Das Kapitalistische System befindet sich in einer schweren Krise - ökologisch wie ökonomisch. Systemtransformation ist unvermeidbar. Die Frage ist nur, was kommt danach? Das wird von den konkrete Kämpfen abhängen, die in der Transformationsperiode geführt werden. https://www.konicz.info/2022/10/12/emanzipation-in-der-krise/
Sehr wahrscheinlich wollen die etwas ähnlich Autoritäres wie die AfD-Wähler, aber mit komplizierter klingenden Begriffen beschrieben und mit einem Schleifchen dran das es weniger menschenverachtend aussehen lassen soll.
Ich vermute eher, dass CDU-Wähler “Systemwechsel” und “Regierungswechsel” nicht voneinander unterscheiden können und es ihnen darum geht, wieder eine schlafende Regierung zu etablieren. Die Unfähigkeit, System, Regierung und äußere Umstände voneinander zu trennen, ist ja auch genau der Grund, warum sie so eine Regierung wollen, statt sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen.
Was bedeutet denn hier “Systemwechsel”? Systemwechsel weg von einer Demokratie wäre für mich “Nein”. Systemwechsel weg vom Kapitalismus wäre für mich ein “Ja”.
Systemwechsel sagt halt gar nichts, wenn das System nicht benannt wird. Ob das die Befragten wohl genauer definiert haben oder es ihnen definiert wurde?
Die Grünen: Ja wir steuern auf die ganz große Krise zu, aber die ist mit den Mitteln die wir haben lösbar, wenn wir die nur endlich umgesetzt kriegen. Das System müssen wir dafür nicht umwerfen, nur ordentlich an die Kandarre nehmen.
Die AfD: Ja, endlich ist die dicke Krise da und wir tun alles um sie größer zu machen, damit wir dann auf ein authoritäres System umsteigen können. Das ändert nichts an der Krise, aber das traut sich dann keiner mehr zu sagen.
Die Linke: Ja, wir sitzen auf einem Zug in den Abgrund und müssten den Kapitalismus - und da teilen sie sich dann in diejenigen die ihn an die Kandarre nehmen und derzeitige Probleme sofort angehen wollen und diejenigen die ihn abschaffen wollen und Problemlösungen auf danach verschieben.
FDP: Die Krise ist schon ein bischen da, aber da wir total technologieoffen sind kommt schon einer der uns rettet wenn die Uhr auf 007 Sekunden stehen bleibt - hier James Bond Musik einfügen - . Bloß nicht am (kapitalistischen) System rütteln , es sei denn es ist gemeint den Markt ganz von der Kette zu lassen, das können wir gerne machen aber so wie es ist, ist es auch schon ganz gut.
SPD: Wie die Grünen, nur ist die Krise nicht ganz so dramatisch, dafür aber auch das Vertrauen darin dass sie lösbar ist kleiner.
CDU/CSU: Früher war alles besser und weil die anderen ändern wollen wie es früher war haben wir eine Krise und der Systemwechsel ist, dass wir die los werden und zu unserem alten System der schwarzen Koffer, des Aussitzens und der alternativlosen “es bleibt wie es ist” Politik zurückkehren.
Weder ist das Wort “Krise” definiert, noch das Wort “Systemwechsel” und daher kann man die Antworten nur innerhalb des jeweiligen Parteisystems beurteilen, falls überhaupt. Diese Scheiss Umfragen sind nicht nur nutzlos sie sind zunehmend schädlich für unsere Gesellschaft.
Ja, das ist doch die Frage, was versteht die breite Masse unter “Systemwechsel”. Denn ich glaube nicht, dass die meisten Leute damit “Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung” meinen.
Klima-Aktivist:innnen: System change, not climate change!
Grünen-Wähler:innen: Hold my Immobilienbestand!
Klimaaktivisten fordern einen Systemwechsel? Macht sie das nicht zu… Nazis?!? /s
Also ein guter Teil der Klimabewegung will ja auch möglichst nicht radikal auftreten und fordert keine Art von Systemwechsel, die letzte Generation zum Beispiel.
Das letzte bisschen Sympathie die ich mit den Grünen hatte ist damit aber verschwunden, wenn man sich überlegt woher diese Partei einmal kam ist das nur eine Schande und wenn man den Klimawandel ernst nimmt noch umso mehr (was deren Wähler ja angeblich auch tun).
Dieses Jahr werden weltweit mehr Kohle- und Gaskraftwerke gebaut als jemals zuvor. Um nur die Baukosten wieder rauszukriegen werden die 30+ Jahre laufen müssen. Darum führt im Kapitalismus kein Weg. 30 Jahre unseren Planeten zerstören ist da das Minimum und jedes weitere Jahr Laufzeit werden die Anteilseigner der Kraftwerke verbitterter kämpfen als es je ein Klimaschützer getan hat. Ohne Systemwechsel der ganz großen Art kannst du die Sache aufgeben.
Ich denke, das Problem ist, dass “System(wechsel)” nicht näher definiert ist. Ich würde auf die Frage in der Umfrage auch mit Nein antworten, stimme der Aussage der Aktivisten aber trotzdem irgendwie zu.
In der Umfrage hätte ich das jetzt ohne nähere Angaben so interpretiert, dass wir unser aktuelles Regierungssystem komplett abschaffen und durch ein anderes (wie die Dinge laufen wahrscheinlich autoritäreres) ersetzen. Das will ich eigentlich nicht. Was ich allerdings will, ist das es einen systemweiten Wandel gibt und unser aktuelles System so verändert wird, dass mehr im Großen für den Klimaschutz getan wird.
Würde es mal Systemwechsel vs. Systemwandel nennen. Ob das die Grünenwähler*innen in der Umfrage und die Aktivist*innen auch so meinen, ist natürlich eine andere Frage.Man kann sich natürlich viel einreden um seinen eigenen kleinbürgerlichen Konservatismus nicht wahrhaben zu wollen.
Na, dann mach doch einmal einen Versuch, OP’s Frage zu beantworten. Was verstehen denn die Wähler der anderen Parteien unter Systemwechsel?
Das ist 100 prozentig irrelevant. Wird ein paar Nazis sein, ein paar Reichsbürger, vielleicht verstehen einige darunter auch dass die Homöopathie die Schulmedizin ersetzt.
Der eigentliche Aussage der Umfrage ist ja ob die Wähler unserem System zutrauen die Krisen von morgen zu bewältigen. Du wirst ja nicht nächste Bundestagswahl aufm Wahlzettel ankreuzen werden “Systemwechsel Ja/Nein”.
ob die Wähler unserem System zutrauen die Krisen von morgen zu bewältigen
Aber genau das ist ja jetzt deine Interpretation der Frage. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte dafür, ob die Umfrageteilnehmer auch diese Interpretation beantwortet haben.
Es gibt keine andere Interpretation. Sonst nenn du mir eine.
Es könnte zum Beispiel Leute geben, die schon den “steuern wir auf eine Krise zu” mit Nein beantworten, dann wäre der hintere Teil der Frage irrelevant und damit auch, ob sie “das System” für geeignet halten.
Und dann bleibt die Frage, welches System die Leute ggf. wechseln wollen. Das Regierungssystem? Das Wirtschaftssystem? Das Gesellschaftssystem? Das Kassensystem beim Aldi? Alles zusammen?Edit: Dazu kommt, was ich oben schon gestreift hab: Eine Veränderung des Systems (welches auch immer man jetzt annimmt), stellt für manche noch keinen Systemwechsel dar, für andere genau die gleiche Änderung vielleicht schon.
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Sind doch fast genauso viele “ja”-Stimmen bei den SPD-wählern oder?
Ja, die SPD ist zumindest auf dem Papier eine Partei die progressive Veränderung fordert. Die CDU hält ja auf dem Papier weiter am christlichen Weltbild fest, mit ein bisschen Martkliberalität reingemischt. Wo da jetzt ein Systemwechsel bei rauskommen sollte ist mir nicht ersichtlich.
Außer man folgt der Meinung, dass wir in einer grünen Diktatur leben, dann wäre die “Rückkehr” zu dem was die CDU will natürlich ein “Systemwechsel”