Wer von euch hat beruflich viel mit Linux/Unix Systemen zu tun was macht ihr so? Und in welchen Branchen seid ihr zuhause?

Ich werde meinen Job künden und suche mir langsam etwas Neues. Nach vielen Jahren Windows, O365, Teams etc. kann ich es nicht mehr sehen. Am liebsten hätte ich auch beruflich nur noch mit Linux zu tun. Allerdings kenne ich kaum ein Unternehmen, bei dem das möglich wäre. MS ist halt einfach Standard. Soweit ich sehe, werden vor allem Linux System Engineers gesucht. Bin bisher aber eher in der SW-Entwicklung zuhause.

Vielen Dank fürs teilen von euren Erfahrungen.

  • Lauchmelder@feddit.de
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    1 year ago

    Klingt irgendwie so als ob Firmware Entwicklung was für dich wäre? Entweder das oder Embedded Entwicklung.

    Wobei man da nicht wirklich konkret mit Linux zu tun hat, man hat eher mit C zu tun und ab und zu interagiert man dann mit dem Linux kernel. Aber die meisten Berufe in denen man mit C entwickelt sind eher Linux-seitig angesiedelt.

      • Lauchmelder@feddit.de
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        1 year ago

        Tatsächlich habe ich bei meiner Firma einen Anstoß in die Richtung machen können. Wir benutzen das FFI um aus unserer C Codebase heraus Rust Funktionen aufzurufen. Ist super praktisch bei high-level Dingen, also parsing uns sowas.

        Aber im Herzen sind wir alle C

        Edit: und good luck eine Firma zu finden die Rust Entwickler sucht lol. Die Erfolgschancen stehen besser in eine C Firma zu gehen und dann Rust dort einzuführen

  • r1veRRR@feddit.de
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    1 year ago

    Wenn es auf einem Server läuft, läuft es zu 99% auf Linux. Wenn bei der Stellenanzeige Windows nicht explizit dabei steht, kannste fest davon ausgehen, dass zumindest die Entwicklung für Linux ist (oder eben “linux freundlich” ist).

    Outlook und Teams wirste nicht so leicht los. Aber als reiner Benutzer finde ich die passabel.

    • sasquash471@feddit.deOP
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      1 year ago

      Outlook finde ich sogar ganz gut. Teams hingegen gar nicht. Die Performance ist auch in der neuen Version einfach nur grottig. Mein Firmen-Laptop ist zwar nicht die schnellste Kiste, aber ein Wechsel zwischen den Channels und den Chats in unter 3 sek Ladezeit wäre schon angebracht. Einzelne Tools und im Grundsatz auch Win 10 als OS sind ganz in Ordnung. Mich nervt eher das Ökosystem. Aber du hast recht, das wird man in der Business-Welt leider nicht so schnell los.

      • r1veRRR@feddit.de
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        1 year ago

        Das stimmt leider mit dem Wechsel Channel Chat. Bei uns passiert 90% der Kommunikation in Gruppenchats, die einfach ein Teams Team “ersetzen”, weils hald schneller geht.

  • olizet@lemmy.works
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    1 year ago

    Als jemand, der seit 1998 beruflich mit Linux zu tun hat: nope.

    Niemand interessiert sich noch für Betriebssysteme. Cloud ist der heiße Scheiß. Azure DevOps, AWS undsoweiter. Bin mittlerweile Admin für das Zeuchs, Linux ist hier ein Auslaufmodell. In drei Jahren läuft der ganze Bums hier nur noch in der Cloud. Daß die bald teuer werden wird, weil MS und Co. einen dann an den Eiern hat und irre Preise verlangen wird, merkt halt niemand. Vielleicht gibt’s ja dann ein Linux-Comeback, aber ich glaube nicht daran.

    Außerdem: Linux kennen reicht nicht. Docker, nginx, Postfix, Tomcat sollte man dann schon drauf haben.

    Ich mag FreeBSD. Schön nischig. Wie Linux damals. Aber nur privat.

    • aaaaaaaaargh@feddit.de
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      1 year ago

      Ich bin geneigt, all mein Hab und Gut darauf zu verwetten, dass Linux kein Auslaufmodell ist und in drei Jahren nicht alle in der Cloud arbeiten. Brief und Siegel.

      Gezeichnet, ein verkappter Linux-Nutzer seit 1994

    • angrox@feddit.de
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      1 year ago

      Na, da wäre ich mir nicht so sicher. Bin aber nicht so erfahren, mache seit ´99 mit Linux rum. Ja, Cloud ist der neue heisse Scheiss. Und ich sehe, dass die „DevOps“ Leute gar kein Detailwissen mehr haben - kein Netzwerk, kein OS, nichts. Und dann wirds ein bisserl problematisch, wenn man Architekturen und Services bauen muss, und die Hälfte verkackt, weil man halt die Basics nicht kann :-)

      Cloud heisst übersetzt: Du bist für alles verantwortlich. Nicht nur für die Software und gemanagten Services. Ausserdem sehe ich, v.a. bei Azure, wieder den Rücklauf zu VMs oder direkt zu on-prem - den hohen Preisen sei dank.

      Wo ich Dir recht gebe ist das Wissen um die Middleware - die muss man heutzutage sich auch aneignen.

    • sasquash471@feddit.deOP
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      1 year ago

      Als jemand, der seit 1998 beruflich mit Linux zu tun hat: nope.

      Hmm schade. Ich hätte eigentlich gedacht gerade im Server und Cloud-Bereich bräuchte es massig Leute die sich mit den Linux Systemen auskennen.

      Daß die bald teuer werden wird, weil MS und Co. einen dann an den Eiern hat und irre Preise verlangen wird, merkt halt niemand

      Genau sowas nervt mich auch. Komplette Abhängigkeit und keinen interessierts.

      Außerdem: Linux kennen reicht nicht. Docker, nginx, Postfix, Tomcat sollte man dann schon drauf haben.

      Ist klar. Einiges kenn ich schon, anderes müsste ich sicher noch dazulernen.

      • crispy_kilt@feddit.de
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        1 year ago

        Ich hätte eigentlich gedacht gerade im Server und Cloud-Bereich bräuchte es massig Leute die sich mit den Linux Systemen auskennen.

        Dem ist auch so. Keine Ahnung wie der Vorkommentator auf was anderes kommen kann. Er meint wahrscheinlich klassische On Prem Server, die sind in der Tat Rückläufig. Aber Linux selber nicht, im Gegenteil, mit der Cloud explodiert die Nutzung geradezu

        • Anekdoteles@feddit.de
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          1 year ago

          Aber Linux selber nicht, im Gegenteil, mit der Cloud explodiert die Nutzung geradezu

          Das ist ohne langjährige Expertise mit an den Tisch zu bringen auch mein Eindruck und meiner Ansicht nach auch offensichtlich, wenn man sich mal mit Leuten aus der Branche unterhält oder in den letzten 3 Jahren ein Bewerbungsgespräch in der Software Entwicklung oder im Software Betrieb hatte. Der Verfasser des fragwürdigen Kommentars ist wahrscheinlich hochgradig auf irgendwas Onpremmiges spezialisert oder trollt. In jedem Fall verkauft er sich falsch, wenn er seit 25 Jahren Linux macht und das Gefühl hat, nicht gefragt zu sein.

  • aaaaaaaaargh@feddit.de
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    1 year ago

    Du lebst nicht zufällig im Norden? Wir sind 100% auf Linux, nicht nur die Devs, und wir setzen so viel wir können auf Open source.

      • aaaaaaaaargh@feddit.de
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        1 year ago

        Auf mein Unternehmen. Wir arbeiten seit Gründung vor vier Jahren ausschließlich auf Linux, inklusive ständigem Besabbel der Apple-Blase.

        • shardonnay@feddit.de
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          1 year ago

          Das ist wirklich vorbildlich. Trotzdem gibts hier im Norden zu genüge Microsoft basierte Infrastruktur.

          • aaaaaaaaargh@feddit.de
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            1 year ago

            Nicht nur im Norden, leider überall. Man kommt ja an Teams oder Google nicht vorbei, sobald ein Kundenprojekt im Raum steht. Aber ich würde mir den Dreck nicht ins eigene Haus tragen wollen.

            • shardonnay@feddit.de
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              1 year ago

              Da bin ich ganz bei dir. Allgemein scheint das deutsche Bewusstsein für Datenschutz zu schwinden, wobei Stasi usw. uns eigentlich hätten lehren sollen wie wichtig Datenschutz für die Meinungsfreiheit ist.

  • _s10e@feddit.de
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    1 year ago

    Cloud, DevOps, SW-Entwicklung Backend + web web, data engineering

    Da steht nicht Linux in der Stellenbeschreibung, aber das ist (oft) ein Linux-freundliches Umfeld. Läuft ja alles auf Linux + Docker + Kubernetes

    • sasquash471@feddit.deOP
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      1 year ago

      Werde mir nach den zahlreichen Berichten hier definitiv den Cloud und DevOps Bereich noch etwas näher anschauen ;)

  • crispy_kilt@feddit.de
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    1 year ago

    Fast alle Software die wir entwickeln läuft serverseitig auf Linux. Von den Unternehmen die ich kenne ist das bei fast allen so. Die Clients sind nach wie vor Windows, und sie haben AD und Exchange, aber der ganze Rest ist Linux. Kommt evtl auf die Größe des Unternehmens an.

    Linux/Unix Sysadmin wird bei uns immer weniger. Die Unixes (AIX, HP-UX, Solaris, etc) gehen zu Gunsten Linux langsam weg. Die klassischen Linux Server werden zu Gunsten von PaaS immer weniger. In der Zukunft braucht’s mMn weniger OS Admins und mehr SREs und Software-Entwickler. Diejenigen die unsere PaaS betreiben sind meistens eine Mischung von SRE und Entwickler (beispielsweise um eigene k8s Operatoren zu schreiben).

    Zl;Ng ich sehe in der Software Entwicklung mehr Zukunft. Auch nicht-Dev-Rollen gehen immer mehr Richtung Dev, dank Config Mgmt, DSC (das Konzept, nicht das MS Produkt) und Automatisierung.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      1 year ago

      Klingt für mich überzeugend. Klingt für mich aber auch danach, dass Admins DevOps werden und sich dann mit den Devs treffen, die von der anderen Seite kommend DevOps werden. Es scheint mir ein logischer Schluss daraus zu sein, dass langfristig die meisten ITler Richtung DevOps gezogen werden.

      • d3m0nr4v3r@feddit.de
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        1 year ago

        Es scheint mir ein logischer Schluss daraus zu sein, dass langfristig die meisten ITler Richtung DevOps gezogen werden.

        Ich habe das Gefühl das ist jetzt schon so, zumindest in der Webentwicklung an vielen Stellen.

  • angrox@feddit.de
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    1 year ago

    Disclaimer: Alter Sack hier. Ich arbeite seit 25 Jahren im Linux und Open Source Umfeld, mit wenigen Ausnahmen. Angefangen als Admin für *nix Systeme (HP-UX, Solaris <3, Linux) bis hin zu technischen Teamlead, Architekt für Cloud-basierte Systeme, Security.

    Alles, was ich heute mache, läuft am Ende des Tages auf Linux, in irgendeiner Form. Sei es in der Cloud (ja, auch der Grossteil von Azure ist Linux) oder on-prem, die Software, die wir schreiben, läuft auf Linux. Daher ist Linux-Knowhow auch für Softwareentwickler wichtig.

    Wenn Du sagst Du möchtest im Linux Bereich arbeiten - was genau dann? Reicht Dir ein Linux Desktop und Du bist glücklich, oder möchtest Du Software entwickeln (Services, Embedded), die unter Linux laufen. Das ist eigentlich die erste Frage, die Du für Dich klären musst.

    Ersteres klingt einfach, aber bei vielen Firmen ist der Linux Desktop immer noch schwer zu erreichen. Nicht, weil es technisch nicht möglich ist, sondern weil die Compliancerichtlinien (Stichwort: Devicemanagement) sehr streng sind und dies unter Linux noch schwer zu erreichen ist - hängt von der eingesetzen Managementsoftware ab.

    Für Linux entwickeln ist einfach: Gefühlt machen das die meisten Software-Engineering Buden in der einen oder anderen Form. Nicht die alt eingesessenen Produkthäuser, die seit 20 Jahren Software für Versicherungen bauen (hust), sondern die Firmen, die moderne Services und Software auf Anfrage entwickeln.

    Für ein solche Firma arbeite ich: 90% unserer Projekte sind Linux Projekte: von Cloudbasiert bis Embedded ist da alles mit dabei. Linux Desktop kommt auch bald, da die Fragen des Devicemanagements bei uns nun geklärt sind und wir extra Leute für den Linux Desktop eingestellt haben, bzw gerade dabei sind.

    Generell gilt aber auch hier: IT ist nicht unbedingt ein Ponyhof. Der Kunde bestimmt am Ende des Tages, auch wenn sie oft mit sich reden lassen. Daher sollte man auch eine gewisse Resilienz mitbringen, wenn man auch mal mit Technologien arbeitet, die man nicht so mag. Deinem Erfahrungsaufbau schadet das nicht.

    • sasquash471@feddit.deOP
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      1 year ago

      Erstmal danke für deine ausführliche Antwort. Ein Linux Desktop wäre zwar ein Traum, aber ich mache mir da keine Illusionen, wie du schreibst ist das eher die seltene Ausnahme. Für und auf Linux Systemen zu entwickeln wäre wohl meine Richtung. Wahrscheinlich brauche ich einfach mal einen Tapetenwechsel und muss in eine etwas grössere Firma die wirklich professionell Software entwickelt. Wenn ich das alles hier so lese bestärkt sich mein Gefühl, dass wir bei uns ziemliche “Bastler” sind. Auch ein Grund warum ich gehe.

      • angrox@feddit.de
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        1 year ago

        Wenn Dein Bauchgefühl Dir sagt zu wechseln, dann tu es. Jetzt ist immer noch ein guter Zeitpunkt zu wechseln, und Talente wie Du werden gesucht.

        Ein Punkt zum Thema „professionell Software entwickeln“: Ich habe in meinem Berufsleben bei vielen grossen und kleinen Firmen gesehen, wie die mit heisser Nadel Software gestrickt wird. Mit professioneller Softwareentwicklung hatte das bei vielen nicht viel zu tun. Das „Basteln“ ist echt weit verbreitet, und das wirst Du auch sehen. Das ist dann immer Deine Chance Veränderungen herbeizuführen - als Neuer hast Du einen anderen Blick drauf. Ein Red Flag sollte sein, wenn das mittlere Management Ideen hart abblockt.

        Ich wünsche Dir alles Gute und lass mal hören, was aus Dir dann geworden ist 👍

  • kahdbrixk@feddit.de
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    1 year ago

    Also Netzwerk Technik ist auch Linux nah. So network engineer wäre eine job Titel dazu. Aber man macht natürlich hauptsächlich mit vielen anderen CLI basierten Systemen rum und muss ständig neue Sachen lernen, und natürlich viel Technik und Hardware diverser Art. Aber ich hab viele Systeme, die auf Linux (CentOS, Ubuntu, alles mögliche mal mehr mal weniger wild) basieren, gehostet werden oder ähnlich. Virtualisierung ist super wichtig. Der Einstieg kann sehr einfach sein, meistens brauch man erst mal jemanden, der weiß, wie klassisches IT troubleshooting funktioniert, 2 Hände und 2 Füße hat und zuhören kann ^^