• runiq
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    1 month ago

    Auf Seite 172 des Gutachtens ist die Grafik, die den “kritischen Projektpfad” beschreibt. Dabei werden ~14 Jahre für die übertägige Erkundung von Standorten und ~19 Jahre für die untertägige Erkundung veranschlagt.

    Ich formuliere es mal vorsichtig, weil das überhaupt nicht meine Materie ist:

    Wollt ihr mich rollen? Was zum unheiligen Fick dauert daran 15 und 20 Jahre?

    • Tiptopit
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      1 month ago
      1. Übertägige Erkundung

      In der 2. Phase finden die übertägigen Erkundungen vor Ort statt. Die BGE mbH untersucht den Untergrund durch Erkundungsbohrungen und seismische Messungen. Dadurch erhält die BGE mbH ein genaues Bild der Geologie, nach dem sie vorschlägt, welche Standorte untertägig erkundet werden sollen. Auch hier prüft das BASE den Vorschlag, abschließend entscheidet wieder der Gesetzgeber.

      1. Untertägige Erkundung

      In der 3. Phase errichtet die BGE mbH an mindestens zwei Standorten Erkundungsbergwerke. Geologeninnen und Geologen untersuchen mit Bohrungen und anderen Methoden das Gestein. Das BASE bewertet die Ergebnisse aus den Untersuchungen sowie aus dem Beteiligungsverfahren und übermittelt den geprüften Vorschlag mitsamt seinen Empfehlungen für den Endlagerstandort mit der bestmöglichen Sicherheit. Über den Standort entscheidet abschließend wieder der Bundestag per Gesetz.

      https://www.base.bund.de/DE/themen/soa/standortauswahlverfahren/standortauswahlverfahren_node.html

      14 Jahre erscheint mir auf den ersten Blick auch etwas hoch, aber Tiefbohrungen brauchen durchaus je Bohrung einige Monate, dazu kommen dann ja auch noch Planung, Genehmigung und Auswertung. Auch bei seismischen Messungen will man bestimmt einen längeren Zeitraum abdecken, da man schließlich Prognosen über seismische Aktivität in den nächsten paar tausend Jahren abliefern muss. Außerdem werden die Bohrungen ja auch an mehr als zwei Standorten durchgeführt und das wahrscheinlich nicht gleichzeitig, weil das noch teurer wäre.

      19 Jahre um 2 Bergwerke zu bauen und untertage geologisch zu Erkunden erscheinen mir wiederum sehr realistisch.

      • runiq
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        1 month ago

        Herzlichen Dank für die Erläuterungen! Das macht das Ganze nicht tröstlicher, aber jetzt verstehe ich immerhin, was daran so lange dauern kann. :(

      • Saleh
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        1 month ago

        Über den Standort entscheidet abschließend wieder der Bundestag per Gesetz.

        Und damit ist für mich sehr fraglich, ob hier jemals eine Entscheidung getroffen wird, die tatsächlich die wissenschaftlich, objektiv beste Endlagerstätte nutzt.

        https://www.bundeswahlleiterin.de/dam/jcr/b12222b4-c1aa-4d6c-a763-9d6b8e38a8f8/btw21_karte_wahlkreise_a1.pdf

        Schaut man sich diese Karte an, wird ein Endlager politisch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Norden oder Osten landen. Je größer die Wahlkreise und je dünner die Bevölkerung, desto geringer der politische Widerstand.

        • Tiptopit
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          1 month ago

          Wobei im Endeffekt ja nur Gebiete vorgeschlagen werden die auch prinzipiell geeignet sind, eben nach geologischen und anderen Maßstäben.

    • finn_der_mensch@discuss.tchncs.de
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      1 month ago

      Mein Tipp: Bis dahin sind die Leute die entscheiden mussten tot oder zumindest in Rente Pension und damit aus dem Schneider. Deswegen dauert das so lange.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        1 month ago

        Die nötige Lagerdauer der Abfälle, die in das Endlager sollen, übersteigt die Lebensdauer ganzer menschlicher Zivilisationen. Bei einem solchen zeitlichen Horizont ist die Lebensdauer einzelner Verantwortlicher absolut unerheblich.