• MrFloppy
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    4 months ago

    Alle Kinder segeln gemeinsam, außer Simon der in den Wellen treibt einsam.

    • EherVielleichtOP
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      4 months ago

      Ein bei einer Evakuierungsaktion aufgrund eines Atomkriegs eingesetztes Flugzeug stürzt mit einer Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Jungen an Bord ab. Die Kinder überleben und werden auf eine unbewohnte Südseeinsel verschlagen. Einige Kinder, der „Chor“, kommen aus einer Eliteschule und haben bereits einen festen Anführer, Jack. Die anderen kennen niemanden, schließen sich jedoch ebenfalls zu einer Gruppe zusammen und wählen den gutaussehenden, grundanständigen zwölfjährigen Ralph zum Anführer. Es herrscht von Anfang an eine Auseinandersetzung zwischen den beiden einander nicht wohlgesinnten Gruppen. Ralph, der bemüht ist, Ordnung in seine Gruppe zu bringen, wird dabei von Piggy, einem dicklichen, intelligenten Jungen, und dem epilepsiekranken Simon, der von Visionen heimgesucht wird, unterstützt. Eine als Schneckentrompete genutzte Meeresschnecke, die Piggy am Strand findet und mit der Ralph jeweils die Übrigen zu Gemeinschaftstreffen zusammenruft, wird zum Symbol für die Ordnung, die Ralph aufrechtzuerhalten versucht.

      Während sich Ralph und Piggy bemühen, die ihnen anerzogene Zivilisation aufrechtzuerhalten und sich Wege auszudenken, die sie nach Europa zurückbringen sollen, ist Jack aggressiv und bevorzugt „Spaß und Action“ gegenüber notwendigen Aktivitäten. So möchte er lieber auf die Jagd nach wild lebenden Schweinen gehen, statt Hütten zu bauen oder das Feuer auf der Bergspitze in Gang zu halten, das als Signal für vorbeifahrende Schiffe dienen soll. Seine Aggressivität sorgt für erste Konflikte. Jack schikaniert Schwächere und hat sich dafür insbesondere Piggy ausgesucht. Immer mehr Kinder schließen sich Jack an und bezeichnen sich als „die Jäger“. Die Gruppe entfremdet sich zusehends, als unter den kleineren Kindern, Littluns (little ones) genannt, das Gerücht aufkommt, dass sich auf der Insel ein Monster befinde. Später wird die Leiche eines mit einem Fallschirm abgestürzten Soldaten, der sich in einem Baum verfangen hat, für das Monster gehalten. Der Wind lässt den Fallschirm wehen, sodass er den Kindern wie ein lebendes Monster vorkommt.

      Im letzten Drittel der Handlung trennt sich Jack mit seinen „Jägern“ von Ralph, lässt sich auf einer „Felsenburg“ genannten Halbinsel auf der anderen Seite der Insel in einem neuen Lager nieder und kann schließlich die Mehrheit der Inselbewohner auf seine Seite ziehen. Nur noch Piggy, Simon, die Zwillinge Sam und Eric (auch Samneric genannt, da sie die für Zwillinge stereotypen Merkmale, wie etwa das synchrone Reden und Denken, zeigen) sowie einige Jüngere stehen an Ralphs Seite. Am Ende sind es nur noch Sam, Eric und Piggy, denn Simon wird nachts, in der Annahme, er sei das Monster, getötet. Er wollte aber nur das Geheimnis um das Monster aufdecken, da er kurz zuvor den Berg bestiegen und die Wahrheit entdeckt hatte. „Die Jäger“ verfallen immer mehr dem Blutdurst und werden zu Wilden mit eigenen Ritualen. Einer der Jäger, Roger, wird sogar zum leidenschaftlichen Folterer, zuerst von Schweinen, dann aber auch von Mitverschlagenen.

      Bei dem Versuch von Verhandlungen zwischen beiden Gruppen werden die Zwillinge gefesselt und für Jacks Gruppe zwangsrekrutiert. Kurz darauf wird Piggy ermordet, indem Roger von einer Klippe einen Felsbrocken auf den darunterstehenden Piggy rollt. Dieser stürzt daraufhin über zwölf Meter in die Tiefe und schlägt auf den Felsen im Meer auf. Schließlich versuchen Jack und seine „Krieger“ Ralph ebenfalls zu töten. Auf der Jagd nach ihm stecken sie die gesamte Insel in Brand. Im letzten Moment wird Ralph von einem Marineoffizier, der mit seinem von einem Kriegsschiff abgesetzten Marinekutter gerade angelegt hat, gerettet. Soße.

    • lennivelkant@discuss.tchncs.de
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      3
      ·
      4 months ago

      Die Inhaltssynopse hat EV ja geliefert. Die Interpretation, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, betrifft die - nach Ansicht des Autors jedem Menschen eigene - Gewaltbereitschaft, die ohne regulierenden Einfluss von Erwachsenen zunehmend die anerzogene Friedlichkeit verdrängt. Sie finden zunächst Vorwände und Rechtfertigungen, um ihre Grausamkeit mit ihren anerzogenen Manieren vereinbar zu machen, geben sich jedoch schließlich der Mordlust hin und jagen den letzten symbolischen Vertreter des Friedens und der Zivilisation.

      Wir sehen uns selbst gerne als vernünftige Gesellschaft, die den zerstörerischen Effekt von unbeherrschter Gewalt versteht, und halten uns entsprechend an kulturelle Regeln, um das zu vermeiden. Durch den Kontrast zwischen dieser Vernunft und Beherrschung auf der einen und der unbeherrschten Gewalttätigkeit auf der anderen Seite stellt der Autor seine Ansicht dar, dass wir eigentlich alle Monster sind, die sich nur gegenseitig in Schuss halten.

      Das ganze wird durch Krieg untermalt, sowohl im historischen Kontext des kalten Krieges / kürzlich vergangenen zweiten Weltkrieges als auch dem literarischen Kontext des offenen Krieges, dem die Kinder entfliehen. Gerettet werden sie ebenfalls durch einen Marineoffizier, der als Soldat ebenfalls eine “Jäger” darstellt, wenn auch auf anderer Skala.

      Die Kernbotschaft des Autors ist somit seine Überzeugung, dass Menschen eigentlich Monster seien, die nur zivilisiert tun, solange sie nichts an der Gewalt hindert. Gäbe man ihnen eine Grund zur Gewalt, einen Vorwand, oder auch nur freie Hand, so würden sie unweigerlich dieser gewalttätigen Natur verfallen.


      Anmerkung: Dieser Kommentar spiegelt nicht meine persönliche Meinung wieder sondern zitiert nur, wie wir in der Schule die Haltung des Autors interpretiert haben. Ich hab auch die Themen Mitläufer und Faustrecht ausgelassen, weil ich in ein Meeting muss, aber ich glaub das Wesentliche ist abgedeckt. Den Rest kann ich gerne nachschieben, wenn erwünscht.