(Un)angenehme Wahrheit: Der Konsum von jeglichen Tierprodukten in entwickelten Ländern ist ethisch konsistent nicht vertretbar.
Zum Glück mache ich immer ethisch das richtige und fliege zweimal pro Woche mit dem Privatjet in Entwicklungsländer um dort ne große Schlachtplatte zu essen.
Privatjets sind zwar shlecht für’s Klima, aber brechen immerhin keine Rechte, daher ist es ethisch eine andere Frage. Zur Schlachtplatte… joa…
Wenn die ethischen Einstellung ist, dass der menschliche Genuss über den Willen der Tiere geht…? Wie wäre das inkonsequent? Nicht, dass ich diese Meinung vertrete, aber wie würde dann deine Aussage zutreffen?
Das Problem an der Aussage ist, dass Menschen eben auch Tiere sind und du ziemlich sicher keine moralisch relevante Unterscheidung zwischen Menschen und nicht-menschlichen Tieren nennen kannst, die dann nicht auch auf eine Gruppe von Menschen zutreffen würde.
Damit fällt die Unterscheidung dann auf die Spezies allein zurück. Findest du Diskriminierung aufgrund von anderen angeborenen Merkmalen wie Hautfarbe oder Herkunftsland ethisch vertretbar? Nein? Dann ist die Haltung nicht-menschlichen Tieren gegenüber nicht konsistent.
Wenn die Diskriminierung aufgrund der Spezies unethisch wäre, dann müssten sie, so lächerlich das klingt, die gleichen Rechte haben, wie du und ich. Sollten Tiere also deiner Meinung nach bei der Bundestagswahl wählen dürfen?
Ja das klingt wirklich lächerlich. Hast du vergessen, dass Kinder und Menschen mit gesetzlicher Betreuung existieren? Sind die ne andere Spezies? Generell bekommt man kein Wahlrecht, weil man Mensch ist, sondern weil man in bestimmten Regionen der Erde geboren wurde.
Wenn ein Schwein in Deutschland auf die Welt käme, bekäme es trotzdem keine deutsche Staatsbürgerschaft. Alle Menschen, auf die das zutrifft, würden sie jedoch bekommen. Ist das dann deiner Meinung nach diskriminierend (auf Basis ihrer Spezies)?
Irgend nen Titel zu bekommen, ist mir völlig egal. Es geht mir um die Behandlung der Individuen.
Ein Wildschwein, dass ein anderes Tier frisst (als Allesfresser) sollte dann auch bestraft werden?
Die Speziesgrenze ist willkürlicher als man denkt. Menschen sind auch Tiere. Was wäre wenn es Elfen gäbe? Wäre es ok die zu schlachten? Was wäre mit einem Schwein, dem man das Hirn eines Menschen transplantieren würde? Oder man einen Menschen genetisch verändern würde, so dass er eine andere Spezies wäre? Ab welchem Punkt hat der Mensch keine Rechte mehr und man kann mit ihm umgehen wie mit “Nutztieren”? Andere Unterschiede wie Intelligenz oder Sprache findet man unter Menschen auch. Manche bleiben kognitiv auf dem Niveau von Kleinkindern, oder können nicht sprechen lernen… Da wo man aber klar eine Grenze ziehen kann ist: Alles was ein Bewusstsein hat, sollte das Recht haben nicht ausgebeutet zu werden oder Eigentum zu sein.
Interessante Fragen, ich hätte einige Gegenfragen an dich:
Wenn uns allein die Spezies als solche unterscheidet, sollten dann Tiere nicht auch andere Rechte (z.B. Wahlrecht, Recht auf Eigentum etc.) bekommen? Menschen, die kognitiv auf einem niedrigen Niveau sind, hätten diese Rechte trotzdem. Wo ist da deiner Meinung nach die Grenze?
Bezüglich dem Transplantieren eines Gehirns: Fändest du es dann ebenso verwerflich, einen Computer auszuschalten, der eine Kopie eines echten menschlichen Gehirns darstellt? Also wo alle Neuronen elektronisch kopiert sind… Sollte jeder dieser Computer wählen können nach 18 Jahren? Weil außer der Spezies unterscheudet ihn dann nicht mehr viel (er wäre kognitiv einem Menschen gleich).
Danke für den konstruktiven Kommentar.
Tiere sollten alle Rechte bekommen, die für sie Sinn ergeben. Von mir aus kann man ihnen auch das Wahlrecht geben, sie werden es sowieso nicht nutzen. Wichtig ist halt, dass sie erstmal die “negativen” Rechte haben, also die, die sie vor Tod, Ausbeutung, und Freiheitseinschränkung schützen. Danach kann man weiterschauen.
Ob Computer, Tier, oder sonst etwas - für mich ist das einzig relevante Kriterium: hat es ein Bewusstsein? Wenn der Computer auch diese “Perspektive” hat und Gefühle, sollte auch er das Recht haben nicht ausgeschaltet zu werden, außer er schadet Anderen, aber da wären wir eh wieder bei Selbstverteidigung, bei der teilweise ja auch Mord bei Menschen zulässig ist. Und bezüglich des Wahlrechts bei Computern: Das kann er von mir aus auch direkt haben, da ein Computer ja wahrscheinlich schnell lernt und nicht altert. Oder man sagt auch hier im Sinne der Gleichberechtigung ab 18.
Tiere sollten alle Rechte bekommen, die für sie Sinn ergeben.
Alles klar, das kann ich verstehen, bin aber anderer Meinung. Ich bevorzuge höher entwickelte Lebewesen, d.h. am meisten den Menschen. Bei den von dir davor erwähnten Elfen würde es auf ihren Enteicklungsstand ankommen. Wären sie ähnlich wie Menschen, würde ich ihnen die gleichen Rechte einräumen…
Ob Computer, Tier, oder sonst etwas - für mich ist das einzig relevante Kriterium: hat es ein Bewusstsein?
Ok, wobei Bewusstsein aber ein bisschen schwer zu definieren ist. Wenn du schläfst, bist du auch nicht bei Bewusstsein und dein schlafendes Du unterscheidet sich von deinem wachen Du auch nur durch (banal gesagt) gewisse elektrische Impulse im Gehirn.
[…]Wahlrechts bei Computern: Das kann er von mir aus auch direkt habe
(Weicht etwas von ursprünglichen Thema ab): Hier muss ich dir aber aus praktischer Sicht widersprechen. Wenn ich Tausende von Kopien meines Gehirns anfertigen könnte, die dann auf Computern laufen und wählen können, dann macht das keinen Sinn mehr. Sie hätten nämlich natürlich alle die gleichen Ansichten und Meinungen wie ich…
Natürlich wird es beim Computer schwierig, war ja ein Gedankenexperiment. Für ein Bewusstsein fehlt aber wahrscheinlich eh noch etwas Anderes als Kabel, Nullen und Einsen.
Im Schlaf bist du zwar weniger bewusst, aber jeder weiß, dass wenn du aufwachst du wieder zu mehr fähig bist. Im Schlaf ist es auch nicht ok jemandem etwas anzutun.
Bewusstsein ist ein schwieriges Thema. Aber die Wissenschaft ist sich zumindest einig, dass Tiere wie Schweine, Kühe, Hühner, die meisten Fische, etc. auf jeden Fall eins haben, oft sogar sehr ausgeprägt wie bei Hunden oder Kleinkindern. Auch ich halte Menschen meist für wichtiger als andere Tiere, das liegt aber an der höheren Lebenserwartung und dem sehr ausgeprägten Bewusstsein. Aus den gleichen Gründen würde ich ein gesundes Kind vor einem schwerbehinderten alten Mann retten, das bedeutet aber nicht, dass ich den Mann auch retten würde und er kein Recht auf Leben hat.
Man muss sich auch mal klar machen, dass Veganismus gar nicht so radikal ist. Veganismus ist nämlich die Nulllinie: Man lässt alle in Ruhe, man tut den Tieren weder etwas Gutes, noch Schlechtes. Konsum von Tierprodukten unterstützt den Status Quo und man sorgt indirekt, aber aktiv für “Rechtsbrechungen” an Tieren. Ich sage das nicht weil ich denke, dass du so denkst, aber ich höre sehr oft “Wir sollten uns erst um Menschen kümmern, dann um die Tiere”. Und das was ich erklärt habe ist eben der Unterschied zu Kriegen, Hunger, etc. So gut wie niemand zahlt dafür, dass diese Dinge passieren, aber fast jeder zahlt dafür, dass Tiere die Hölle auf Erden durchmachen müssen.
Ich sehe du rennst die rechte Strasse entlang.
Meine Position ist extrem links. Den Tieren gehören ihre Körper, gleiches Recht für alle.
Bezog sich auf das Bild oben. Ich stimme dir ja zu! :)
Inwiefern können ethische Haltungen „wahr“ oder „unwahr“ sein?
Die Aussage kann wahr oder falsch sein, darum ging es doch.
Das ist so nicht korrekt. Denn ethisch gesehen geht uns sogar der Nachbar am Arsch vorbei.
Trotzdem ist den meisten wichtig, dass auch der Nachbar das Recht hat, seine Meinung zu äußern und nicht Eigentum von jemand Anderem zu sein. Den meisten sind zB internationale Frauen- und Kinderrechte auch sehr wichtig. Rechte von Leuten, die wir nicht kennen. Ich will niemandem etwas verbieten. Es geht darum, dass Tiere nicht mal das absolute Minimum an Existentrecht haben. Laborfleisch kann gerne kommen.
Das war jetzt sogar nach Veganermaßstäben ein non sequitur …
Ich bin ein Schlingel
die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.
Weiß ich nicht, Digga, so ein Spaziergang wirkt schon extrem bequem. Mag jetzt klingen, als würde ich die Metapher überdehnen, aber tatsächlich meine ich das so auf allen Interpretationsebenen. 🙃
Wahrscheinlich sind rechts auf dem Bild sogar mehr Menschen, sie müllen halt einfach nicht so prominent die ganze Strasse zu
der da im weißen Hemd bin btw. ich…
Ah, der mit dem Rucksack ganz links neben dem weißen Auto?
ich 'abe gar kein Auto…
Sieht man ja dass du zu Fuß unterwegs bist. Da links nebrn der Straße…
bei tem weg?
Das Bild zeigt den Feierabendverkehr in Berlin 1998. Und der Fotograf dieser Szene? Albert Einstein.
wer ein google oder apple konto hat ist teil der enshittyfication.
Die meisten Menschen interessiert das Wohl künftiger Generationen nicht die Bohne.
Muss wohl so sein, denn sonst würden wir seit Jahren weltweit klimaneutral sein.