In den kommenden Jahren soll das System dann gar keine Fehler machen: Das BKA hat im September 2024 ein auf Künstlicher Intelligenz basiertes, erneuertes GES eingeführt, das BKA-Chef Holger Münch als eines der leistungsstärksten weltweit bezeichnet.
Oh, mein süßes Sommerkind. Die Fehlerquelle Mensch wird sich auch durch Software nicht eliminieren lassen, da diese eben auch von Menschen geschrieben wird.
Demnach ist die Treffergenauigkeit bei sogenannten 1:n-Recherchen so hoch, dass ein nachfolgender manueller Abgleich durch Lichtbildexpert:innen eigentlich überflüssig wäre. Diese menschliche Endkontrolle soll nur aufgrund von Vorgaben der von der EU erlassenen KI-Verordnung weiterhin erfolgen, wie BKA-Präsident Münch betonte. „Aufgrund von rechtlichen Vorgaben werden jedoch Mitarbeitende Aufgaben weiterhin manuell erledigen müssen“, heißt es aber auch in der Präsentation der BKA-Expertin.
Und das ist auch gut so. Blindes Vertrauen ist so ziemlich überall fehl am Platz.
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Die Zunahme der durchgeführten Recherchen erklärt das BKA damit, dass bei den Polizeibehörden „das Bewusstsein über Gesichtserkennung als Hilfsmittel zunimmt“. Jedoch stieg die Zahl der identifizierten Personen nur leicht: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 3.796 Personen mithilfe der Gesichtserkennung ausfindig gemacht oder verifiziert, im Jahr 2022 waren es 3.599. Die meisten positiven Treffer (2.113) erzielte wie in den Vorjahren die Bundespolizei, gefolgt von den Landeskriminalämtern (1.674) und dem BKA (9).
Mit Stand vom 8. März 2024 waren in INPOL insgesamt 7.293.861 Lichtbilder zu 5.099.635 Personen gespeichert – gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um rund zehn Prozent. Von den gespeicherten Bildern stammen 3.061.861 aus „nicht-polizeilichen Quellen“, erklärt das BKA. Einen Großteil davon dürften Asylanträge ausmachen.
Schonmal super, dass die Hälfte der Bilder “irgendwie” bei der Polizei gelandet sind, also so dass es nicht konkret benannt werden kann oder die Polizei nicht gewillt ist, zu benennen.
Ansonsten wird sich jetzt zeigen, ob die Rate der Erkennungen wesentlich ansteigt oder nicht. Das ist als Einzelaussage aber wenig wert. Entscheidend ist auch wieviele False-Positives es geben wird, und welche Maßnahmen auf Basis von diesen durchgeführt werden. Wenn dann tausende Wohnungstüren mehr eingetreten und Menschen brutal verhaftet werden, und anschließend die Tür noch selber bezahlen dürfen, weil die KI meinte sie sähen wie Verdächtige aus, ist auch nichts gewonnen.
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