• Wxnzxn@lemmy.ml
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    5 months ago

    Ah, die paternalistische Tradition in Deutschland ist noch am Leben.

    Ich sehe das zugegebenermaßen ambivalent: Ja, es ist erstmal gut. Und auch nicht ohne Präzedenz, dass Gruppen innerhalb der Kapitalisten solche Dinge einfordern, sind schlussendlich ja auch Menschen. So gab es etwa auch zu Zeiten der Kinderarbeit Unternehmer, die forderten, diese zu verbieten, damit sie nicht mehr selbst Kinder beschäftigen müssen um konkurrenzfähig zu sein.

    Aber schlussendlich lässt es auch sehr offen, wie genau diese Gelder verwendet würden. Das hinge dann sehr an den Details einer Umsetzung. Wenn etwa das Unternehmen selbst die Gemeinnützigkeit bestimmt, kommt man in die Bredoullie, dass ausgewählt wird was die Unternehmer selbst als wichtig erachten. Eine Rechtsform mit klarer Rückführung der Gewinne in das Unternehmen, wie hier wenn ich es richtig verstehe auch als Option erbittet wird, kann durchaus auch besser sein als Verantwortung gegenüber Investoren für Dividenden - allerdings wären sie auch in einem Nachteil zu den großen Mengen an sehr abstrakt investierten Mengen an Kapital, die nach Algorithmen und Profitmaximierung hin und her geschoben werden. Banken wie die GLS würden wahrscheinlich Startkapital liefern, aber Banken wie Deutsche Bank oder Kapitalsammlungen wie große Hedgefonds hätten da wenig Interesse Investitionen zu tätigen.

    Ich möchte es nicht zu schlecht reden, denn ich kann die positiven Seiten durchaus nachvollziehen, aber für mich hat es etwas vom - in meinen Augen - illussionären Traum von der kleinbürgerlichen Gesellschaft, mit kleinen Betrieben die sich untereinander harmonisch behandeln und ihre Gemeinschaft mögen. Ich glaube, dass das leider ein ideologisches Utopiebild bleiben wird, und immer nur kleine Randnischen der Wirtschaft so organisiert sein werden - und selbst dort bei weitem nicht so harmonisch und gemeinschaftsfreundlich wie auf dem Aushängeschild (Siehe Fragen wie: Gilt die Harmonie dann für alle? Auch Ausländer? Auch Menschen die trans sind? Auch Menschen die unbequem für mein Unternehmen sind?)

    Für mich persönlich wäre eine Rechtsform für Kollektivbetriebe jenseits von Genossenschaften, am besten explizit gewerkschaftliche Betriebe, was ich gerne sehen würde. Eine Rechtsform welche Beteiligung der Arbeitenden explizit und rechtlich gesichert regelt, und die Verbindung zu größeren Gruppierungen miteinander verknüpfter und integrierter Betriebe schon jetzt im Status Quo ermöglichen oder zumindest vorbereiten würde. Auch keine Lösung, auch mit sehr ähnlichen Problemen, aber in meinen Augen ein möglicher sinnvoller Schritt weg vom Marktkonzept.

  • Aniki
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    5 months ago

    Ich bin total dafür. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das heute schon machbar.

    Der Zweck des Unternehmens, oder Vereins, wird in der Satzung festgelegt. Wenn in der Satzung explizit drinnensteht, dass es gemeinnützig sein soll, dann muss sich das Unternehmen bei seinen Entscheidungen daran halten. Wenn nichts drinnensteht, gilt die übliche Annahme, dass eine GmbH gewinnorientiert ist.

  • passepartout
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    5 months ago

    Eines der besten Beispiele ist Steam. Die wischen mit der Konkurrenz den Boden auf weil sie bereit sind Risiken einzugehen, bspw. mit ihrer Hardware, zuletzt dem Steam Deck. Es bleibt zu hoffen dass Gaben seine Nachfolge wirklich geklärt hat.

    Die besten Gegenbeispiele sind alle Unternehmen die in der letzten Zeit ein IPO vorbereitet haben, bspw. reddit oder raspberry pi.

    Wenn man Unternehmen wie im Artikel erwähnt dazu verpflichtet überschüssige Gewinne in die Allgemeinheit zu investieren hat man einige Probleme damit gelöst: Die erwähnte Nachfolgefrage, gierige Shareholder und ein dadurch schlechter werdendes Produkt, fehlendes Geld für “gute” / gemeinnützige Zwecke, etc.

        • aaaaaaaaargh
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          5 months ago

          Er muss es sein. Er ist massiv dafür verantwortlich, dass auf meinem Bogen Pacman und vielleicht sogar noch ein oder zwei andere Spiele laufen.

  • aaaaaaaaargh
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    5 months ago

    Das verstehe ich nicht so richtig. Unternehmen sind doch nicht gezwungen, Gewinne an ihre Gesellschafter auszuschütten. Ich habe wohl versehentlich so ein Modell in meiner Firma eingeführt, denn Gewinne bleiben im Unternehmen und werden reinvestiert. Das ist aber gelebte Realität für vermutlich jedes KMU, das kein Einhorndasein genießt.

    Mir wäre es lieb, wenn dies einhergehen würde mit Steuererleichterungen. Zum Beispiel weniger Steuern unter der Bedingung, dass x % vom Gewinn in neue Arbeitsplätze investiert werden.

    Oder geht es nur um die Gewinnverteilung im Falle der Beendigung der Geschäftstätigkeit?

    • Aniki
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      5 months ago

      Es geht darum, wenn der Gründer in Ruhestand geht, und das Unternehmen verkauft wird.