Im RND-Interview erklärt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warum er mit Fridays for Future gemeinsame Sache macht, aber dennoch nicht zum Klimastreik am Freitag geht.
Wir können Sie für Veränderung verlieren oder dann 2-3 Jahrzehnte später einfach mal große Teile der Bevölkerung verlieren.
Wir haben jetzt Jahrzehnte versucht langsam zu machen um bloß keinen zu überfordern und dadurch sind wir jetzt in so einem Jahr wo gefühlt alles schmilzt, brennt oder weg schwimmt. Wir haben einfach nicht mehr die Zeit zu warten bis alle Ewig-Gestrigen von Veränderungen überzeugt sind.
Genau, dem Klimawandel ist es nämlich scheissegal ob wir drastische Veränderungen wollen oder nicht.
One solution:
Ist halt schwierig, wenn der allergrößte Teil der Bevölkerung keine Verbesserung will, sondern vor allem, dass alles so bleibt wie es ist.
Was viele leider nicht verstehen zu scheinen ist, dass der Status quo kein stabiler Zustand ist.
Insgesamt geht es uns denke ich relativ gut, klar es gibt viel das besser sein könnte, aber zu wollen das es so bleibt wie es ist kann ich in mancher Hinsicht gut verstehen. Das Problem ist, dass genau die Veränderungen gegen die sich viele so streben nötig sind damit der insgesamte Zustand nachhaltig und langfristig haltbar ist.
Mal abgsehen davon sind wir ja nur durch Veränderung da, wo wir jetzt sind. Wer glaubt, dass ausgerechnet die Gegenwart der Gipfel aller Entwicklung sei, muss geistig etwas beschränkt sein.
Kann halt auch sein, dass es gar keine Verbesserung wird, sondern wir aus verschiedenen Verschlechterungen die beste versuchen zu erreichen. Das ist für die menschliche Natur nicht motivierend genug.
Das ist halt der Fehlschluss den viele zu machen scheinen. Dass gleiches Verhalten zu gleichen Ergebnissen führt. Das ist aber nichts so. Die Welt verändert sich, neue Reaktionen sind erforderlich um überhaupt eine Chance zu haben das gleiche Ergebnis zu bekommen.