Die Bundesregierung darf die finanziellen Nöte der Bürger nicht länger ignorieren, das zeigt die US-Wahl. Sonst gewinnen Populisten. Der Staat muss stärker eingreifen.
Bessere Wirtschaftspolitik spielt aber nur dann eine Rolle, wenn sie wahrgenommen wird.
Das ist aber längst definitv nicht der Fall. Die Leute reagieren nur noch auf Narrative, die ihnen gefühlte Wahrheiten näher bringen, die so absolut nichts mit der Realität zu tun haben.
Wenn Leute wegen der “geringen Sicherheit in Deutschland” (in Wahrheit hoch wie nie) , der hohen Kriminalität (in Wirklichkeit niedrig und sinkend) und den dies verursachenden Ausländern (immer schön belegt durch kreative Interpretation von Statistiken, die schon mit dem “sagen hier gar nichts aus”-Disclaimer daher kommen) fremdenfeindlich und rechtsradikal wählen, oder über die Energiepreise daheim jammern (die in Wahrheit so niedrig sind wir noch nie in diesem Jahrzehnt und das schon seit mehr als einem Jahr)… dann soll ich ernsthaft davon ausgehen, als würde sie die Wirtschaft interessieren, und als würden sie nicht dann genauso in ihrer eigenen erfundenen Realität weiterleben?
Wir können gerne weiter so tun als wären Propaganda, Lügenmärchen und ein damit verbundenes massives #Medienversagen nicht das Problem. Bringt halt nur nichts. Wenn wir weiter davon halluzinieren, die eingebildeten Probleme von Gehrinwäscheopfern lösen zu können, in dem wir sie nur ernst nehmen, bringt das niemanden weiter als die Propagandisten.
Was nicht heißt, dass wir nicht eien bessere Wirtschaftspolitik brauchen könnten. Aber sich einzubilden, dass man die von der Wirklichkeit entkoppelten Irrläufer, die AfD wählen, dadurch zurück gewinnt, ist nicht nur dumm, sondern gefährlich.
Deutschlandticket war spürbar.
Klimageld wäre auch spürbar gewesen aber Lindner hat es nicht geschafft. Vielleicht wollte er nie.
Vielleicht wollte er nie.
Meine Vermutung. “Das Geld ist eh nicht da weil habeck schon alles ausgegeben hat!!111!” Ist schon immer eine billige Ausrede gewesen um die Aufgabe schleifen zu lassen.
Wenn es uns ernst ist mit dem “Nie wieder”, können wir uns keine Wirtschaftspolitik leisten, die finanzielle Nöte ignoriert und Kaufkraftverluste der Bevölkerung als Kollateralschaden einer aus der Zeit gefallenen Schuldenbremse hinnimmt. Das Erbe des wirtschaftspolitischen Neoliberalismus führt dazu, dass Demokratien nicht mehr in der Lage sind, die eigenen Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Es eröffnet ein historisches Einfallstor für Rechtsaußen. Wir brauchen einen besseren wirtschaftspolitischen Katastrophenschutz, und die ökonomische Fachwelt und die führenden Politiker müssen bereit sein, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen, statt sie von der vermeintlich höheren Warte der eigenen Wirtschaftsmodelle aus einfach abzutun.
Wir sind verloren.
Aber Linie geht doch hoch, also ist doch alles gut?!?