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Derzeit werden viel zu wenige Wohnungen gebaut, weil es der Bauwirtschaft nicht profitabel genug erscheint. Die Bundesregierung will nun mit Milliardensubventionen nachhelfen.
Anstatt Geldgeschenke unter Privatunternehmen zu verteilen könnte der Staat auch einfach mal selber die lebensnotwendigen Grundbedürfnisse seiner Bürger bedienen.
Politiker sind schlechte Manager. Ist eine Art Naturgesetz.
Das ist do ein Trueismus der immer v.a. von Neoliberalen vorgebracht wird um Privatisierungen zu begründen.
Aber auch privatwirtschaftliche Manager sind nicht unbedingt besser. Vor allem ist bei denen die Zielsetzung eine Andere, nämlich Profitoptimierung.
Wenn man dem privatwirtschaftlich organisierten Bau- und Wohnungsmarkt ein Marktversagen attestiert, kann “Politiker sind schlechte Manager” doch nicht der Grund sein, daran nichts zu ändern.
Die Erfahrung zeigt, dass staatliche Unternehmen höchst ineffizient sind. Es ist deutlich billiger, die Marktwirtschaft machen zu lassen und immer mal zu retten und mit Strafen und Anreizen zu steuern.
Beim Wohnen doch nicht.
Der “Wohnungsmarkt” ist am Arsch. Zeit ihn zu retten.
Aber man könnte statt Geschenken einfach Anteile übernehmen, veräußern und dem Steuerzahler schenken.
Ist bei 76.000 Bauunternehmen etwas schwierig. Sind ja auch nicht alle öffentlich handelbar. Das kann man nicht mit Lufthansa vergleichen.
Warum nicht? Es geht doch nicht um den Aktienmarkt, man kann auch Anteile in Form von Teilhabe halten.
Und dann hat man bei tausenden Firmen Mitspracherecht? Wer soll das alles koordinieren?
Nein, der Staat veräußert den Anteil und du bekommst den Erlös auf deine Steuer angerechnet, so meinte ich es.
Aber mit Teilhabe kommt Mitsprache.
Ja, weil Deutschlands Marktwirtschaft den Wohnung- and Hausmarkt so gut für die Bürger gemacht hat.
Ich verstehe das Argument nicht. Du glaubst, staatlicher Wohnungsbau und staatliche Vergabe statt Marktwirtschaft würden besser funktionieren?
Das Problem mit der Marktwirtschaft ist, dass sie einen Mangel braucht damit Preis und Nachfrage effizient die Ressource (in dem Fall Wohnraum) regulieren können. Es kann hierbei auch zu Situationen kommen in denen Marktteilnehmer sich einen Vorteil versprechen, wenn sie den Mangel verschärfen. Aber ein Mangel an Wohnraum hat, anders als ein Mangel an weniger essentiellen Ressourcen, verheerende Folgen.
Und deshalb produziert der Staat auch Lebensmittel und verteilt Treibstoff an Tankstellen? Es gibt doch viele Märkte, wo ein Mangel verheerende Folgen hätte, die aber offenbar marktwirtschaftlich funktionieren.
Ich bin hier übrigens nicht komplett gegen sozialen Wohnungsbau. Der Staat kann sich da ruhig einmischen und einen kleinen Beitrag leisten. Gerade auch antizyklisch in Zeiten hoher Zinsen und schlechter Auftragslage. Aber ich will keinen staatlich geregelten Wohnungsmarkt, so mit Anträgen und Wartezeiten, Zuteilungen etc. Das hatten wir schonmal, war kacke.
Ich hab immer vernommen, dass das in Wien mit dem recht hohen Anteil an kommunalem Wohnraum eigentlich ganz gut funktionieren soll.
Tankstellen sind ein schlechtes Argument. In den meisten Ölstaaten sind die Ölfirmen staatlich. (Saudi Aramco in Saudi Arabien, Norwegens Ölfirmen, Gazprom).
Die Frage ist halt zu welchem Preis. Der Staat muss halt für faire Arbeitsbedingungen und möglichst wenig Pfusch sorgen. Klar ist der Subunternehmer des Subunternehmers billiger der Leute anstellt die 12h am Tag für nicht Mal Mindestlohn ohne Arbeitsschutz arbeiten…
Ohne dass sich die Menschen die jetzt schon wohnen politisch aktiv werden wird das alles nichts. Mietstreik, Enteignungen und alles Wohneigentum an die Leute geben die darin wohnen. Vermieter zu sein ist kein Menschenrecht.
Besser wäre es, staatlichen Wohnbau voranzutreiben. Denn ansonsten sind wieder alle Immobilien in Investoren-Hand, und die verursachen nur Probleme.
Ich befürworte die Förderung von Wohnbaugenossenschaften.
Ich bin selbst Mitglied einer solchen Genossenschaft und wohne auch in einer ihrer Wohnungen.
Das Konzept überzeugt mich: Sie stellen bedürftigen Menschen günstigen Wohnraum zur Verfügung und sind nicht primär auf hohen Gewinn ausgerichtet, wie es oft bei Privatunternehmen oder -personen der Fall ist.
Als Mitglied einer Genossenschaft hat man zudem ein Mitspracherecht darüber, in welche Richtung sich die Genossenschaft entwickelt.
Ein Nachteil ist jedoch, dass es oft schwierig ist, Mitglied zu werden – manchmal werden die Wohnungen sogar per Losverfahren vergeben.
Ich denke, hier könnte der Staat eingreifen und den Genossenschaften ein Vorkaufsrecht für Wohnraum gewähren oder sie finanziell unterstützen, wenn es nötig ist. So könnte man die Anzahl der Menschen die in Wohnbaugenossenschaften unterkommen können erhöhen.
Ich bin generell Fan von Genossenschaften, nicht nur zum Wohnungsbau sondern auch als Unternehmen.