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Guten Tag werte Freunde der Demokratie,
Ich habe mich jetzt vor kurzem dazu entschlossen VOLT, als Parteimitglied beizutreten. Was mich ein bisschen wundert, ist, dass zwar sehr viele meiner Freunde und Bekannte sehr politisch sind aber keiner von denen auch nur mal daran gedacht hat einer Partei beizutreten. Sind Parteien nicht mehr angesagt? Ich habe tatsächlich lange gezögert einer Partei beizutreten, weil ich mich so richtig bei keiner der großen Parteien wohlgefühlt habe.
Aber wie sieht es bei euch so aus? Seid ihr in Parteien oder anders politisch organisiert? Und habt ihr Gründe dafür oder dagegen?
(Mich interessiert mehr OB ihr in Parteien seid als in welcher jetzt genau, fühlt euch daher nicht gedrängt das offenzulegen. Ist aber natürlich auch nicht verboten)
Seit kurzem bei der V³ Partei. Abgesehen von Kleinigkeiten hat mich das Programm überzeugt. Richtig aktiv war ich noch nicht aber ich denk besonders bei Kleinstparteien bewegt man als Einzelperson noch am meisten. Nur passiv die Tierindustrie nicht unterstützen war mir irgendwann nicht mehr genug also hab ich gesucht wo ich mich neben Demos und Aufklärungsständen noch einbringen kann.
Ich bin vor kurzem einer Kleinpartei beigetreten, traue mich jedoch nicht auf die Stammtische zu gehen, da mir das Unbekannte viel zu viel Angst mach.
Volt ist sehr liberal, war mal auf einer Veranstaltung vor Jahren von denen weil ich mir auch überlegt hatte politisch aktiv zu werden aber alles was die baten waren nette Einzelprojekte aber keine Vorstellung wie man die Ungleichverteilung in unserer Gesellschaft bekämpfen könnte.
Danach konnte ich aus anderen gründen eh mich nicht mehr engagieren also haben meine Ambitionen da ein Ende gefunden.
Ja bei den #00ff00-nen. Aber muss ehrlicherweise sagen das ich noch nie Plakat geklebt hab oder einen Stand betreut. Mach aber bei internen Abstimmungen mit.
Für die Hex-Analphabeten:
/c/audibleimages
Hihi, anal.
Mensch. Dich habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Also… Mich
Ich sehe mich auch viel zu selten, geschweige denn höre mir zu.
Man kennt es
Nein. Ich denke, dass es sich nicht lohnen würde.
Die wirklich wichtigen Entscheidungen sind die, die mich und ein paar andere Menschen betreffen. Also quasi Nachbarschaftszeug. Der Rest interessiert mich nicht.
Jup Ich zahle 2,50 im Monat für https://www.die-urbane.de/programm/rooted-in-hip-hop-verankert-in-der-hip-hop-kultur.html
Ja, in der SPD.
Ich finde es (auch?) schade, dass sich nicht so viele in Parteien engagieren, schließlich liebt die Demokratie ja vom mitmachen und ist nicht ein Service bei dem man alle paar Jahre eine angebotene Option aussucht.
Bin Mitglied bei den Piraten schon seit 2009.
Immer als Basispirat und nie ein Vorstandsamt übernommen, aber bei jeder Menge Dingen mitgeholfen.
Hat sich für mich wahnsinnig gelohnt. Den Aufstieg zur Berlinwahl damals mitzuerleben war toll, ich war die Woche vor der Wahl dort und Piraten aus aller Herren Länder waren ebenfalls dort. Die Stimmung war einfach super, so viel Kreativität und Hilfsbereitschaft. Große Parteitage mit über tausend Leuten, dann der Umschwung in der Medienberichterstattung von “Die interessante neue Kraft, was sie will” über “Die Einthemenpartei” zu “Dieses Mitgleid hat etwas blödes angestellt, Skandal!” (Obwohl sie bis auf eine Ausnahme, gegen die zu der Zeit des Skandals schon ein Parteiauschlussverfahren lief, alle nicht mal ein Amt hatten) Infolge dessen dann Absinken der Umfrageergebnisse und Chaos in der Verwaltung weil vieles auf viele Leute gebaut wurde, nun geht es gefühlt wieder gut aufwärts. Ein toller neuer Vorstand, selbstentwickelte Tools für Remoteparteitag sind fast fertig und die Neumitgliederzahlen steigen. Ich hoffe sehr, dass es mit den Medien auch irgendwann klappt und sie mal über Politik berichten.
Ich hab viele tolle Leute kennen gelernt die die Welt verbessern wollen. Von Engagierten Vorständen wie Jens Seipenbusch, Marina Weisband, Sebastian Alscher, über Patrick Breyer der immer noch Tag für Tag für digitale Rechte im Europaparlament kämpft bis hin zu bunten Persönlichkeiten wie Enno Lenze mit seinen Kunstaktionen.
Ich habe erlebt wie meine Arbeit dazu beträgt die Welt zu verbessern indem ich Leuten helfe, die dann die WLAN Störerhaftung wegklagen, sich lokal für neue Radwege einsetzen, ein Bündnis gegen die Chatkontrolle im EU-Parlament aufstellen oder für Wahlrecht ab 16 streiten.
Ich habe unglaublich viele interessante und offene Gespräche über Politik geführt. An Infoständen, Diskussionsrunden oder in Arbeitsgruppen und dabei selbst viel gelernt wie die die Welt funktioniert und vielen Leuten aufgezeigt wie man Dinge besser lösen könnte.
Fragen jederzeit gern.
Ebenfalls Pirat
Nein, ich habe zu sehr Bedenken dass ich dadurch auf der Nazi-Abschussliste landen würde, sobald sie wieder die Macht ergreifen.
Ich war früher bei Die Linke und dort auch sehr aktiv, war Kreisvorsitzender, Sprecher einer Landesarbeitsgemeinschaft, Landtagskandidat und hatte mich (erfolglos) um einen Bundestag Listenplatz beworben.
War eigentlich eine coole Zeit, die Partei hatte damals zwar sehr viele Spinner, aber auch sehr viele Leute die das Herz am richtigen Fleck hatten und dadurch,dass es eher wenig “zu holen” gibt, hast du auch kaum Karriere-geile Stiefellecker. Und die Tatsache,dass man keine quasi keine Firmenspender hat, ist moralisch ein großer Vorteil. Und man ist klein genug,dass man schnell einen guten Draht zu Leuren aufbauen kann die weiter oben in der Parteihierarchie stehen. (Flasht einen irgendwie schon wenn man auf einmal mit Gregor Gysi oder Susanne Henning-Wellsow telefoniert oder mit einer lokal prominenten MdB Kaffee trinken geht)
Im Rahmen der Covid Krise hat mich schon die undefinierte Position unendlich genervt die aber bewusst eingenommen wurde weil man Angst vor dem Split hatte. (Dies wurde u.a. auch live von Janine Wissler so begründet)
All das während ich im Gesundheitswesen ziemlich an der Front stand, Kollegen starben, Patienten starben,das System nur noch durch die Kleeblattverteilung gerettet werden konnte.
Als die Ukrainekrise begann war für mich dann endgültig der Ofen aus, die ganzen Putin-Freunde die aus reinem Antiamerikanismus-induziertem Beißreflex auf der Seite eines Faschisten standen gingen gar nicht. Eine Weile habe ich noch gekämpft,aber es dann einsehen müssen,dass die Partei verloren ist und vermutlich auch schon lange war. Parallel sind “meine” Leute, also die mit denen ich gut konnte, die mit beiden Beinen auf dem Boden standen, Realisten waren, etc. reihenweise am Austreten bzw. sich zurück ziehen. Ich bin dann ausgetreten und wenn ich mir die Partei heute anschaue ist es gut so gewesen.
Klingst nach ner stabilen Person, wünsche dir schöne Weihnachten!
Ich bin in der Schweiz bei der SP aktives Basismitglied. In Deutschland fände ich es schwierig, eine Partei zu finden, die mich repräsentiert, aber mit der SP bin ich ziemlich zufrieden.
Die Partei deckt ein breites Feld an Positionen ab, von Anarchist*innen bis hin zu Sozialliberalen. Der Schwerpunkt in Basis und Präsidium liegt bei einer konsequenten Sozialdemokratischen Politik, die viel linker ist als diejenige in der deutschen "Sozial"demokraten. Einzig Ämter, welche durch Majorzwahlen besetzt werden, werden eher vom sozialliberalen Flügel besetzt, denn der ist für die bürgerliche Bevölkerung halt eher wählbar.
Die Parteistruktur wurde mit dem neuen Präsidium vor einigen Jahren reformiert, zu einer demokratischeren Plattform hin mit mehr Mitsprache für die Basis, eine Entwicklung, die ich sehr begrüsst habe.
Ich weiss nicht, wie viel ich durch mein Engagement effektiv beitragen kann, aber ich weiss dass es meiner Psyche gut tut, zumindest das Gefühl zu haben, etwas gegen Klimakrise und Rechtsruck beitragen zu können.
Ich bin in einer sehr guten Partei. Dort sogar im Vorstand des Ortsvereins. Für mich bietet diese Partei den passenden Rahmen um öffentlich rumpöbeln zu dürfen, aber keine weitere Verantwortung tragen zu müssen. Ob das unsere Gesellschaft (oder wenigstens die Gemeinde) auf eine höhere Stufe hebt, kann ich nicht wirklich beurteilen.
Ich bin seit Jahren Mitglied bei den Piraten, wurde aber aus familiären Grinden nicht aktiv in der Partei. Ich finde die Idee dahinter aber gut und möchte sie daher weiter Unterstützen.
Ich bin irgendwie ein treuer Stammwähler der Piraten geworden. Wenn man mich einmal mit Inhalten abholt, bleibe ich dem auch erhalten, solange es existiert. Schade, dass die Piraten es damals so zerlegt hat (danke nochmal an die biased und boomergerechte Berichterstattung des ÖR. Höhö, sie diskutieren über Kaffeemaschinen im Parteitag)
Ja, allerdings kann ich verstehen warum man keiner Partei beitritt.
Einerseits bewegen die großen “Volksparteien” Menschen nicht wirklich zu einem Beitritt, eher im Gegenteil zu Politikverdrossenheit. Andererseits haben viele Parteien viele Grundideale oder unverhandelbare Standpunkte, denen man nicht allen zustimmen kann.
Es gibt leider keine oder zumindest keinen nennenswerten Parteien, die nur ein bestimmtes Ziel haben. Siehe zum Beispiel den Klimaschutz. Ja da gibt es die Grünen, die haben aber auch noch viele andere Ideen und Standpunkte vom Transatlantismus bis hin zu relativ neoliberaler Wirtschaftspolitik.
Eine Partei mit einem Ziel ist in unserem politischen System nicht möglich.
Was erwartest du von den Mitgliedern einer hypothetischen “Nur Klimaschutz” Partei im Parlament, wenn sie über Pflegegelder entscheiden sollen? Sollen sie fordern die Metallindustrie komplett abzuschalten, da sie klimaschädlich ist? Alle Autos verbieten, denn am Klimafreundlichsten ist immer die Menschen reisen gar nicht. Wie soll Rente aussehen? Streichen weil man das Geld auch für Klimaschutzprojekte verwenden könnte?
Ich weiß, dass ist absurd, aber eben genau wegen dem kann man keine Einthemenpartei machen. Und falls du sagst, die Leute sollten bei allen Fragen nach ihrem Gewissen entscheiden, bist du wirklich glücklich mit der Partei wenn dann ein Vorstand extreme Meinungen vertritt? Man muss sich auf gewisse Grundsätze einigen und daraus wächst dann mit der Zeit ein umfangreiches Programm als Entscheidungsgrundlage und um zu verhindern, dass unliebsame zu viel Fuß fassen.
Der Fokus von (manchen) Parteien liegt dann natürlich schon auf konkreten Themen, und für die bringen sie am ehesten Anträge ein.
Du hast das Problem erkannt. Es ist unser politische System, dass auf politische Parteien in dieser Weise basiert.
Mir geht es auch nicht darum, dass eine Partei natürlich auch Politik in anderen Bereichen macht. Das grundlegende Problem ist, dass es bestimmte Grundsätze gibt, die nichts mit dem eigentlichen Ziel der Partei zu tun haben. Für mich zum Beispiel, wenn Klimaschutz das wichtigste wäre, könnte ich trotzdem nicht die Grünen wählen, weil die eben auch pro-USA und sehr transatlantisch sind und das ist bei der Partei seit den 90ern auch nicht mehr änderbar, obwohl es null mit Klimaschutz zu tun hat.
War… In der Vergangenheit bei Piraten und Grünen. Hatte aber irgendwann nicht genug Selbsthass aufgebracht.
Bin mittlerweile dem Anarcho-Kommunismus/Syndikalismus sehr zugetan und überzeugt das man in der sog. “Tagespolitik” in breiten Bewegungen wie FFF oder Gewerkschaften mehr erreichen kann ohne seine Prinzipien über Bord zu werfen.
Im Kapitalismus muss jede Partei den Interessen des Kapitals dienen, ob sie will oder nicht und das kann ich nicht unterstützen.