur der finanziellen, sondern auch wiederum Bildungslage der Eltern wie in Deutschland.
Solange das so ist wären „bezahlte“ (außerschulische) Tutoren vermutlich eine Maßnahme, um der Ungleichheit zumindest etwas Abhilfe zu schaffen. Bildung ist da absolute Grundlage um solche Familien/vornehmlich die Kinder aus einer schlechter gestellten Lage
herauszubekommen.
Unterstütze ich durch spenden. Aber das passt vermutlich nicht zum Feindbild, dass einige Kommentatoren in der Diskussion benötigen. Nicht du. Andere :/
Ich stimme dir in vielem zu, in einigen Details nicht so.
Ich habe ein wenig ein Problem damit, dass sich einige Menschen im Bürgergeld/ Sozialhilfe eingerichtet haben - mal von krassen Fällen wie Krankheiten, körperliche oder geistige Probleme abgesehen, die können oft nicht arbeiten.
In meiner Jugend hatte ich einige Freunde, die aus solchen Familien kamen. (Ja, ich komme aus sehr einfachen Verhältnissen) Armut ist vererbbar. Oder sagen wir, die Einstellung und das Verhalten, dass arm sein unterstützt, ist vererbbar. Dort konnte ich sehen, wie die Familien sich in Sozialhilfe eingerichtet haben. Dadurch haben sie verlernt zu arbeiten - den Tag zu strukturieren, sich durchzubeissen und ein paar Tage im Voraus planen war denen einfach nicht mehr möglich. Das haben sie ihren Kindern auch vorenthalten.
Da werden zB Kinder in die Welt gesetzt, weil man das Kindergeld als Einkommen ansieht.
Da wird alles gegen die Sozialhilfe gegengerechnet. Und ja, arbeiten gehen ist viel anstrengender und man hat oft nicht viel mehr Geld dafür, dass plötzlich 8-9 Stunden des Tages fehlen.
Da wird Schwarz gearbeitet. Gerne als Putzhilfe, Kneipe oder auf dem Bau.
Da wird das Geld in den ersten Wochen rausgehauen für Konsum „man gönnt sich ja sonst nichts“, neue Platten, teuer ins Restaurant, etc. Und die letzten Tage bei Freunden am Kühlschrank bedient, die weniger Geld in der Ausbildung bekommen.
Wie bekommt man diese Familien da wieder raus? Mir geht’s vornehmlich um die Kinder. Ich bezweifle inzwischen, dass ein sanfter Ansatz diese Menschen erreicht. Aber ich bin kein Sozialexperte und weiß es nicht. Ich habe einfach nur in meiner Jugend viele von den sogenannten „Sozialschmarotzern“ gekannt. Und leider ist an diesem Vorurteil auch ein wenig was dran. Passt halt nicht in ein romantisches Menschenbild.
Was ist die Alternative zu sanften Ansätzen? Die Leute auf die Straße setzen und hungern lassen? Das hilft bestimmt um einen geregelten Tagesablauf zu üben und die Menschen zu befähigen.
Oder willst du lieber Zwangsarbeit einführen? Damit bekommst du vielleicht einen geregelten Tagesablauf in die Menschen reingeprügelt aber wir verabschieden uns dann von dem Adjektiv liberal in unserer Gesellschaftsordnung.
Aber schön die Unmenschlichkeit des Vorschlags durch ein “mir geht’s um die Kinder” abgemildert.
Niemand behauptet, dass es die nicht gibt. Die Frage ist nur ob die so ein großes Problem darstellen, dass wir deswegen alle anderen die auf die Sozialleistungen angewiesen sind stigmatisieren und drangsalieren müssen. Ich würde sagen nein. Wegen ein paar 10.000 Menschen die aktuell komplett verweigern zu kooperieren geht Deutschland mMn nicht vor die Hunde.
On das wirklich nur 10.000 Menschen sind bezweifle ich stark. Lasse mich aber gerne eines faktenbasierten Gegenteils überzeugen.
Okay, dann denken wir da mal weiter. Wir lassen alles so wie es ist, in einem sanften Ansatz. Die Menschen, die sich am unteren Rand eingerichtet haben, geben ihr Verhalten und Wissen an ihre Kinder weiter.
Die Kinder werden auch nicht lernen zu arbeiten, den Tag zu strukturieren und mal Erfolgserlebnisse haben. Dieses Verhalten und Wissen geben sie an ihre Kinder weiter.
Die Kinder der Kinder werden auch nicht lernen zu arbeiten, den Tag zu strukturieren und mal Erfolgserlebnisse haben. Dieses Verhalten und Wissen geben sie an ihre Kinder weiter.
Und so weiter.
Wir werden somit Armut zementieren. Nur ein paar wenige werden da rauskommen. Zu wenige.
Darüber hinaus macht mir noch die Epigenetik Sorgen. Das endet in einem Kastensystem. Haben wir zum Teil jetzt schon mMn.
Jedoch kann man in den westlichen Ländern durch eigene Leistung sein Lebensverlauf bestimmen. Diese Möglichkeit kann man nicht hoch genug wertschätzen. Das gab es bisher noch nie in der Menschheitsgeschichte. Nimm das bitte nicht als selbstverständlich an
https://www.tagesschau.de/inland/buergergeld-regelsatz-kuerzung-100.html
Die Zahl der Menschen bei denen das Amt den Satz wirklich kürzen konnte sind ca 16.000. Ich habe geschrieben “ein paar 10.000”. Selbst wenn die Dunkelziffer da jetzt einen Faktor 4 ausmacht (und das halte ich für unrealistisch, die Ämter sind ja nicht bekannt dafür besonders ungerne mit Kürzungen zu hantieren) kommt man auf 64.000 Menschen.
Ja das ist nicht gut. Man muss sich aber auch klar machen wie verschwindend gering diese Zahl ist.
Allem anderen würde ich dir ja sogar halbwegs zustimmen, besonders dem letzten Satz. Ich will nur eben nochmal drauf hinweisen dass man dann ca 1,5 Millionen Leute die das Bürgergeld zum aufstocken nutzen weil sie es brauchen mit drangsaliert wenn man hier schärfer eingreifen will.
Ganz abgesehen davon dass ich es ok finde auch Leuten die sich weigern sich einzubringen ihre würde zu sichern eben genau damit die Kinder eine Chance haben in Würde auf zu wachsen.
Das ist jetzt Cherry Picking was du machst. Die 16.000 sind Kürzungen wegen nicht Erscheinens und Verweigerung. Davon rede ich nicht.
Das sind die „Dummen“, die das System nicht kapiert haben. Sich im unteren Rand einrichten bedeutet für mich, alle nötigen Sachen machen, um nicht gekürzt zu werden. Aber eben auch nicht mehr.
Im Artikel ist auch von ca 180.000 und 890.000 vor dem neuen Gesetz und Urteil die Rede. Ich habe allerdings keinen Bock da jetzt nachzulesen, was denn da wie und wo geändert wurde und was das bedeutet. Dafür ist es mir nicht wichtig genug.
Also nur 16.000 sind es nicht. Das ist nicht richtig.
Ich geh davon aus dass du dich darauf beziehst?
Der wichtige Part ist hier der:
Da musst du erstmal zeigen, dass das die selben sind, die lange Zeit im System hängen und nicht die, die eh schon nen Job gefunden haben und deswegen den Termin ignorieren und die Kürzung einfach hinnehmen.
Du behauptest einfach mal lapidar, dass es total viele von den “Schmarotzern” gibt, die angeblich klüger als das Amt sind, von denen anscheinend keine statistik was weiß, einfach nur aufgrund von anekdotischer Evidenz und gibt’s mir jetzt die Aufgabe das noch weiter zu widerlegen. So funktioniert so ne Diskussion halt auch nicht
Ich verstehe deine Bedenken, denke aber nicht, dass die Antwort sein sollte, dass man das Bürgergeld “unbequem” machen sollte, wie das viele konservative Politiker wollen.
Eines der Hauptprobleme, von denen ich immer wieder lese, ist, dass es sich erst ab einem bestimmen Punkt “lohnt” arbeiten zu gehen, weil ab X + 1 Einkommen, die Unterstützung komplett wegfällt. Ich denke, dass hier und an vielen anderen Stellen in unserer Bürokratie mit Kurven statt festen Grenzen gearbeitet werden sollen: Mit jedem € mehr sinkt die Unterstützung Schritt für Schritt, bis sie irgendwann bei null ankommt. Lohn und Unterstützung müssen auch nicht zwangsläufig 1:1 gegeneinander aufgerechnet werden. Wenn man die Unterstützung langsamer sinken lässt an als der Lohn steigt, ist das ein größerer Anreiz zu arbeiten. Da gibt es meines Erachtens einige Stellschrauben, an denen drehen könnte, um auch die Aufnahme von kleinen Jobs attraktiver zu machen.
Was für ein solchen Vorgehen natürlich nötig ist, ist eine einfache Möglichkeit für Behörden sich auszutauschen, da ja Leistungen wie Wohnungsgeld an anderer Stelle bearbeitet werden, als die Einkommenssteuererklärung etc… Also wieder das leidliche Thema Digitalisierung …
Ich denke, dass eine Stärkung der verschiedenen beteiligten Sozialhilfeträger, wie beispielsweise Agentur für Arbeit und Jugendämtern, mit besseren Betreuungsmöglichkeiten Leute wieder aus ihrem Trott bringen kann. Aktuell ist es gefühlt gerade in Jugendämtern so, dass stark priorisiert werden muss und für solche Fälle, wie du sie beschreibst, wo eher “weiche” Probleme gelöst werden müssen, sehr wenig Kapazität da sind. Salopp gesagt: Solange es dem Kind körperlich gut geht, ist alles in Ordnung.
Gerade auch Schulen würden von einer stärkeren Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern profitieren: Lehrer sehen die Kinder häufig und können auch Alarm schlagen, wenn sie bemerken, dass etwas im Umfeld der Kinder schiefläuft. Dazu fehlt es allerdings sehr oft an Mitteln und wenn man sich so umsieht, scheint das allerdings eher in die andere Richtung zu gehen.
Sind wir beide nicht, sondern wir vertreten nur unsere Meinungen. Ja, diese “Sozialschmarotzer” gibt es und wird es immer geben, egal ob es um Bürgergeld oder Selbstbedienungsläden geht. Aber wenn eine Person von 100 diese Hilfe ausnutzt, kann meiner Meinung nach nicht die Antwort sein, den anderen 99 die Butter vom Brot zu nehmen. Wobei nach den veröffentlichten Statistiken die Quote der Totalverweigerer noch sehr viel niedriger ist.
Zusätzlich zu den richtigen und wichtigen Punkten, die Du jetzt schon angesprochen hattest, möchte ich speziell zu diesem Thema noch anmerken: In wenigen anderen Ländern ist die erzielte abgeschlossene Bildung so sehr abhängig von nicht nur der finanziellen, sondern auch wiederum Bildungslage der Eltern wie in Deutschland.
Solange das so ist wären „bezahlte“ (außerschulische) Tutoren vermutlich eine Maßnahme, um der Ungleichheit zumindest etwas Abhilfe zu schaffen. Bildung ist da absolute Grundlage um solche Familien/vornehmlich die Kinder aus einer schlechter gestellten Lage herauszubekommen.
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