Stephan Kramer, Präsident des thüringischen Landesamtes für Verfassungsschutz, ordnet den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt dem rechtsextremistischen Spektrum zu. Das sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Eine wesentliche Ursache für die Radikalisierung des mutmaßlichen Täters Taleb al-Abdulmohsen sieht Kramer dabei im Internet.

Zwar müssten die Motive des Täters weiter aufgeklärt werden, sagte Kramer. Doch: “Selbst wenn sich eine psychische Störung herausstellen sollte, lässt sich an den Beiträgen des mutmaßlichen Täters im Internet eine gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts in den letzten Jahren feststellen.” Sicher sei, dass die Tat “kein islamistisch motivierter Anschlag war”.

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    • Lucy :3
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      20 hours ago

      Die gesamte Scheiß Religion ist rechts. Eigentlich gefühlt alle. Außer die, wo man sein Leben lang auf nem Berg hockt und chillt, sonst rufen alle, mehr oder weniger direkt, zur Diskriminierung bis hin zum Mord auf.

      Das einzige, was die Menschen in meinen Augen rettet, ist, dass nicht alle diesen Bullshit wirklich befolgen. Aber leider sehr viele. Insbesondere in arabischen Ländern. Das ist einfach die Hölle.

    • Saleh
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      21 hours ago

      Für die Überwachung und Bekämpfung von Extremismus ist das als Kategorie schlecht geeignet, weil es sehr verschiedene Personenkreise mit völlig anderen Bezügen und Motiven sind.

      Ich bin mir auch nicht sicher, ob politisch die Überschneidungen ausreichen. Wir zählen Tankies allgemein auch nicht zu den Rechtsextremisten und sog. Anarcho-Kapitalisten oder Nationale-Anarchisten auch nicht zu den Linksextremisten.

      • SapphireSphinxOP
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        20 hours ago

        Dazu die Extremismusforscherin Julia Ebner:

        Das habe ich mich in dem Moment auch gefragt. Ich habe dann ein bisschen unbeholfen gelacht und wusste auch nicht genau, wie ich reagieren soll. Das ist aber etwas, das rechtsextreme und islamistische Gruppen gemeinsam haben: Es gibt unter deren Mitgliedern sehr apokalyptische Visionen und Vorstellungen, dass wir direkt vor einem unvermeidbaren Krieg der Kulturen oder Rassen stünden. Das ist wirklich eines der verbindenden Elemente. Und sie wollen diesen Kampf dann auch präventiv herbeiführen. Und sie wollen mit allen Mitteln arbeiten.

        […]

        Beide haben diese Vorstellung, sie würden von fremden Mächten kontrolliert, unterdrückt und müssten sich davor schützen und vor allem ihre Frauen davor schützen. Und das ist ja eigentlich sehr skurril, und in sehr starkem Kontrast zu den eigenen sehr regressiven Vorstellungen der Rolle der Frauen in diesen teilweise wirklich frauenfeindlichen Ideologien, die da vorhanden sind in beiden extremistischen Netzwerken. Das hat mich noch neugieriger gemacht. Ich wollte verstehen, wie das funktioniert, dass bei beiden die Frau so eine zentrale Rolle einnimmt, auch in der Propaganda und in ihren Mobilisierungsversuchen.

        […]

        Vor allem ist es der Widerstand gegen die geglaubten politischen Eliten, die für alles auf der Welt verantwortlich gemacht werden. Und da kommen dann noch einige Verschwörungstheorien hinzu. Das ist beiden gemein, dieses Anti-Establishment-Gefühl, das sie auch erzeugen wollen in diesem Kampf gegen den Status quo. Da werden auf beiden Seiten vor allem auch antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet. Und die Vertreter beider Gruppen haben mir beispielsweise gesagt, dass 9/11 nur ein orchestrierter Versuch der globalen Eliten gewesen sei, um ihre Ziele zu erreichen.

        Es sind auf beiden Seiten auch sehr ähnliche Frustrationen vorhanden. Gerade, sich selbst als Globalisierungsverlierer zu sehen, erzeugt diesen Widerstand gegen das jetzige ökonomische System und gegen das jetzige politische System. Deshalb haben auch beide Seiten als Zielgruppe die jüngsten Generationen in den Blick genommen, weil sie glauben, mit denen längerfristig auch politisch Veränderungen hervorrufen zu können.

        […]

        Sie wollen ganz klar ihre Ideologien in den Mittelpunkt zu rücken und auf gesellschaftlicher und politischer Ebene Spaltungen hervorrufen, die dazu führen, dass alles neu durchmischt wird und sie dann am Ende davon profitieren können. Denn beide wollen am Ende zu einer ethno-kulturell einheitlichen Gesellschaftsform zurückkehren. Darin sind sie sich auf den unterschiedlichsten Ebenen – strategisch, taktisch, aber auch in der Zielsetzung – eigentlich sehr ähnlich.

        […]

        Einerseits gibt es ideologische Überlappungen und auch ähnliche Inspirationsquellen. Ein Beispiel ist Alexis Carrel, der französische Biologe, der ja sowohl das Vichy-Regime in Frankreich inspiriert hat, als auch den Hauptideologen der Al-Qaida und Hauptideologen grundsätzlich von Islamisten, Sayyid Qutb.

        Andererseits sind die Angebote, die die extremistischen Anwerber ihrer potenziellen Zielgruppe machen, sehr ähnlich. Und wie sie gezielt versuchen, Frustrationen und Ängste umzuwandeln und ihnen mit dieser neuen Identitätsform in ihrer extremistischen Gruppe ein „Heldentum“ anbieten. Und damit auch das Entkommen aus der schrecklichen Status-quo-Situation. Beide bieten ein Gemeinschaftsgefühl und eine utopische Vision an.

        Deswegen hat es mich auch nicht überrascht, so oft festzustellen, dass Neonazis sich am Ende dschihadistischen Bewegungen zugewandt haben. Da habe ich wirklich Fälle in ganz Europa gesehen.

        […]

        Extremismusforscherin Julia Ebner: Was haben Rechtsextreme und Islamisten gemeinsam?

  • tjoa
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    21 hours ago

    Dass Kramer das sagt wundert mich jetzt nicht. Ich persönlich stimme zu, aber die Bundesanwaltschaft hat den Fall nicht an sich gezogen und impliziert damit, dass keine politisch motivierte Tat vermutet wird.