Auf die Pünktlichkeit der Züge hätte eine Zerschlagung des Konzerns keine Effekte, sagt Verkehrsminister Wissing. Stattdessen brauche die Deutsche Bahn schnell Geld für Sanierungen. Der Haushaltsausschuss müsse zurückgehaltene Mittel freigeben.
sehe ich wie gesagt anders. Auch, weil ich in einem ähnlichen Job seit langem tätig bin und daher die Schmerzen, die da vorliegen, nachvollziehen kann.
Effektiv sieht es so aus: Das Unternehmen namens Bahn hat Vorgaben, Dinge umzusetzen. Zu den von der Politik getroffenen Entscheidungen können die nicht “nein” sagen, da par Order Mufti vorgegeben ist, was sie machen MÜSSEN. Ebenso ist vorgegeben, dass sie einen fixen Gewinn ausweisen und diesen dann regelmäßig an den Bund zurücküberweisen müssen. Und schließlich haben sie noch das Budget, das sie RELATIV fix zu verteilen haben. Gleichzeitig sind sie aber eben KEIN rein staatliches Organ mehr, müssen ihre Belegschaft also nach Marktbedingungen bezahlen.
So - und nun leg die gestellten Anforderungen halt auf ein hohes Niveau, verlange brav regelmäßig Ausschüttungen, lass Infrastruktur entsprechend verfallen bzw. nimm primär billige Anbieter (wobei der Bund allerdings ein Vetorecht hat. Sprich: Die dürfen dir vorschreiben, NUR Produkte von Siemens einzubauen, auch wenn diese dreimal so teuer sind. Ja, das ist durchaus der Fall - und wenn du von dieser Vorgabe abweichen willst, musst du SEHR gut begründen, warum das von Siemens in diesem einen Fall gerade nicht geht und zu einem Desaster führen würde. Gleichzeitig steckst du damit direkt eine zusätzliche Rakete unter deinen Stuhl und legst die Zündhölzer bereit. Denn darauf läuft es hinauf), bezahle wettbewerbsfähige Gehälter, zahle bitte die gesetzlich vorgeschriebene Rendite UND bleib im Rahmen deines Budgets.
Wie du das alles schaffen sollst, ohne zu kollabieren? Du schaust, wo du sparen kannst, wo du Projektmeilensteine dehnen und strecken kannst, wo du also Ausgaben in die Zukunft verschieben oder vermeiden kannst.
Genau DIESES Problem hat die Bahn: Sie bräuchte ERHEBLICH mehr Budget (Deutschland hat eines der niedrigsten Pro-Kopf-Budgets für Bahn bzw. ÖPNV überhaupt), um die aufgestauten Baustellen zu beheben. Ohne die entsprechenden Freiheiten kann man Dinge nicht umsetzen und muss sich in Sachen Leistungsumfang einschränken.
Hier hat btw. ein verstaatlichtes Unternehmen EINEN entscheidenden Vorteil: Man muss auf die Kosten, die entstehen, nicht noch zusätzlich eine Gewinnmarge aufschlagen. Negativ würde hier höchstens angekreidet, dass die Gefahr des Verlottern oder der Arbeit an Goldrandlösungen entstünde. Aber weder das eine noch das andere liegt hier vor. Dafür hat die Bahn schlicht nicht genug Budget, so dass es zu sowas kommt. Und wer mit “so viel Overhead” kommt - war noch nie in einem großen Unternehmen. Das ist da nämlich (leider) Standard
sehe ich wie gesagt anders. Auch, weil ich in einem ähnlichen Job seit langem tätig bin und daher die Schmerzen, die da vorliegen, nachvollziehen kann.
Effektiv sieht es so aus: Das Unternehmen namens Bahn hat Vorgaben, Dinge umzusetzen. Zu den von der Politik getroffenen Entscheidungen können die nicht “nein” sagen, da par Order Mufti vorgegeben ist, was sie machen MÜSSEN. Ebenso ist vorgegeben, dass sie einen fixen Gewinn ausweisen und diesen dann regelmäßig an den Bund zurücküberweisen müssen. Und schließlich haben sie noch das Budget, das sie RELATIV fix zu verteilen haben. Gleichzeitig sind sie aber eben KEIN rein staatliches Organ mehr, müssen ihre Belegschaft also nach Marktbedingungen bezahlen.
So - und nun leg die gestellten Anforderungen halt auf ein hohes Niveau, verlange brav regelmäßig Ausschüttungen, lass Infrastruktur entsprechend verfallen bzw. nimm primär billige Anbieter (wobei der Bund allerdings ein Vetorecht hat. Sprich: Die dürfen dir vorschreiben, NUR Produkte von Siemens einzubauen, auch wenn diese dreimal so teuer sind. Ja, das ist durchaus der Fall - und wenn du von dieser Vorgabe abweichen willst, musst du SEHR gut begründen, warum das von Siemens in diesem einen Fall gerade nicht geht und zu einem Desaster führen würde. Gleichzeitig steckst du damit direkt eine zusätzliche Rakete unter deinen Stuhl und legst die Zündhölzer bereit. Denn darauf läuft es hinauf), bezahle wettbewerbsfähige Gehälter, zahle bitte die gesetzlich vorgeschriebene Rendite UND bleib im Rahmen deines Budgets.
Wie du das alles schaffen sollst, ohne zu kollabieren? Du schaust, wo du sparen kannst, wo du Projektmeilensteine dehnen und strecken kannst, wo du also Ausgaben in die Zukunft verschieben oder vermeiden kannst.
Genau DIESES Problem hat die Bahn: Sie bräuchte ERHEBLICH mehr Budget (Deutschland hat eines der niedrigsten Pro-Kopf-Budgets für Bahn bzw. ÖPNV überhaupt), um die aufgestauten Baustellen zu beheben. Ohne die entsprechenden Freiheiten kann man Dinge nicht umsetzen und muss sich in Sachen Leistungsumfang einschränken.
Hier hat btw. ein verstaatlichtes Unternehmen EINEN entscheidenden Vorteil: Man muss auf die Kosten, die entstehen, nicht noch zusätzlich eine Gewinnmarge aufschlagen. Negativ würde hier höchstens angekreidet, dass die Gefahr des Verlottern oder der Arbeit an Goldrandlösungen entstünde. Aber weder das eine noch das andere liegt hier vor. Dafür hat die Bahn schlicht nicht genug Budget, so dass es zu sowas kommt. Und wer mit “so viel Overhead” kommt - war noch nie in einem großen Unternehmen. Das ist da nämlich (leider) Standard