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    17 days ago

    Ja, genau das ist die Idee bei inklusiver Sprache.

    Das kann gerne zusätzlich als Alternative angeboten werden statt als einzige Option. Es ist bei vielen Themen (gerade im akademischen Bereich z.B.) auch nicht nötig… und da können Leute dann meinetwegen auch so viel gendern, schachteln und ihrem inneren Thesaurus frönen, wie sie wollen.

    Man sollte sich allerdings der Zielgruppe bewusst sein. Und ich kann irgendwie nicht glauben, dass eine relevante Anzahl Menschen bewusst und ernst gemeint über Inklusion im Sinne der Geschlechtergleichheit nachdenkt, aber völlig blind gegenüber anderen Formen der Inklusion und speziell den negativen Auswirkungen ihres eigenen Schreibstils sind.

    In Texten, deren Sinn es ist, möglichst viele (ideal: alle) Menschen zu erreichen, hat das beispielsweise nichts zu suchen.

    Wenn gewöhnliche Nachrichten gendern -primär die geschriebenen, auch wenn ich schon gesprochene den/die, seine/ihre Konstruktionen gehört hab, die ebenso in den Ohren schmerzten- oder mit Fremdwörtern um sich werfen, hat irgendjemand den eigenen Job nicht richtig verstanden. Also bitte doch stattdessen mit einem Maximum an Verständlichkeit.

    Oder noch besser (damit Onlinemedien endlich einmal durch ihr Format 'ne Bereicherung gegenüber klassischem Druck darstellen): man bietet mehrere Alternativen an… schön gleichberechtigt nebeneinander… und lässt Leser bzw. Leserin entscheiden.

    Und ja, da sehe ich schon so manche Parallele zwischen speziellen Nachrichtenformaten, die sich absichtlich gehobener Sprache bedienen, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, und Menschen, die konsequent ihre Texte gendern. Gerne auch an Stellen, wo es gar keinen Sinn ergibt(*) oder andere neutrale Formulierungen viel einfacher oder natürlicher wären.

    Eine der beiden Gruppen behauptet allerdings nicht, dass es im Namen der Inklusion geschehen würde. (Und dass beide sich zumindest in gewissem Maße damit selbst beweihräuchern, ist vielleicht nur meine Auffassung…)

    (*) PS: Das mag nur eine meiner persönlichen Irritationen sein aber an welchem Punkt wurde z.B. beschlossen, dass das Neutrum nicht neutral ist? Oder wie enstanden Mitgliederinnen?

    • Kaijobu@discuss.tchncs.de
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      17 days ago

      Du sprichst von Leser und Leserin bei Alternativen und freien Entscheidungswahl, und das zeigt mir, dass du die Intention hinter Geschlechter gerechter Sprache nicht erkannt hast. Denn Geschlechter sind nicht auf die zwei Rollenbilder von Mann und Frau beschränkt, es ist nur die Norm geworden, während Inter geschlechtliche oder trans Menschen ignoriert bzw. überlesen werden. Leser*innen und Mitglieder*innen macht sämtliche Personen in Schrift sichtbar. Sie werden nicht in Rollenbilder gezwängt oder “einfach schon immer mit gemeint”.

      Sprache und Schrift formt Denkmuster, das beweisen viele Studien und Straßen-Experimente, in denen bspw. nach erfolgreichen Schauspielern und anschließend erfolgreiche Schauspielerinnen gefragt wird. Selbst beim generischen Maskulinum ist die Sichtbarkeit eingeschränkt, so oft wir auch vorgeben wollen, alle mitzumeinen. Das Asterisk macht nun auch die anderen Vertreter*innen des Geschlechtsspektrums sichtbar.