Hopfen: Die Lager sind voll Hopfen wird bereits vor der Ernte gehandelt und von den Brauereien geordert. Wenn aber bei sinkendem Bierkonsum mehr Hopfen produziert wird als benötigt, verursacht dies Probleme auf dem Weltmarkt: Die Lager sind dann voll, weil die Brauereien zwar Hopfen geordert haben, aber nicht abrufen und auch nicht bezahlen. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht hervor, in dem der nach eigenen Angaben weltgrößte Hopfenhändler alljährlich die Entwicklung des Bier- und Hopfenmarktes analysiert.

Trotz weniger Anbaufläche bessere Ernte

Laut BarthHaas stieg die Erntemenge 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent auf 118.415 Tonnen – und das, obwohl die weltweite Anbaufläche zurückging. Der größte Hopfenproduzent war, trotz Flächenstilllegungen, die USA mit 22.545 Hektar, knapp gefolgt von Deutschland mit 20.629 Hektar. In beiden Ländern zusammen werden drei Viertel der weltweiten Hopfenernte eingebracht, sagte der Verfasser des BarthHaas-Berichts, Heinrich Meier. Auf Platz drei folgt Tschechien. “Die Anbaufläche muss reduziert werden, um die Produktion dem geringeren Bedarf anzupassen und sich einem Marktgleichgewicht anzunähern”, forderte Meier. Auch Zahlen des Verbands der Hopfenpflanzer hatte dies vor einigen Wochen nahegelegt.

  • rumschlumpel
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    5 months ago

    Hab letzte Woche erst ne Doku gesehen (von 2023, glaube ich), in der es um die Probleme der Hopfenbauern aufgrund des Klimawandels ging. Da sind die wohl noch mal davon gekommen.

    Eigentlich überraschend, man sollte meinen es wird eher mehr Hopfen verwendet, wenn IPA im Trend ist (oder ist das mittlerweile auch wieder ein alter Hut?).

    • sebsch@discuss.tchncs.de
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      5 months ago

      Der Großteil trinkt doch weiterhin die Plörre von Öttinger, Löwenbräu und co. Die leute die edle Ales nachfragen machen eher wenig aus. Zusätzlich haben die ja gerade an Hopfen hohe Qualitätsanforderungen. Da springt der Olle hubi der in der 5. Generation Hopfen anbaut, nicht so schnell auf.

      Außerdem geht der Trent tatsächlich weg von kaltverhopften Starkbier zu alkoholfrei. Das spüren sogar Weinbauern. Es wird sehr viel mehr alkoholfreier Wein nachgefragt als noch vor Jahren.

      • mettwurstkaninchen
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        5 months ago

        Nicht nur zu Alkoholfrei - der Bierkonsum insgesamt sinkt deutlich, genau wie der Wein- und Schnapskonsum. Das ist so eine Mischung aus genereller Haltung zum Alkohol, vielen gesundheitsbewussten Leuten oder Leuten, die aus religiösen Gründen nicht trinken, aber sicherlich auch einer alternden Bevölkerung, die sich dann nicht mehr wie blöd am Freitagabend volllaufen lässt oder aus gesundheitlichen Gründen weniger saufen kann und der aktuellen Wirtschaftslage mit den harten Preiserhöhungen für das Bier in der Kneipe, wo man sich definitiv zum Essen das zweite oder dritte Bier verkneift.

      • rumschlumpel
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        5 months ago

        Naja, “alkoholfrei” sagt erstmal nicht so viel darüber aus, welche Biersorte das ist und wie viel Hopfen man dafür braucht.

  • B0rax@feddit.de
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    5 months ago

    Die Lager sind dann voll, weil die Brauereien zwar Hopfen geordert haben, aber nicht abrufen und auch nicht bezahlen.

    Klingt nach einer komischen Konstellation. Steht in den Verträgen denn nicht drin dass bestelltes auch zumindest teilweise bezahlt werden muss? Vielleicht muss man dort nachschärfen.

  • luckystarr
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    5 months ago

    Also auf jeden Hopfengarten eine PV Anlage spannen (erste Anlage wurde jüngst als ökonomisch bestätigt) und damit den Anbau drosseln und gleichzeitig Energie produzieren.

    Update: Hat den weiteren Vorteil, dass der Schattenwurf die Evaporation dämpft, und dadurch auch noch Wasser einspart.

  • AAA
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    5 months ago

    Hab es nicht gelesen. Ist der obligatorische Ruf nach Staatshilfen schon mit im Artikel?

    Nach zu warm, zu kalt, zu trocken, zu feucht, zu viele Steuern, zu teure Arbeitskräfte, würde das auch noch passen.

    • Der aus AuxOPM
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      5 months ago

      Nö. Die Hopfenernte war besser als die nachgefragte Menge. Das ist letztlich das Thema.

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        5 months ago

        Jetzt habe ich es doch gelesen. Meine Stichelei ist durchaus berechtigt - schon im ersten Absatz steht:

        Denn durch die Überproduktion verdienen die Hopfenpflanzer nicht genug.

        Die Brauereien nehmen nichtmal die georderte Menge ab.