Haben Sie ein Lieblingswort auf Amtsdeutsch?
Ich finde alles im Zusammenhang mit dem Garten toll. Wenn Sie zum Beispiel einen Garten hätten, dann würden Sie unter Spontanvegetation, also Unkraut, leiden. Vielleicht hätten Sie auch eine nicht lebende Einfriedung, also einen Zaun. Statt einer Schubkarre würden Sie einen Dreiseitenkipper benutzen und statt Kartoffeln würden Sie subterritoriale Knollengewächse anbauen. Wenn Sie Glück haben, haben Sie sogar eine Hütte, vielleicht mit einer kleinen Treppe. Die heißt dann allerdings höhenmetergewinnende Stufenanlage.
Und ich glaube, da liegt der Hase im Pfeffer.
Wem. Du für alles verklagt wirst und dein Dienstherr dich ungebremst ins Messer laufen lässt wirst du natürlich versuchen dich möglichst weit abzusichern.
Man müsste den gesamten Verwaltungsapparat mal umdenken. Es fällt mir immer mehr auf, dass “der Staat” nicht guckt, wie können wir das vorliegende Problem lösen? Sondern immer nur versucht, Schritt für Schritt alles in das gegebene Schema zu pressen.
Dadurch kommt dann auch diese Sprache raus, weil jeder nur seinen kleinen Teil des Sachverhalts sieht und sich dort maximal absichern will.
Das trifft doch nicht nur auf die Beamten zu. Auch viele Bürger wollen gerne alles ganz genau haben, um sich für jede Kleinigkeit auf amtliche Dokumente berufen zu können, zumindest so lange es sie selbst betrifft.
Teil einer neuen Fehlerkultur wären also auch die Akzeptanz der Bürger, dass solche passieren. Dafür braucht es allerdings auch die entsprechende Toleranz und der Wille sich ggf. auch mal außerhalb von Gesetzen und amtlichen Entscheidungen zu einigen.
Hier nur auf die Ämter zu schimpfen greift mMn zu kurz. Die komplexe Gesetzeslage ist auch eine Folge der gesellschaftlichen Erwartungen. Dementsprechend müssen diese ebenso verschwinden, damit die Ängste folgen können. Nur auf Beamte zu zeigen greift da zu kurz.
Da muss ich gleich an den Scheiß denken, den z.B. das Katasteramt aller paar Jahrzehnte durchzieht. Durch genauere oder angepasste Messtechniken, stellen die dann reihenweise in Siedlungen fest, dass Grundstücksgrenzen falsch sind. Also müssen Flächen übertragen oder gar umgebaut werden (Zäune und Hecken verschoben, Einfahrten geändert, etc).
Anstatt einfach zu akzeptieren, dass die Eigentümer jetzt so seit Ewigkeiten leben und damit offenbar jedwede potenzielle Ungenauigkeit impizit akzeptiert haben.
Sollen sie halt die Pläne der Realität anpassen. Aber nein, die Pläne sind wichtiger. Also muss die Realität weichen.
Und wenn die Ämter einfach die Pläne anpassen gibt es Klagen von Benachteiligten Eigentümern, die eben nicht implizit akzeptiert haben sondern sich der Umstände nicht bewusst waren.
Wie geschrieben, die Bereitschaft muss von beiden Seiten passen. Sonst kann schon ein Fall reichen um viele andere auszulösen.
Jain. Es muss einfach klar sein, dass man bei solchen Plänen nach dem Stand der Zeit arbeitet. Wenn man das akzeptiert, ist es auch egal, wenn später nachgearbeitet wird.
Man könnte argumentieren, dass es doch unfair sei, wenn ein Grundstück bei Verkauf plötzlich mehr/weniger qm hat als bei Kauf. Am Ende ist das aber völlig egal, weil Grundstückspreise sich so oder so ohne eigenen Einfluss entwickeln. Ohne die neue Messmethode hätte man vlt mehr qm verkauft, dafür hätte man später trotz weniger qm vlt schlicht soviel mehr Geld pro qm gekriegt, dass es das sogar ausgleicht. Ebenso kann der qm Preis fallen, bis man endlich verkaufen will. Auch das ist dann halt wie jetzt schon “Pech”. Ob da noch ein weiterer Faktor wie “Messgenauigkeit” dazu kommt oder nicht, spielt im Großen und Ganzen keine Rolle.
Und der nächste Käufer kauft ebenfalls wieder unter dem Wissen “gekauft wie gesehen”. Es könnte so einfach sein.