Rund 80 Prozent der Anteile an dem angeschlagenen Unternehmen aus Papenburg wollen der Bund und das Land Niedersachsen übernehmen - für 400 Millionen Euro, wie Olaf Lies in einer Regierungserklärung am Mittwoch ankündigte. Außerdem wolle das Land gemeinsam mit dem Bund Bürgschaften in Höhe von zwei Milliarden Euro gewähren, um eine Insolvenz der Werft abzuwenden

Staatshilfen für Unternehmen sind ja immer so eine Sache, oft problematisch (siehe Galeria/Kaufhof), aber zuweil auch notwendig oder sogar lukrativ.

Klingt für mich als Laie auf den ersten Blick nicht so schlecht von den Konditionen her: Zumindest gibt es ordentlich Unternehmensanteile und nicht nur die Bürgschaften. Aber der Artikel bietet ja auch im letzten Absatz die gegenteilige Einschätzung eines Ökonoms (der qualifizierter ist als ich).

So wie ich das Verstanden habe aus vorherigen Artikeln hat die Meyer Werft eigentlich recht gut gefüllte Auftragsbücher mit Kreuzfahrtschiffen, aber könnte auch als Werft für den Off-shore Wind Ausbau strategisch für die deutsche Wirtschaft relevant sein. Zumindest denke ich, dass wenn so eine Werft erstmal weg ist, kommt sie nicht wieder, auch wenn sich der Bedarf erhohlt.

  • nicerdicer
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    3 months ago

    Ich bin da hin und hergerissen: Einerseits ist die Meyer Werft einer der größten Arbeitgeber in der Region, andererseits hat sich die Führungsetage schon vor Jahren nach Luxemburg verlagert. Im Zuge der Staatshilfen soll diese nun wieder nach Deutschland gelegt werden.

    Die Holding der Meyer Werft sitzt seit Jahren in Luxemburg. Dort braucht sie keinen Aufsichtsrat.

    … und auch das lästige Steuern zahlen entfällt größtenteils. Vermutlich ist man seinerzeit nur wegen der traditionsreichen Expertise in der Schiffahrt nach Luxemburg gegangen. Außerdem hat Luxemburg einen der größten Tiefwasserhäfen der Welt /s.

    Ich finde es schon etwas dreist, einerseits aus Steuervermeidung die Holding nach Luxemburg zu verlegen, und andererseits aber nach Staatshilfen zu fragen, mit der Drohung, Arbeitsplätze abzubauen, in der Hinterhand.

    Zudem ist die Meyerwerft im Inland!

    Die Größe der Schiffe, die dort gebaut werden können, ist durch die geografischen Gegebenheiten eingeschränkt. Die Schiffe können nur über die Ems überführt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Standort überhaupt langfristig zukunftsfähig ist, zumal die Tendenz ja zu immer größeren Schiffen geht.

    • golli@lemm.eeOP
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      3 months ago

      Stimmt, immerhin wird der Firmensitz anscheinend wieder nach Deutschland zurück verlegt Quelle.

      Ist aber natürlich trotzdem asozial wenn es gut läuft auszuwandern und dann wenn es schlecht läuft um Hilfe zu bitten.

      Die Größe der Schiffe, die dort gebaut werden können, ist durch die geografischen Gegebenheiten eingeschränkt. Die Schiffe können nur über die Ems überführt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Standort überhaupt langfristig zukunftsfähig ist, zumal die Tendenz ja zu immer größeren Schiffen geht.

      Das ist ein Punkt den ich noch nicht gehört habe, der aber erstmal durchaus logisch erscheint. Wobei es ja derzeit wohl für große Kreuzfahrtschiffe reicht.

      • nicerdicer
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        3 months ago

        In der Vergangenheit war es so, dass die Ems vor jeder Überführung (also wenn ein neues Schiff die Ems entlanggeführt wird) ausgebaggert wurde. Dieser Aufwand und Kostenfaktor würde entfallen, wenn die Werft direkt an der Küste wäre (z.B. in Emden angesiedelt).