• Quittenbrot
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    3
    ·
    6 days ago

    Mal unabhängig davon, dass deine Kommentarkette zu diesem Artikel schon ziemliche Whataboutism-Vibes ausstrahlt, muss man anerkennen, dass es sich bei den Amerikanern wenigstens nicht um Systemrivalen handelt und sie uns dadurch automatisch näher sind. Wie sie mit “ihrer” Hälfte Deutschlands nach dem Krieg umgegangen sind, kann man wohl auch objektiv als erstrebenswerter ansehen als das, was die Russen/Sowjets mit “ihrer” Hälfte angefangen haben. Natürlich verfolgen die Amerikaner knallhart ihre Interessen und sind auch nicht “unsere Freunde” und es ist für uns als Europäer absolut wichtig, endlich souverän auf eigenen Füßen stehen zu können. Aber auch im Umgang mit dem russischen Krieg in der Ukraine kannst du gerade bei uns im Land sehen, dass sich zu viele davor scheuen, das auch wirklich umzusetzen.

    Hier reden wir jetzt von russischer Desinformation. Momentan wünscht sich Russland ein schwaches Europa/Deutschland, weil es auch mit unserem System und Idealen im Krieg ist, während Amerika ein starkes Europa/Deutschland möchte, um in diesem Konflikt nicht ständig für uns die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Klar möchte Amerika uns in seiner Einflusssphäre halten. Aber wenn in Ermangelung von Verteidigungsfähigkeit die Alternative das Dasein unter der hegemonialen Fuchtel des alten Spinners aus dem Kreml ist, dann treffe ich sehr schnell meine Wahl.

    • Tryptaminev@lemm.ee
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      4
      ·
      6 days ago

      Wenn ausländische Einflussnahme ein Problem ist, was sie ist, dann müssen alle Akteure benannt und deren Einfluss minimiert werden.

      Es geht auch nicht um Systeme oder Ideale. Russland, die USA, China sind kapitalistische Systeme mit unterschiedlich stark ausgeprägter Oligarchie, aber in der Hinsicht sehr ähnlich. Was “Ideale” angeht behandeln die USA ihre Bevölkerung vergleichsweise besser in manchen Bereichen. Nach außen sind sie alle skrupellose Mächte, die andere Länder überfallen, wenn es passt und auch sonst ihre Macht in jeder erdenklichen unethischen Weise konsolidieren und projizieren. Ob nun durch (Wirtschafts-)spionage, Desinformation, unlauteren Wettbewerb…

      • Quittenbrot
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        2
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        6 days ago

        Wenn ausländische Einflussnahme ein Problem ist, was sie ist, dann müssen alle Akteure benannt und deren Einfluss minimiert werden.

        Ich denke, es ist hier eher das Problem, dass es um ausländische Einflussnahme geht, die gezielt die Destabilisierung zum Ziel hat, demokratische Strukturen und damit uns als ganzes schwächen soll. Eben weil diese Länder mit demokratischen Prinzipien und den darin innewohnenden Freiheiten vorsichtig gesagt nichts anfangen können.

        Russland, die USA, China sind kapitalistische Systeme mit unterschiedlich stark ausgeprägter Oligarchie, aber in der Hinsicht sehr ähnlich.

        Nun, nur in einem Land davon kann man als Opposition an die Macht kommen und wird nicht entweder ausgehungert oder gleich direkt umgebracht. Bei aller mitunter berechtigter Amerika-Kritik kann man diesen qualitativen Unterschied schon machen. Ein Trump wäre in China oder Russland längst tot. In Amerika wird er bei unserem Glück im Herbst wieder Präsident.