weint in Handwerk
Dachte Handwerk hat inzwischen ein sehr gutes Lohn/Qualifizierungsverhältnis, zumindest, wenn man Chef klarmacht, dass man nicht den dritten Porsche mitfinanziert?
Für die Berufe, für die Home Office theoretisch möglich ist, ist es einfach unabdingbar geworden. Wenn man sich an die Zeit vor der Pandemie erinnert, wie absurd das war, dass Millionen Menschen jeden Tag zu ihrer Arbeit pendeln, ihr eigenes Geld dafür ausgeben müssen, sei es in Form von Autos, Fahrkarten, oder Wohnungen in den Städten. Auf Social Media hab ich letztens von jemanden gelesen, dass er dringend auf der Suche nach einer Bleibe für zwei Tage pro Woche in der Stadt sei, weil ihn sein Arbeitgeber jetzt ins Office zwingt. Das ist einfach absolut nicht zeitgemäß und war es eigentlich seit Beginn von privaten PCs und Internet für Zuhause nicht.
dass Millionen Menschen jeden Tag zu ihrer Arbeit pendeln, ihr eigenes Geld dafür ausgeben müssen, sei es in Form von Autos, Fahrkarten, oder Wohnungen in den Städten.
Das geht noch viel weiter, als nur Geld. Die Lebenszeit, die dafür unwiederbringlich verlorengeht. Zeit für Weg zum Arbeitsplatz, Zeit für den Weg zurück, evtl. Zeitpuffer für mögliche Verspätungen, dann noch vorgeschriebene Pausen. So bläst sich ein 8-Stunden-Tag mit nur 30 Minuten Arbeitsweg leicht mal auf 10 Stunden auf.
Aber denk doch an deinen Chef der jetzt traurig alleine im Büro sitzen muss :(
Und an die armen Bürogebäudebesitzer denen der Arsch gehörig auf Grundeis geht weil ihre schönen Investments bald weniger Wert sein könnten! :(
Wer sagt denn, dass der Chef kein Home Office machen kann? Er könnte sogar von irgend einer Südseeinsel leiten. Braucht halt nur guten Empfang. Heizkosten spart man da auch ;)
Aber denk doch an deinen Chef der jetzt traurig alleine im Büro sitzen muss :(
Keine Angst, natürlich hab ich Gedanken und Gebete für den. Und für die notleidenden Investoren erst recht.
Ich habe Verständnis dafür, dass man wieder ins Office muss, wenn der Zeitraum in der Pandemie gezeigt hat, dass es nicht klappt. Bei uns war meiner Meinung nach die Produktivität hör in der Pandemie als jetzt. Ich war auch gerne bereit ordentlich in die Tasten zu hauen und noch Überstunden ran zu hängen. Jetzt habe ich wieder viel Fahrzeit (tote Zeit am Tag) und da bin ich nicht mehr so begeistert viele Überstunden zu machen. Ich arbeite gerne in meinem Job, aber die Pandemie und das damit verbundene Home Office hat auch gezeigt, dass es anders geht und dem AN und AG etwas nützt.
Das klingt so, als hättest du eine Schuld gegenüber deinem Unternehmen gefühlt, nur weil du im Home Office warst? Ich arbeite im HO auch nicht mehr als vorher, ich bin nur weniger stark mental beansprucht, wenn ich nicht in einem Großraumbüro mit lauter Schlipsträgern eingepfercht bin. Wieso muss man sowas triviales wie Arbeiten von Zuhause eigentlich immer mit Produktivität oder ähnlichem rechtfertigen?
Ja, weil es eigentlich ein Argument FUER full remote waere - das die AG aber warum auch immer ignorieren.
edit: Und zumindest bei mir hat es nix mit irgendeiner Schuld zu tun. Ich bin produktiver, weil ich mental leistungsfaehiger und viel motivierter bin.
Es fängt ja schon damit an, dass ich morgens mich nicht mehr komplett einkleiden muss für die Arbeit. Ich zieh mir nen Hemd an für die die ViKos und das war’s. Außerdem gibts den besseren Kaffee bei mir zu Hause ;) Am Morgen kann ich mich dann mit der Beantwortung von Mails eingrooven und muss nicht sofort gute Laune versprühen und kann ein wenig grummelig sein.
Das braucht nur ein Argument, nämlich weil es ansonsten halt kein Fachpersonal mehr gibt.
Meiner Meinung nach ist es ein geben und nehmen. es sollte schon eine Balance für beide Seiten haben.
Gesamtgesellschaftlich betrachtet hat aber hauptsächlich eine Seite jahrzehntelang praktisch nur genommen und jedes Mal, wenn es ans Geben ging, irgendwelche faulen Ausreden gebracht.
Wir haben mehr Arbeit als ich Stunden zur Verfügung habe. Wenn die Projekte laufen sollen, dann mache ich das. Dafür gibts wieder Zeiten wo nicht sehr viel läuft, da feiere ich die wieder ab.
Lehre 1 aus dem Kapitalismus: es wird immer mehr Arbeit da sein, als du abarbeiten kannst.
Homeoffice ist mir so egal wie der Obstkorb. Ich will 100% Erstattung sämtlicher Pendelkosten.
Und wie bewertest du Pendelkosten wie verlorene Lebenszeit?
Der Stundenlohn sollte bei Vertragsabschluss ausgehandelt werden und selbstverständlich für die Wegezeit gezahlt werden.
Stundenlohn ist halt in der Regel konstant. Die erste Stunde im Tag an einen Arbeitgeber zu verkaufen aber deutlich leichter als die letzte wache Stunde was die verbleibende Lebensqualität angeht.
Es reibt sich die Haut mit dem Obstkorb ein.
Homeoffice hat sowas von normal zu sein. Warum reden wir überhaupt noch darüber? Ich bin selbst Arbeitgeber und sehe darin null Nachteile außer dem, dass ich gerne mit den Kollegen essen gehe, was dann nicht möglich ist.
Ich selbst gehe gern mal ins Büro, aber als Option, nicht als Zwang. In diesem Land müssen die Arbeitgeber endlich mal aus den 90ern rauskommen, wenn man noch was reißen will.
Die Firma in der ich arbeite, bietet mir 32 Stunden, 4-Tage-Woche und 100% Homeoffice. Ich werde nie wieder in einer Bude arbeiten, die das nicht macht, denn ich habe zwar die Option ins Büro zu fahren (die ich gelegentlich nutze) - das bedeutet aber auch 1.5h Fahrzeit.
Das wären 6 Stunden pro Woche in denen ich nur sinnlos rumfahre, wenn Anwesenheitspflicht herrschen würde. In der Zeit kann ich wirklich sinnvollere Dinge tun.
Auf LinkedIn schreiben mich bestimmt jede Woche Recruiter an und bieten mir schlechtere Deals an. Erst heute hat jemand versucht, mir schmackhaft zu machen, dass ich “nur ein Mal pro Woche” ins Büro muss. Wie wäre es mit gar nicht?
Der lustigste bisher war der sogenannte “Smart Friday”-Benefit. Einmal im Monat darf man sich einen Freitag frei nehmen. Wie wäre es mit jedem Freitag? :D