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    4 months ago

    Die schönste Infrastruktur und Innenstädte nutzen halt wenig wenn es trotzdem nur wenig oder schlecht bezahlte Arbeit gibt. Ich bin in den Westen weil wofür ich studiert habe es faktisch keine Arbeitsplätze in Thüringen gab.

    Klar ist da viel Geld geflossen, aber so zu tun als ob dieses Geld nicht zu einem guten Teil direkt wieder in westliche und internationale (Unternehmer-) Taschen geflossen wäre ist bisschen daneben. Zumal vorher die ganze ehem DDR über die Treuhand abgewickelt wurde.

    Aber klar, den Ostdeutschen ewige Dankbarkeit abzuverlangen ist super hilfreich.

    • aktenkundig@discuss.tchncs.de
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      4 months ago

      Wer verlangt denn bitte ewige Dankbarkeit? Das habe ich noch nie irgendwo gehört. Alles was ich in den Medien lese, höre und sehe ist, dass die ostdeutsche Bevölkerung bei der Wiedervereinigung benachteiligt wurde.

      • AAA
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        4 months ago

        Der Artikel leitet ein mit einem Zitat von Bodo Ramelow, und greift direkt auf, dass das nicht alle so sehen:

        "[…] Dass man von Ostdeutschen Dankbarkeit erwartet, treibt diese Spirale weiter an.“, war das eine Ansicht, die im Westen längst nicht alle teilen.

        Und liefert danach ein Liste wieviel Geld “Aufbau Ost” die Städte gekostet hat. Garniert mit Überspitzungen wie “Luxussanierung” und dem Fazit dass in “Jena die Parks schöner als in Essen sind, die Schulen in Dresden besser aussehen als in Dortmund und in Potsdam die Altbauten besser saniert sind als in Duisburg”.

        Die Kehrseite, warum das überhaupt notwendig war, und dass das Geld nicht im Osten geblieben ist, wird nichtmal im Nebensatz erwähnt.

        Die ganze Rhetorik und Faktendarlegung ist darauf ausgelegt das Zitat in Frage zu stellen. Dass sie nicht direkt schreiben der Osten soll gefälligst für die “Milliardensummen” dankbar sein ist auch alles.

        Weniger related, aber auch bezeichnend, dass hier in den Comments dann Vergleiche wie Hagen und Erfurt angeführt werden. No shit findet man eine schlechter dastehende Stadt als eine der wenigen ehem Oststädte die tatsächlich eine nennenswerte Wirtschaft behalten haben. Besser als Erfurt stehen vermutlich nur Dresden, Leipzig und Berlin da. Wievielen Städten geht es besser als Hagen?

        • aktenkundig@discuss.tchncs.de
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          4 months ago

          Prinzipiell bin ich einverstanden mit dem was Du schreibst. Aber Bodo Ramelow sagt ja auch nur “man” erwartet Dankbarkeit. Und da bleibt meine Frage “ja wer denn, bitte?” bestehen. Du hast schon recht, man kann den Rest des Artikels als “wir haben alles recht, Dankbarkeit zu fordern!” verstehen.

          Aber ich lese das eher so wie die auch Deinen Kommentar: “Hier sind ein paar Fakten von der anderen Seite, welche Opfer wir gebracht haben”.

          Und weil die Grundproblematik wahrscheinlich “Wenige Leute haben sich bereichert, alle anderen draufgezahlt” ist, haben wahrscheinlich beide Seiten Recht.

          • AAA
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            4 months ago

            “Man” bezog sich auf Fragen in sozialen Netzwerken im Bezug auf die katastrophalen Ergebnisse der Europawahl. Er wurde gefragt wo die Dankbarkeit der Ostdeutschen wäre - im Sinne von “warum wird die AfD gewählt nachdem der Westen jahrelang Ostdeutschland aufgebaut hat?”. Im verlinkten Artikel wird es auch nicht weiter spezifiziert. (Wie man auf so eine Frage kommt, bzw den impliziert Zusammenhang… da bin ich überfragt.)

            Deine Zusammenfassung trifft es ganz gut.

  • addictedtochaos@lemm.ee
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    4 months ago

    Die Verschleuderung von Volkseigentum an Privatunternehmer steht aber nicht in der Überschrift.

    Bahlsen hat die keksfabrik von dem ossi immer noch nicht zurückgegeben. und das ist nur ein Beispiel von tausenden.

    (die Keksfabrik von dem Typ wurde enteignet und zu VEB umgewandelt, dann hat Bahlsen sie bekommen)

  • YourPrivatHater@ani.social
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    4 months ago

    Ja davon haben und hatten die ostdeutschen aber nie was, was auch bis jetzt spürbar ist und ein großer grund für den erfolg von AFD und BSW im osten.

    “dunkeldeutschland” ist einfach zu kurz gegriffen. Die ostdeutschen werden bis heute wie Menschen zweiter Klasse behandelt.

    • whome@discuss.tchncs.de
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      4 months ago

      Kannst du mal beschreiben was du damit meinst? Ich kenne keine Menschen im Osten und Frage mich wie sich das äußert.

      • YourPrivatHater@ani.social
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        4 months ago

        Weniger Bezahlung bei gleicher Arbeit und teils höheren Lebenshaltungskosten, die ständigen niedermachungen von ostdeutschen “dunkeldeutschland” usw. Die Abwanderung der Industrie bzw die abwerbung dieser und vieles mehr.

        • DrunkenPirate
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          4 months ago

          Mumpiz und verzerrte Wahrnehmung. Du kennst die Lebenshaltungskosten in den westdeutschen Bundesländern einfach nicht. Da ist es noch teurer. Mal ein Statistik: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebenshaltungskosten-deutschland-wohnkosten-muenchen-wohnen-100.html

          Da zeigt sich außer im Berliner Umfeld und Brandenburg - alles als günstiger. Da finde ich den Lebenshaltungskosten angepasste Löhne für angemessen.

          Ich glaube, dass ist eher eine moralische, als ungerecht gesehene, Denkweise im Osten a la „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ Und dann verkennen die Leute auch, dass es im „goldenen Westen“ Lohn- und Kostengefälle von Nord nach Süd gibt. Da beschwert sich im Westen, aber keiner drüber, weil die Kostenunterschiede bekannt sind.

          Und daher denken im Westen dann viele, die im Osten sind undankbar und wollen nur haben. Ich denke, es wäre gut, wenn mehr Ossis sich mal den Westen anschauen. Gerade auch mal die Ecken wo es nicht so dolle läuft. Das erdet dann ein wenig. Die Leute kämpfen im Westen auch mit den Lebensumständen.

          Schon mal in Hagen gewesen? Weia. Schlimmer als die Erfurter Wirtschaft und noch nicht mal schön. Die Menschen dort ziemlich kaputt, Industrie weg in 80iger, seitdem nicht gebessert. Mein letzter Besuch dort war schaurig.

          • TeutonenThrasher
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            4 months ago

            Herne ist noch schlimmer. Man hatte das unfassbare Glück, im zweiten Weltkrieg im Gegensatz zum Umfeld nicht zerbombt worden zu sein - und man hat alles davon freiwillig abgerissen für die autogerechte Stadt der 60er. Autobahnen & Bundesstraßen, Asphalt & Beton soweit das Auge reicht.

            Auch in den Nachbargemeinden wie Gelsenkirchen gibt’s richtig abgewrackte Gegenden. Wenn du da durchgehst denkst du dir: Kommt, zweigt die Kohle wieder von den Ossis ab. Eigentlich bräuchten wir hier einen “Aufbau West”.

          • YourPrivatHater@ani.social
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            4 months ago

            Brudi ich lebe in Baden-Württemberg. Ich kenne beide Lebenshaltungskosten. Und beide Seiten der immernoch existierenden Grenze. Du laberst undifferenzierte scheiße.

    • General_Effort@lemmy.world
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      4 months ago

      Die DDR hatte noch nicht mal Telefonanschlüsse für alle. Du kannst dir mal Westpolen anschauen. Das war mal Ostdeutschland, bevor sich selbsternannte Patrioten selbst verwirklicht haben. Der Unterschied sind die Transferzahlungen.

      • YourPrivatHater@ani.social
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        4 months ago

        Und deshalb ist es Ok das die Ostdeutschen als Menschen zweiter Klasse behandelt werden? Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Und die bestehende Industrie der DDR ist hauptsächlich nach Bayern ausgewandert (oder ausgewandert worden)

        • General_Effort@lemmy.world
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          4 months ago

          Was du behauptest, hat einfach keinen Bezug zur Realität. Da helfen auch billige rhetorische Tricks nicht.