Nun ernst: Genau wie „Hain“ ist tschechisches „háj“ ein poetisches Begriff für Gehölz. Warum wird aber ausschießlich in Harz die slawische Aussprache verwendet?

Datenquelle

  • leisesprecher
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    2
    ·
    3 months ago

    “in der Berliner Gegend”…

    Sagt dir Schwerin was? Alles auf *in ist slawisch.

    Und das Wendland wurde von den Wenden bewohnt - das waren Slawen. “Wend*” findest du ziemlich häufig in Ostdeutschland.

    Praktisch alles östlich der Elbe war mal slawisch besiedelt und erst deutlich im Mittelalter sind deutsche Siedler eingewandert und haben die Slawen umgevolkt.

    • lugal@sopuli.xyz
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      1
      ·
      3 months ago

      Wie gesagt, in der Berliner Gegend ist es das -ow, in anderen Gegenden sind es andere Einflüsse.

      “Umvolkung” hat sicherlich auch stattgefunden, aber viel war Durchmischung und Einflussnahme. Gut, das klingt jetzt zu positiv, ich glaube, man kann es als Kolonialismus bezeichnen. Aber die Wenden (heute eher Sorben genannt) gibt es ja durchaus immernoch.

      • leisesprecher
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        1
        ·
        3 months ago

        Wie gesagt, in der Berliner Gegend ist es das -ow, in anderen Gegenden sind es andere Einflüsse.

        Und das ist halt falsch. Gegenbeispiele: Neuruppin und Güstrow.

        *ow und *in sind beides typisch slawische Endungen und finden sich im gesamten Gebiet. Von Hamburg bis deutlich südlich von Berlin.

        Es gab zwar ein gewisses Nebeneinander, aber die deutschen Siedler haben die Slawen größtenteils tatsächlich übersiedelt. Durch Zuwanderung, Krieg, Handel. Kolonialismus war es nicht, denn das würde bedeuten, dass es eine Ausbeutung durch das Mutterland gab, das ist aber nicht der Fall. Die Siedler sind einfach Stück für Stück in wenig besiedelte Gebiete vorgedrungen.