Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, sieht sein Land in einem Stillstand auf dem Schlachtfeld gefangen. In The Economist machte er das Fehlen von Kampfflugzeugen und Soldaten dafür verantwortlich. Zwar konterte Präsident Wolodymyr Selenskyj, es gebe keine Pattsituation, aber auch Kommentatoren sehen eine ernste Lage und fragen nach Auswegen.
Ich denke hier muss man zumindest einen Unterschied zwischen den Zielen der USA und der EU machen. Für die USA kann man denke ich durchaus dein Argument machen, dass ein langfristiger Abnutzungskrieg in ihrem Interesse ist.
Der Ukraine Konflikt ist ein effizienter Weg Russland ohne eigene Beteiligung erheblich zu schwächen. Und da sie geographisch weit entfernt sind (keine Flüchtlinge) und auch nicht speziell auf Rohstoffe aus Russland angewiesen sind, haben sie auch relativ wenige Konsequenzen des Krieges zu tragen.
Für die EU sehe ich das anders: Solange der Konflikt in dieser Form weiter besteht tragen wir erheblich mehr der unmittelbar entstehenden Kosten durch Flüchtlinge und höhere Rohstoffpreise. Und auch nach dem Krieg werden wir durch geographische nähe und engere Verknüpfung (besonders in Richtung EU Beitritt) einen größeren Teil des Wiederaufbaus stemmen. Eventuell sind der EU auch ideologische Gründe etwas wichtiger als der USA.
Ich muss aber Zugeben, dass wir Gefühlt nicht immer so handeln, wenn man sich ab und zu die Geschwindigkeit der Lieferungen anschaut.
Ich stimme dir voll zu, dass das die europäischen Interessen sind. Zumindest Deutschland scheint außenpolitisch aber weiter in Sicherheitsfragen auf die USA zu warten und der US Position zu folgen, auch wenn es europäischen und deutschen Interessen widerspricht.