Das Arbeitsgericht Frankfurt hat eine einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf der GDL abgelehnt. Der Ausstand im Personenverkehr der Bahn kann somit in der Nacht beginnen. Der Konzern kündigte Berufung an.
Das Angebot mit 36 Stunden. Zwar finde ich 35 Stunden nicht unverhältnismäßig, aber 36 ist IMHO durchaus ein vernünftiges Kompromissangebot.
Ich kann schon verstehen, warum die Pendler, die ohne Bahn teilweise ihre Arbeit verlieren, sich als Geiseln einer sturen GDL fühlen. Das Ergebnis von Verhandlungen kann nicht sein „entweder ihr knickt ein oder wir arbeiten nie wieder.”
Das Problem ist ja dass die Bahn sich da selbst die Hintertür eingebaut hat dass sofern sie einfach keine Leute einstellt die 36h nicht greifen
mMn ist das schon ein fragwürdiger Kompromiss wenn man nicht mal ein fixes Datum dran schreiben kann sondern es offen ist ob es überhaupt dazu kommt (dazu ist das dann ja auch noch eine klausel die Konstrukte wie die Lokführergenossenschaft quasi aushebelt weil ja jeder der dafür arbeitet und an die Bahn verliehen wird ja den fest Angestellten Lokführern bei der Bahn ggf die 36h Woche unmöglich macht
Sieht auf dem Papier zwar wie ein Kompromiss aus aber realistisch gesehen ist es gut möglich dass das sich sogar negativ auswirken hätte können
Das Problem ist ja dass die Bahn sich da selbst die Hintertür eingebaut hat dass sofern sie einfach keine Leute einstellt die 36h nicht greifen
Ich habe nur die Berichterstattung mitbekommen. Das wurde da nicht genannt. Ich habe auf die Schnelle auch online keinen Artikel gefunden, der das stützen würde (das mag an meinem schlechten Google-Fu liegen). Woher kommt diese Information?
Ich hab auch lange suchen müssen aber hier ist es referenziert:
Update vom 22. Januar, 12:45 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL hat der Bahn Täuschung vorgeworfen und damit ihren sechstägigen Streik begründet. Das neue Angebot von Deutsche-Bahn-Verhandlungsführer Martin Seiler sei keine Verhandlungsgrundlage, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag. „Herr Seiler trickst und täuscht an der Stelle auch die Bahnkunden, nicht nur seine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Die angebotene Senkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde habe Seiler daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne.
Der Gewerkschaftschef bat die Öffentlichkeit um Verständnis: Das aktuelle Angebot der Deutschen Bahn sei keine Verhandlungsgrundlage, es komme zu spät, und die Absenkung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde sei zu wenig. Die Bahn habe diese daran gekoppelt, dass die Bahn ausreichend zusätzliche Mitarbeiter einstellen könne.
Hat Weselsky in diversen Interviews selbst gesagt was die Bahn da tut. Er muss halt selbst die Aufklärungsarbeit leisten und durch alle Talkshows rennen. Die Bahn haut einfach ne Presseerklärung raus wo drinsteht “wir bieten doch 36h, was wollen die denn noch?”, was wirklich hinter dem Angebot steckt wird aber verschwiegen. Zum Glück lässt die GDL sich nicht so leicht täuschen und durchschaut das Spiel
Die Zeit für den Arbeitsweg sollte als ganz normale Arbeitszeit zählen. Schließlich ist die Arbeit der einzige Grund, dafür, dass Leute den Weg auf sich nehmen.
Die Zeit für den Arbeitsweg sollte als ganz normale Arbeitszeit zählen.
Das hätte ich mal dem Boss aus der letzten Firma erzählen sollen, in der ich tätig war. Der hätte als strammer FDPler wohl direkt einen Herzinfarkt bekommen.
Davon abgesehen sehe ich das genau so. In der aktuellen Bude in der ich arbeite, mache ich 99% Homeoffice. Ich würde 1.5-2h meines Tages verschwenden, wenn ich reinfahre, also mache ich das so selten wie möglich. Die gewonnene Freizeit ist mit nichts aufzuwiegen.
Ein Kollege von mir kann das überhaupt nicht verstehen - er meinte letztens zu mir er würde ja genau so lange brauchen und ich solle mich nicht so haben. Tja, wenn er seine unbezahlte Freizeit verplempern will, um dann im Office an einer Tastatur zu sitzen die er auch zu Hause hat, soll er mal machen.
Solange es solche Leute gibt und sie in der Mehrzahl sind, wird es immer schwierig bleiben, Homeoffice flächendeckend zu etablieren.
Das hätte ich mal dem Boss aus der letzten Firma erzählen sollen, in der ich tätig war. Der hätte als strammer FDPler wohl direkt einen Herzinfarkt bekommen.
Warum hast Du das nicht gemacht? Stramme FDPler können nicht genug Herzinfarkte haben.
Ich hab’ stattdessen gekündigt und war nach vier Wochen raus, als er zu mir meinte, dass ich eine Gehaltserhöhung nur bekomme, wenn ich 5 Stunden mehr pro Woche arbeite. The straw that broke the camels’ back…
Da ich die Arbeit von drei Leuten erledigt habe, herrschte dann erstmal massive Panik in der Bude. Den Praktikanten hab’ ich mit zur neuen Firma rübergenommen und nach mir sind noch einige Leute gegangen.
Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit wurde befriedigt.
35 Stunden bei vollem Lohnausgleich hätte ich auch gern. Vielleicht sollte ich auch mal meinen Arbeitgeber auf dem Rücken von Millionen unbeteiligter Leute erpressen.
Eher so dass du deinem Chef sagst du kannst grad schlecht pendeln wegen des Streiks, und wenn ihn das stört soll er doch bei der Bahn anrufen und verlangen dass sie nachgibt.
Und wenn du dann mal mehr Geld und weniger Arbeitszeit haben willst, hast du genau so das Recht darauf alles lahmzulegen bis du bekommst was dir zusteht. So funktioniert das.
Deutschland ist sowieso eins der repressivsten Länder gegenüber Streikenden, alles muss angemeldet und genehmigt werden und auch auf keinen Fall so dass die Wirtschaft insgesamt unter Druck geriete. Generalstreik schon mal gar nicht.
Eher so dass du deinem Chef sagst du kannst grad schlecht pendeln wegen des Streiks, und wenn ihn das stört soll er doch bei der Bahn anrufen und verlangen dass sie nachgibt.
Dann sagt der Chef so: Das Wegerisiko liegt beim Arbeitgeber. Die Fehlzeit ist nachzuarbeiten.
Oder ich komme einfach meinen Pflichten nach. Gibt ja außer der Bahn noch andere Verkehrsmittel. Mir tuts halt nur für all die Leute leid, die nicht die Wahl haben.
Du hast die beiden Begriffe nicht nachgeschlagen oder? Du musst mal diese gefällige, dem kapital unterwürfige Haltung die du verinnerlicht hast hinterfragen.
Solange du nicht Eigentümer bist, dein Geld nicht mit Investments und passiven Einkünften bestreitest, bist du Teil des Proletariats. Für deinen Chef bist du nur eine kosten/nutzenrechnung, du schuldest ihm keine Loyalität. Wenn du und deine Kollegen euch mal zusammentut und kollektiv verhandelt sind für dich auch weniger Stunden bei mehr Gehalt drin. Und meine Unterstützung und Verständnis hättest du dafür genau so wie es das bahnpersonal verdient.
Ich habe 35 Stunden bei vollem Lohn ich hoffe dies findet schnell immer weiter Einklang in der Arbeitswelt. Das kann aber nur passieren, wenn es auch als normal angesehen wird und nicht bei jeder Möglichkeit von „Neidern“ als absurd und faul verschrien wird.
Digga, als ob dich die Kunden von deinem Chef interessieren. Und in diesem Fall fickt der Chef die Kunden seit 10 Jahren in den Arsch. Komm mal zur Vernunft
Die GDL hilft mit, dass die Bahn eine Alternative zum Auto sein kann. Ohne Bahnfahrer keine Bahn, und ohne attraktive Bedingungen nicht genug Bahnfahrer.
Das Angebot mit 36 Stunden. Zwar finde ich 35 Stunden nicht unverhältnismäßig, aber 36 ist IMHO durchaus ein vernünftiges Kompromissangebot.
Ich kann schon verstehen, warum die Pendler, die ohne Bahn teilweise ihre Arbeit verlieren, sich als Geiseln einer sturen GDL fühlen. Das Ergebnis von Verhandlungen kann nicht sein „entweder ihr knickt ein oder wir arbeiten nie wieder.”
Das Problem ist ja dass die Bahn sich da selbst die Hintertür eingebaut hat dass sofern sie einfach keine Leute einstellt die 36h nicht greifen
mMn ist das schon ein fragwürdiger Kompromiss wenn man nicht mal ein fixes Datum dran schreiben kann sondern es offen ist ob es überhaupt dazu kommt (dazu ist das dann ja auch noch eine klausel die Konstrukte wie die Lokführergenossenschaft quasi aushebelt weil ja jeder der dafür arbeitet und an die Bahn verliehen wird ja den fest Angestellten Lokführern bei der Bahn ggf die 36h Woche unmöglich macht
Sieht auf dem Papier zwar wie ein Kompromiss aus aber realistisch gesehen ist es gut möglich dass das sich sogar negativ auswirken hätte können
Ich habe nur die Berichterstattung mitbekommen. Das wurde da nicht genannt. Ich habe auf die Schnelle auch online keinen Artikel gefunden, der das stützen würde (das mag an meinem schlechten Google-Fu liegen). Woher kommt diese Information?
https://www.fr.de/wirtschaft/vorwuerfe-streik-gdl-neuer-streik-deutsche-bahn-neue-zr-92784608.html
Ich hab auch lange suchen müssen aber hier ist es referenziert:
Edit: Hier auch, selber Text. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-gdl-streik-126.html
Edit zum Edit: Die Passage findet sich in fast allen Livetickern, manchmal bin ich doch überrascht wie viel da so hin und her kopiert wird…
Edit2: Hier in ein bisschen anders:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/bahnstreik-gdl-ruft-im-tarifstreit-von-mittwoch-bis-montag-zum-streik-auf-19465120.html
Hat Weselsky in diversen Interviews selbst gesagt was die Bahn da tut. Er muss halt selbst die Aufklärungsarbeit leisten und durch alle Talkshows rennen. Die Bahn haut einfach ne Presseerklärung raus wo drinsteht “wir bieten doch 36h, was wollen die denn noch?”, was wirklich hinter dem Angebot steckt wird aber verschwiegen. Zum Glück lässt die GDL sich nicht so leicht täuschen und durchschaut das Spiel
Warum werden solche Angebote eigentlich nicht einfach veröffentlicht? Das würde die Debatte um so Krams deutlich vereinfachen.
Dabei sind sie Geiseln einer sturen DB.
Und ihrer eigenen Arbeitgeber. Wer wegen Bahnstreik gefeuert werden kann (im übrigen auch wer durch Protest zu spät kommt), sollte sich organisieren
Wie man zur Arbeit kommt ist Privatsache. Man kann da nur auf die Kulanz des Arbeitgebers hoffen.
Das ist aber nicht gottgegeben, das kann man ändern.
Das sollte geändert werden. Das der Arbeitsweg nicht entlohnt wird ist eh ne Unverschämtheit.
Die Zeit für den Arbeitsweg sollte als ganz normale Arbeitszeit zählen. Schließlich ist die Arbeit der einzige Grund, dafür, dass Leute den Weg auf sich nehmen.
Das hätte ich mal dem Boss aus der letzten Firma erzählen sollen, in der ich tätig war. Der hätte als strammer FDPler wohl direkt einen Herzinfarkt bekommen.
Davon abgesehen sehe ich das genau so. In der aktuellen Bude in der ich arbeite, mache ich 99% Homeoffice. Ich würde 1.5-2h meines Tages verschwenden, wenn ich reinfahre, also mache ich das so selten wie möglich. Die gewonnene Freizeit ist mit nichts aufzuwiegen.
Ein Kollege von mir kann das überhaupt nicht verstehen - er meinte letztens zu mir er würde ja genau so lange brauchen und ich solle mich nicht so haben. Tja, wenn er seine unbezahlte Freizeit verplempern will, um dann im Office an einer Tastatur zu sitzen die er auch zu Hause hat, soll er mal machen.
Solange es solche Leute gibt und sie in der Mehrzahl sind, wird es immer schwierig bleiben, Homeoffice flächendeckend zu etablieren.
Warum hast Du das nicht gemacht? Stramme FDPler können nicht genug Herzinfarkte haben.
Ich hab’ stattdessen gekündigt und war nach vier Wochen raus, als er zu mir meinte, dass ich eine Gehaltserhöhung nur bekomme, wenn ich 5 Stunden mehr pro Woche arbeite. The straw that broke the camels’ back…
Da ich die Arbeit von drei Leuten erledigt habe, herrschte dann erstmal massive Panik in der Bude. Den Praktikanten hab’ ich mit zur neuen Firma rübergenommen und nach mir sind noch einige Leute gegangen.
Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit wurde befriedigt.
Die meisten Selbständigen werden dir ja auch berechtigter Weise die Anfahrt berechnen.
35 Stunden bei vollem Lohnausgleich hätte ich auch gern. Vielleicht sollte ich auch mal meinen Arbeitgeber auf dem Rücken von Millionen unbeteiligter Leute erpressen.
Mach mal eine Websuche nach den Begriffen “Klassenbewusstsein” und "Arbeiter-Solidarität“.
Du meinst, so wie die einigen tausend GDL-Mitglieder gegenüber den Abermillion von Pendlern?
Eher so dass du deinem Chef sagst du kannst grad schlecht pendeln wegen des Streiks, und wenn ihn das stört soll er doch bei der Bahn anrufen und verlangen dass sie nachgibt.
Und wenn du dann mal mehr Geld und weniger Arbeitszeit haben willst, hast du genau so das Recht darauf alles lahmzulegen bis du bekommst was dir zusteht. So funktioniert das.
Deutschland ist sowieso eins der repressivsten Länder gegenüber Streikenden, alles muss angemeldet und genehmigt werden und auch auf keinen Fall so dass die Wirtschaft insgesamt unter Druck geriete. Generalstreik schon mal gar nicht.
Dann sagt der Chef so: Das Wegerisiko liegt beim Arbeitgeber. Die Fehlzeit ist nachzuarbeiten.
Dann brauchst du bessere Arbeitsbedingungen. Organisiert doch mal nen Streik oder so… 👀
Oder ich komme einfach meinen Pflichten nach. Gibt ja außer der Bahn noch andere Verkehrsmittel. Mir tuts halt nur für all die Leute leid, die nicht die Wahl haben.
Du hast die beiden Begriffe nicht nachgeschlagen oder? Du musst mal diese gefällige, dem kapital unterwürfige Haltung die du verinnerlicht hast hinterfragen.
Solange du nicht Eigentümer bist, dein Geld nicht mit Investments und passiven Einkünften bestreitest, bist du Teil des Proletariats. Für deinen Chef bist du nur eine kosten/nutzenrechnung, du schuldest ihm keine Loyalität. Wenn du und deine Kollegen euch mal zusammentut und kollektiv verhandelt sind für dich auch weniger Stunden bei mehr Gehalt drin. Und meine Unterstützung und Verständnis hättest du dafür genau so wie es das bahnpersonal verdient.
Das aber unironisch?
Ich habe 35 Stunden bei vollem Lohn ich hoffe dies findet schnell immer weiter Einklang in der Arbeitswelt. Das kann aber nur passieren, wenn es auch als normal angesehen wird und nicht bei jeder Möglichkeit von „Neidern“ als absurd und faul verschrien wird.
Ich mache nur 32h und möchte das auch nie wieder aufgeben. Genug Geld zum Leben und genug Freizeit, um es auch auszugeben.
Digga, als ob dich die Kunden von deinem Chef interessieren. Und in diesem Fall fickt der Chef die Kunden seit 10 Jahren in den Arsch. Komm mal zur Vernunft
Ja. Mach doch. Ich wünsche dir Erfolg.
Ein Downvote von Dirk, der eigentlich nur motzen möchte, und keine Verbesserung seiner eigenen Lage.
Meinst du das unironisch, oder bist du der Typ “wenn ich nicht kann darf niemand”?
Auch bekannt aus so Parallel-Diskussionen in unserer Gesellschaft wie “Home-Office” oder “Altermativen zum Auto”.
Na ja, die GDL tut ja gerade alles dafür, dass die Bahn nicht als Alternative zum Auto gesehen wird.
Die GDL hilft mit, dass die Bahn eine Alternative zum Auto sein kann. Ohne Bahnfahrer keine Bahn, und ohne attraktive Bedingungen nicht genug Bahnfahrer.
Dadurch, dass die Bahn gefühlt alle 6-10 Tage für 1-3 Tage nicht fährt?
Dadurch, dass sie für die attraktiven Bedingungen einsteht. Wie sollen sie die denn deiner Meinung nach herbeiführen? Nett beim Vorstand nachfragen?