Schon vor zwei Jahren hat der Internationale Dönerverband beantragt, dass Döner in der EU nach einheitlichen Regeln hergestellt werden muss. Nun geht der Streit in die heiße Phase. Worum es dabei geht.

Sollte es für die Herstellung von Dönerfleisch europaweit einheitliche Regeln geben? Und wenn ja, wie sollten diese aussehen? Über diese Fragen gibt es Streit zwischen der deutschen und türkischen Dönerlobby. Hintergrund ist ein Vorstoß des Internationalen Dönerverbands (UDOFED), der bei der Europäischen Union beantragt hatte, Döner auf die EU-Liste mit “garantiert traditionellen Spezialitäten” aufzunehmen.

Unklar ist bislang, warum der Verband den Antrag überhaupt eingereicht hat. Aus diesem wird nicht ersichtlich, warum seit Jahrzehnten in Deutschland verbreitete Herstellungsmethoden künftig nicht mehr genutzt werden sollten. Im Schreiben wird sogar darauf verwiesen, dass Döner zu einem kulturellen Symbol der türkischen Einwanderung nach Deutschland geworden sei. Nach Angaben des Vereins Türkischer Dönerhersteller in Europa ist Döner in Berlin erstmals 1972 von dem türkischen Arbeiter Kadir Nurman hergestellt worden.
In Deutschland kommt Kritik aus Politik und Gastronomie sowie von Fleischproduzenten. Einer der Kritikpunkte: Sollte der Antrag angenommen werden, würde die in der Bundesrepublik übliche Verwendung von Kalb- und Jungrindfleisch sowie von Putenfleisch für die Dönerproduktion illegal werden. Zu den prominenten deutschen Gegnern zählt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. “Der Döner gehört zu Deutschland. Wie er hier zubereitet und gegessen wird, sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Da braucht es keine Vorgaben aus Ankara”, kritisiert der Grünen-Politiker im Sozialen Netzwerk X.

  • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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    1 month ago

    Die sind wahrscheinlich getriggert, weil man in Deutschland griechischen Zaziki auf den Döner klatscht. Die Griechen und Türken sollen sich endlich mal einkriegen, das ist doch peinlich, man.

    • Don_alForno
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      1 month ago

      Das, was in Dönerbuden “Zaziki” genannt wird, ist ein wässriger schlechter Witz.

  • merari42@lemmy.world
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    1 month ago

    Döner-Reinheitsgebot. Ein Dönerspieß darf nur aus Gerste, Hopfen und Malz bestehen.

    • Klingenrenner
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      1 month ago

      So verrückt das klingt, so abwegig finde ich das nicht. Wenn ich in der Früh im Vorbeigehen den Dönerspieß sehe, dann ist der immer glatter geworden ( = weniger Schichten erkennbar). Und das Fleisch hat früher auch mehr nach Fleisch geschmeckt und die Textur war auch besser. Kann natürlich auch Vergangenheitserklärung sein, aber gefühlt ist die Qualität runtergegangen und mehr Läden verkaufen jetzt als Qebab oder Drehspieß.

  • Yssedrauld
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    1 month ago

    Stoppt die Dönerdiktatur! Freie Zutatenwahl für freie Bürger!

  • CosmoNova@lemmy.world
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    1 month ago

    Schade, dass sich damit überhaupt auseinandersetzt wird, wenn die Türkei nicht mal in der EU ist. Wie traditionell der Berliner Döner ist, der weltweite Berühmtheit erlangt hat und was das mit der Türkei im speziellen zu tun hat, sei mal dahingestellt.

    • NeoNachtwaechter@lemmy.world
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      1 month ago

      Schade, dass sich damit überhaupt auseinandersetzt wird, wenn die Türkei nicht mal in der EU ist

      Deswegen der “Verein”.

      Internationale Einflussnahme ist heute gang und gäbe.

  • D_a_XOP
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    1 month ago

    Ich würde es ja als absoluten Marketingerfolg sehen, wenn sich eine alternative Bezeichnung durchsetzen würde. Irgend was wie Döner Berliner Art oder so.

    • D_a_XOP
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      1 month ago

      Das wird dann ganz schnell zu einem Berliner und verdrängt das gleichnamige Hefegebäck von seinem Platz.

        • D_a_XOP
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          1 month ago

          Im bayrischen gibt es Pfannkuchen so ähnlich wie Crepes und Krapfen. Die Krapfen sind aus Hefeteig. Ich hab keine Idee, welche der zwei Speisen jetzt in Berlin Berliner heißen.

    • NeoNachtwaechter@lemmy.world
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      1 month ago

      Deutsche Methode ist die beste der Welt

      Sicher nicht.

      Im internationalen Vergleich hat Deutschland eine sehr niedrige Lebensmittelqualität. Wir haben den Ruf, dass man uns alles verkaufen kann, was anderswo weggeworfen würde.