Soziale Herkunft und Migrationshintergrund sind in Deutschland besonders entscheidend für das Erlernen von Lesen und Rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Bildungsvergleichsstudie "PIAAC". Von Anja Braun.
Wird bei solchen Studien auf Sprachbarrieren geachtet?
Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund oder mit Muttersprache, welche nicht der Ländersprache entspricht, wird bei dem Ländervergleich nicht berücksichtigt. (Ausnahme ist die flämische Bevölkerung in Belgien welche gesondert ausgewertet wurde.) OECD veröffentlicht aber zusätzliche Analysen welche das berücksichtigen und es zeigt sind, dass es eine Rolle spielen ksnn wenn man Deutschland mit einem Land mit geringem Migranten-Anteil (z. Bsp. Ungarn) vergleicht. Es führt in erster Linie zu einer breiteren Streuung der Werte in Deutschland (als z. Bsp. in Ungarn). Ein hoher Migranten-Anteil zieht auch den Mittelwert etwas nach unten. Wenn ich mich richtig errinere ist bei Kindern diese Mitterwertverschiebung bereits sehr klein und es sollte im Fall von Erwachsenen vernachlässigbar sein.
Dann ist es aber doch falsch allgemein von der Lesekompetenz zu sprechen, ich bin mir sicher in ihrer Muttersprache können viel mehr Leute lesen. Also wer kein Deutsch kann ist doch nicht automatisch ein Analphabet.
Es ist sicher nicht verkehrt darauf hinzuweisen das ein unterschiedlicher Migrantenanteil den Ländervergleich verzerren kann. PISA versucht den für Alltag relevanten Aspekt der Lesekompetenz zu messen. Es ist eben so dass seine perfekten Arabisch-Kenntnisse einem in Deutschland wohnhaften Syrer wenig im Alltag helfen. Der Text auf dem Schild im Kindergarten ist eben auf deutsch und nicht auf arabisch geschrieben. In dieser Hinsicht macht es schon Sinn den Einfluss des Migrationshintergrunds in die Lesekompetenz mit einfliesen zu lassen.
Ich verstehe schon die Argumentation, was mir nicht gefällt ist die einseitige Erwartungshaltung. Denn der für den Alltag relevante Aspekt der Lesekompetenz kann von der Gesellschaft frei gestaltet werden. Und wir könnten somit hergehen und die Realität einer Einwanderungsgesellschaft, die wir nunmal sind, akzeptieren und ernst nehmen. Und dann z.B. KiTa Aushänge zweisprachig auf Englisch und Deutsch machen. Irgendwie erscheint mir das sinnvoller als von jedem Einwanderer ein alltagstaugliches Deutschniveau zu erwarten, wie es die Studie ja doch irgendwie suggeriert (ist zumindest meine Lesart).
Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund oder mit Muttersprache, welche nicht der Ländersprache entspricht, wird bei dem Ländervergleich nicht berücksichtigt. (Ausnahme ist die flämische Bevölkerung in Belgien welche gesondert ausgewertet wurde.) OECD veröffentlicht aber zusätzliche Analysen welche das berücksichtigen und es zeigt sind, dass es eine Rolle spielen ksnn wenn man Deutschland mit einem Land mit geringem Migranten-Anteil (z. Bsp. Ungarn) vergleicht. Es führt in erster Linie zu einer breiteren Streuung der Werte in Deutschland (als z. Bsp. in Ungarn). Ein hoher Migranten-Anteil zieht auch den Mittelwert etwas nach unten. Wenn ich mich richtig errinere ist bei Kindern diese Mitterwertverschiebung bereits sehr klein und es sollte im Fall von Erwachsenen vernachlässigbar sein.
Dann ist es aber doch falsch allgemein von der Lesekompetenz zu sprechen, ich bin mir sicher in ihrer Muttersprache können viel mehr Leute lesen. Also wer kein Deutsch kann ist doch nicht automatisch ein Analphabet.
Es ist sicher nicht verkehrt darauf hinzuweisen das ein unterschiedlicher Migrantenanteil den Ländervergleich verzerren kann. PISA versucht den für Alltag relevanten Aspekt der Lesekompetenz zu messen. Es ist eben so dass seine perfekten Arabisch-Kenntnisse einem in Deutschland wohnhaften Syrer wenig im Alltag helfen. Der Text auf dem Schild im Kindergarten ist eben auf deutsch und nicht auf arabisch geschrieben. In dieser Hinsicht macht es schon Sinn den Einfluss des Migrationshintergrunds in die Lesekompetenz mit einfliesen zu lassen.
Ich verstehe schon die Argumentation, was mir nicht gefällt ist die einseitige Erwartungshaltung. Denn der für den Alltag relevante Aspekt der Lesekompetenz kann von der Gesellschaft frei gestaltet werden. Und wir könnten somit hergehen und die Realität einer Einwanderungsgesellschaft, die wir nunmal sind, akzeptieren und ernst nehmen. Und dann z.B. KiTa Aushänge zweisprachig auf Englisch und Deutsch machen. Irgendwie erscheint mir das sinnvoller als von jedem Einwanderer ein alltagstaugliches Deutschniveau zu erwarten, wie es die Studie ja doch irgendwie suggeriert (ist zumindest meine Lesart).