Im Libanon wächst die Angst vor einem großen Krieg. Trotzdem erfährt die radikalislamische Hisbollah dort Rückhalt und ist sogar an der Regierung beteiligt. Moritz Behrendt erklärt, warum das so ist.
Es hilft über Libanon als über einen gescheiterten Staat nachzudenken. Das Land wird von mehreren Clans regiert die sich nach Ethnie, Religion profilieren und welche in bestimmten Regionen die Aufgaben des Staates übernehmen. Hisbollah ist die größte solche Gruppe (und noch viel mehr) die vor Allem über Waffen und Treibstoffe (aus Iran) verfügt. Wenn letztendlich Israel Libanon angreift, wird wohl Hisbollah die einzige bedeutsame Gruppe sein die versuchen wird das Land zu verteidigen. Als ein Zivilist, der es nicht geschaft hat das Land zu verlassen bevor der Konflikt aufbrach, kann man dann nur auf die Hilfe von Hisbollah hoffen - auch wenn man sonst mit Hisbollah nichts am Hut hat.
Ich glaube das beschreibt das Verhältnis. Ich glaube eine deutliche Mehrheit der Libaneser würde sich freuen, wenn Hisbollah das Land verlassen würde. Es ist allerdings fraglich wozu das Machtvakuum führen würde. Der lebanesische Staat hat kaum Ressourcen um in Hisbollah kontrollierten Regionen mindestens einen Anschein einer Verwaltung zu erzeugen.
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Hisbollah aus dem libanesischem Bürgerkrieg 1975-90 hervorgegangen ist. Insbesondere bekämpfte sie die IDF im Libanonkrieg 1982, in dessen Folge sich auch die USA und Frankreich einmischten. Syrien war bereits seit 1976 im Bürgerkrieg mit involviert und bekämpfte von Israel unterstützte christliche Gruppen.
Die Instabilität Libanons kommt nicht nur aus sicht selbst heraus, sondern ist durch äußere Beeinflussung massiv befeuert worden. Ein weiteres Thema ist die Grenzziehung der Briten und Franzosen nach dem osmanischem Reich, die in der Region ähnlich wie in Afrika bewusst Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen und den Staaten schüren sollte.
Aus diesem Grund hat die Hisbollah auch bei nicht schiitischen Gruppen im Libanon Unterstützung. Sie wird wie du schreibst als die einzige Gruppe wahrgenommen, die Libanon gegen militärische Invasionen verteidigen kann.
Es hilft über Libanon als über einen gescheiterten Staat nachzudenken. Das Land wird von mehreren Clans regiert die sich nach Ethnie, Religion profilieren und welche in bestimmten Regionen die Aufgaben des Staates übernehmen. Hisbollah ist die größte solche Gruppe (und noch viel mehr) die vor Allem über Waffen und Treibstoffe (aus Iran) verfügt. Wenn letztendlich Israel Libanon angreift, wird wohl Hisbollah die einzige bedeutsame Gruppe sein die versuchen wird das Land zu verteidigen. Als ein Zivilist, der es nicht geschaft hat das Land zu verlassen bevor der Konflikt aufbrach, kann man dann nur auf die Hilfe von Hisbollah hoffen - auch wenn man sonst mit Hisbollah nichts am Hut hat.
Ich glaube das beschreibt das Verhältnis. Ich glaube eine deutliche Mehrheit der Libaneser würde sich freuen, wenn Hisbollah das Land verlassen würde. Es ist allerdings fraglich wozu das Machtvakuum führen würde. Der lebanesische Staat hat kaum Ressourcen um in Hisbollah kontrollierten Regionen mindestens einen Anschein einer Verwaltung zu erzeugen.
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Hisbollah aus dem libanesischem Bürgerkrieg 1975-90 hervorgegangen ist. Insbesondere bekämpfte sie die IDF im Libanonkrieg 1982, in dessen Folge sich auch die USA und Frankreich einmischten. Syrien war bereits seit 1976 im Bürgerkrieg mit involviert und bekämpfte von Israel unterstützte christliche Gruppen.
Die Instabilität Libanons kommt nicht nur aus sicht selbst heraus, sondern ist durch äußere Beeinflussung massiv befeuert worden. Ein weiteres Thema ist die Grenzziehung der Briten und Franzosen nach dem osmanischem Reich, die in der Region ähnlich wie in Afrika bewusst Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen und den Staaten schüren sollte.
Aus diesem Grund hat die Hisbollah auch bei nicht schiitischen Gruppen im Libanon Unterstützung. Sie wird wie du schreibst als die einzige Gruppe wahrgenommen, die Libanon gegen militärische Invasionen verteidigen kann.