Einen Moment lang dachte ich, das ist Julian Reichelt und ich jab mich sehr über die Symbolisierung von Enshittification gefreut.
Hm, irgendwie inhaltsleeres Instantgewäsch (guck mal, kann auch Alliteration) das sich viel zu wortreich über einen längst bekannten Zustand echauffiert. Nicht nur Doctorow war schneller, alle anderen auch.
Liest sich wie „Ich hab Abgabetermin und muss noch schnell was liefern.“Wenn wir an nem Punkt sind wo Leute aufhören auf jeden neuen tech trend aufzuspringen, ohne jegliche Hinterfragung des Systems darunter, dann ist die Zeit gekommen wo es solche Artikel nicht mehr braucht. Leider sind wir sehr weit weg von diesem Zeitpunkt und wenn der Artikel auch nur ein paar Leuten dabei hilft ihr digitales Verständnis zu erweitern, dann war es das Wert.
Das wäre ein fairer Punkt, aber dafür müsste die Kolumne auch etwas substantielles erklären. Und genau das passiert nicht.
Sehe ich ähnlich (bis auf dass ich keine Alliterationen bemerkt habe).
Wenn ich sowas lese, dann denke ich mir immer: Ach, auch schon gemerkt. Und was soll das jetzt, dann geh halt nicht auf Twitter. Ich war da mein Leben lang noch nie und hab nix verpasst. Die tun immer so, als würde jetzt wunders was verloren gehen. Social Media ist eine miese Erfindung, schon immer gewesen.
(bis auf dass ich keine Alliterationen bemerkt habe)
Musks fescher Faschistenfete
Social Media ist eine miese Erfindung, schon immer gewesen.
Dem muss ich widersprechen. In meiner Schulzeit waren SchülerVZ und ICQ immens wertvoll für mich, weil das mobbingfreie Sozialkontakte mit (hoffentlich) Gleichaltrigen bedeutete. Sicher, beides ist nicht mit dem vergleichbar, wie FB, Insta, Xitter usw. heutzutage funktioniert, aber Social Media hat Potenzial. Wir nutzen es nur völlig falsch.
Da müssen wir wohl nochmal über unsere Definitionen des Begriffs Social Media sprechen. ICQ ist für mich ein Messenger und kein Social Media. In der Tat hab ich das mit meiner damaligen Freundin Ender der 90er verwendet, da gab es den Begriff Social Media noch gar nicht.
Social Media ist für mich sowas wie Instagram, YouTube oder X, also eine Plattform zur Selbstdarstellung.
Soziale Medien sind per Definition Online-Plattformen, über die Menschen Informationen austauschen und Netzwerke aufbauen und pflegen. ICQ als webbasierter Messenger fällt darunter, SMS aber nicht (außerdem konnte man bei ICQ über die Spiele auch neue Leute kennenlernen, so wie ich meine erste Freundin. Ein aus heutiger Sicht gruseliger Vorgang).
Man könnte, wenn man möchte, soziale Medien auch in Unterkategorien einteilen und Messenger würden dann eine solche Kategorie bilden, aber nichtsdestotrotz bleiben Messenger soziale Medien.
Social Media ist für mich sowas wie Instagram, YouTube oder X, also eine Plattform zur Selbstdarstellung.
Es wirkt auf mich als wärst du grundsätzlich Social Media gegenüber negativ voreingenommen.
Wir reden definitiv von verschiedenen Dingen.
ICQ war “zu meiner Zeit” nicht webbasiert, sondern hatte ein proprietäres Protokoll basierend auf TCP, aber nicht HTTP. Da gab es auch keine Spiele und nur 1:1 Kommunikation. Das war definitiv kein Soziales Netzwerk. Das war nichts anderes als SMS over IP mit einen “oh oh”, wenn eine Nachricht kam, so wie damals der AOL Messenger auch.
Soziale Netzwerke bedürfen meiner Definition nach Feeds, öffentliche Profile und solche Dinge.
Grundsätzlich bin ich nicht negativ, sondern gleichgültig.
Bring back StudiVZ. Nie wieder danach erreichte ich die Euphorie meiner hemmungslosen Gruschel-Phase.
Cory Doctorow hat übrigens auch einen (englischsprachigen) Podcast: https://craphound.com/podcast
und ein paar nette Bücher geschrieben.
Die taz nutz auch immer noch Twitter. ¯\_(ツ)_/¯
Also, wenn du damit meinst, dass die taz auf X versucht, Leute von ihrer Meinung zu überzeugen, dann könnte man das als Vorteil sehen. Man erreicht ja Leute, die man sonst vielleicht nicht erreicht. Und wenn man Glück hat, kann man jemanden zum Nachdenken anregen. Allerdings ist es auch riskant, weil man sich schnell angreifbar macht und in heftige Diskussionen verwickelt werden kann.
Grundsätzlich richtig. Und ich verstehe auch deren Motivation dieses Medium zu nutzen. Aber so lange Medien, Journalisten, Organisationen und Institutionen Twitter weiter als Sprachrohr nutzen, wird es leider auch weiterhin relevant bleiben.