Ich habe gestern ein Familienmitglied (X) besucht, das sich im letzten Jahr sehr geändert hat und den engen Kontakt mit der Familie ziemlich abgebrochen hat.
X vertraut mir viel an und das was mir über das Jahr über den neuen Freund erzählt wurde macht mir Sorgen. Ich vermute, dass er sie emotional manipuliert und finanziell ausnutzt, und denke, dass sich das irgendwann auch in physischer Gewalt entwickeln wird. Ich habe diesen Freund gestern kennengelernt und er war zwar sehr nett, aber etwas etwas an ihm macht mir Gänsehaut.
Nun hat jemand aus der Familie das im Herbst bei x angesprochen, eben das der Freund eine laufende Rote Flagge ist, mit dem Ergebnis das der Freund mit Polizei gedroht hat, das wurde X unterstützt. Seit dem ist der Kontakt abgebrochen. Auch bei den Eltern wird der Kontakt immer weniger, andere frühere Freunde werden geghostet.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Meine Angst ist, dass wenn ich meine Bedenken äußere X den Kontakt auch zu mir abbrechen wird. Durch eine schwierige familiendynamik kann ich auch vieles das mir Sorgen macht nicht bei den Eltern ansprechen. Andererseits möchte ich zeigen, dass ich für X da bin, und ich habe Angst, dass wenn ich nichts sage sie vielleicht das Gefühl hat, das es niemanden interessiert.
Habt ihr Tipps für Beratungsstellen oder wie ich mich verhalten könnte?
Ich möchte dir viel Glück wünschen, aber auch sagen dass man sowas manchmal nicht verhindern kann. Dann kann du allerdings trotzdem helfen in dem du in diesem Moment wenn es bereits zu spät ist und irgendwas passiert ist, für mensch da bist.
Ich würd sagen wenn Profis etwas anderes sagen als ich, dann vertrau den Profis - mein Gefühl sagt mir nur dass der Fokus auf ihren Bedürfnissen und ihrem Wohlergehen legen sollte. Das ist ihre Wahrheit selbst wenn es auch andere Wahrheiten (die roten flaggen) gibt. --> D.h. viel fragen wie es mensch geht. Sachen machen auf die mensch lust hat.
Und konkreter: ich kann empfehlen, Literatur zum Thema zu lesen um die Strukturellen Zusammenhänge zu verstehen. Damit meine ich auch z.B. zu gucken dass ihre Unabhängigkeit funktioniert (eigenes finanzielles Einkommen; Betroffene von sexualisierter Gewalt ziehen häufig zu den Tätern zurück aus finanziellen Zwängen) und eben Awareness-Arbeit.
Bei sexualisierter Gewalt spielt auch das Umfeld der Täterperson eine große Rolle. Mein Gefühl ist dass gerade Leute die dem Täter nahe stehen gar nicht so viel über das problematische Verhalten wissen (oder nur die Täter-Version). D.h. mein Gefühl ist dass die Awareness-Arbeit in diesem Bereich irgendwie auch strategisch ist: Auf Facebook anfreunden und gucken Was Täter-Person und dessen Umfeld so macht, und bisschen im Blick haben wie da die Entwicklung so ist.
Also weil bei sexualisierter Gewalt gibt es ja auch irgendwie ein Vakuum bzgl der Deutungshoheit des Geschehenen. Die Täter-Person wird diese Deutungshoheit an sich reißen. Wenn du verstehst wie Person tickt (gerade wenn du von manipulation ausgehst) kannst du das einfacher widerlegen und da intervenieren.
Sexualisierte Gewalt und häuslicher Missbrauch etc kommt so häufig vor, dass es viel Lesematerial dazu gibt. Von Überlebenden, die ihre Erlebnisse literarisch verarbeitet haben, über Berichte von Community-Acountability Gruppen bis hin zu Büchern wo das Verhalten von Tätern beschrieben ist. All das ist hilfreich in so einer Situation.
Was du machst ist sehr sehr wichtig und ich möchte dir von Herzen für deine Arbeit danken! Hab das Gefühl das ist ein langfristiger Kampf.
(Dies ist der erste von vermutlich mehreren posts)
für mensch da bist
Ist das inklusive Sprache? Wenn ja, warum ist hier
Leute die dem Täter nahe stehen
das generische Maskulinum in Verwendung?
“Mensch” sag ich deshalb weil ich das gender von der betroffenen Person nicht kenne und mir aufgefallen war dass OP auch relativ neutral schreibt. Ergo die Anpassung.
“Täter” ist irgendwie sprachlich eine Mischung aus vielen Sachen: OP nutzt männliche Pronomen für den Freund. Das Wort Täter bezieht sich aber nicht so vollständig auf den Freund (weil er ja noch nicht richtig gewalttätig geworden ist. Aber anderseits auch schon, weil Missbrauch auch schon Gewalt ist und weil Missbrauch/Gewalt in Familienverhältnissen bzw Beziehungen sehr häufig vorkommt ging ich davon aus dass OP’s Eindruck gerechtfertigt ist und es in der Tat Missbrauch ist.
Zudem: Nach dem Lesen einiger Literatur dazu sehe ich dass es häufig vorkommt dass Leute (einschließlich der Betroffenen Person) die Tat des Täters irgendwie klein reden (“war doch nicht so gemeint”), daran zweifeln (“Bestimmt ist es die Schuld der Betroffenen, die hatte nen kurzen Rock getragen”), etc. Also es wird häufig sehr sehr spät von Täterschaft gesprochen. Daher wollte ich deutliche Worte finden, auch um OP in ihren Gefühlen zu bestärken.
Und abschließend, weil - wenn man die Litaratur dazu ließt - geht hervor, dass die meisten Täter*innen männlich sind.
(UND noch ein wichtiger Punkt: Mein Gefühl ist, dass es sehr unterschiedliche Verhaltensweisen sind, je nachdem ob Täter-Person männlich oder weiblich (oder ein anderes Gender) ist. Und ich bezog mich hier auf männliche Täter.
weil ich das gender von der betroffenen Person nicht kenne
OP benutzt das weibliche Personalpronomen.
Mich stört es sehr, wenn in positiven Kontexten inklusiv gesprochen wird, in negativen aber männlich. Das ist mindestens scheinheilig, in vielen Fällen diskriminierend. Es ist genau dasselbe, wie wenn in der Berichterstattung über Straftaten die Herkunft der Straffälligen übertrieben hervorgehoben wird. Das führt nur zu zusätzlichem Rassismus. Dass Männer häufiger Gewaltverbrecher sind als Frauen hat komplexe gesellschaftliche Ursachen, und ist nicht die Schuld der Männer - genauso wie die relativ gesehen höhere Straffälligkeit von Zugewanderten nichts mit dem ausstellenden Land ihres Reisepasses zu tun hat sondern ebenfalls soziale Gründe hat.
OP benutzt das weibliche Personalpronomen.
ah, danke! das hab ich nicht gesehen.
Dass Männer häufiger Gewaltverbrecher sind als Frauen hat komplexe gesellschaftliche Ursachen, und ist nicht die Schuld der Männer
Ich würde zustimmen dass es komplexe gesellschaftliche Ursachen hat (nämlich das Patriarchat u.a.) - und “Schuld” trifft es nicht ganz, aber ich würd schon sagen dass Männer eine größere Verantwortung tragen. Also ich mein diejenigen die Gewalt ausüben (oder Dominanz oder catcalling etc) können auch entscheiden dass sie nicht gewalttätig sein wollen und was dagegen machen.
Also ich mein, versteh mich nicht falsch - ich bin selbst männlich und stark patriarchal sozialisiert, d.h. ich weiß wie schwer das ist dies wieder los zu werden. Aber dennoch bin ich männlich priviligiert, verdiene mehr als weibliche kolleginnen, etc - also hab ich auch (bisschen) mehr Möglichkeiten das Patriarchat zu bekämpfen.
Umgang mit manipulativen Menschen
Ich bin mit einer Mutter großgeworden, die leicht manipulative Tendenzen hatte und das hat mich in meiner Jugend auch sehr beeinflusst, insofern sprech ich auch bisschen aus dieser Erfahrung heraus.
Mit manipulativen Leuten umzugehen ist glaub ich auch deshalb schwierig weil es häufig irgendwie eine Mischung aus Wahrheit und Lügen ist. Für meine Mutter bspw war die Manipulativen Aussagen der Ersatz für ehrliche und offene Kommunikation ihrer Bedürfnisse. Jedenfalls bedeutet das: es ist alles sehr subtil und schwierig zu durchschauen. Was bleibt sind subtil negative Gefühle bei den betroffenen Personen die die manipulative Person leicht abstreiten kann, weil ja nicht alles manipulativ ist und Person auf die guten Absichten und so zeigen kann.
Das bedeutet:
-
ich kann empfehlen, dass du für diesen Fall ein Tagebuch machst, wo du alles aufschreibst was dir in den Sinn kommt. Gefühle, Aussagen die eine der beiden oder Freund*innen zu der Situation erwähnt haben. Für die betroffene Person selbst ist das vermutlich ein bisschen zu gefährlich wenn die Täter-Person Zugang zu diesem Tagebuch bekommt. Gefährlich auch deshalb, weil er dann dieses Wissen in seine manipulativen Strategien einbauen kann. Aber ich glaube dass dieses Tagebuch für dich hilfreich sein kann, damit du subtile Äußerungen die einige Wochen/Monate zurückliegen nicht vergisst. Um meine eigenen (defensiven) Gefühle bzgl meiner Mutter besser verstehen zu können war für mich so eine Art Tagebuch sehr hilfreich, damals.
-
Konkret wird es glaube ich darauf hinaus laufen, dass die betroffene Person sich bisschen mies fühlt und es aber nicht so einfach ist zu verstehen warum. Wenn die Täter-Person der Grund für diese Gefühle ist, wird dies nicht klar erkennbar sein, weil die betroffene Person ihre Gefühle auf sich bezieht, also z.B. eigenes “Versagen”, eigene “Schuld”. Manchmal wird das auch so subtil sein, dass Person gar nicht so richtig weiß warum sie traurig/verletzt ist. Also gerade bei psychischer Gewalt ist meine Erfahrung, dass die betroffenen Personen manchmal überhaupt nicht mal Worte dafür haben um ihre Gefühle zu beschreiben. In deinem Fall z.B. dass Person dir gruselig vorkommt aber du nicht konkret festmachen kannst was der Grund ist; es ist vermutlich eher das Gesamtbild.
Jedenfalls ist die Konsequenz daraus: in deinen Gesprächen mit der betroffenen Person solltest du einerseits offen sein und mit allem rechnen (d.h. nicht davon ausgehen dass die Täter-Person der Grund ist; der Grund kann genauso eine subtil schlechte Erfahrung an der Uni/im Beruf/im Freundeskreis/sonstwo sein.) und anderseits aber trotzdem dieses Machtverhältnis und seine Zusammenhänge immer mitdenken. Also gerade weil psychische Gewalt sehr subtil und verstrickt ist, musst du das erstmal aufdröseln.
solidarische Personen
Ein weiterer Zusammenhang sind andere Menschen: Die Erfahrung aus anderen Fällen zeigt, dass externe Leute sich “eine unabhängige Meinung” bilden wollen, bevor sie sich solidarisieren. Das ist etwas was der Täter-Person zugunsten kommt, weil dessen Verhalten so subtil ist. Mein Gefühl ist, Leute die selbst Betroffenheitserfahrungen gemacht haben, denken dann gar nicht so sehr an das sachliche was sie von dieser Situation mitbekommen, sondern an ihre eigenen Gefühle in ihrer damaligen Betroffenheitssituation. Weil die ähnlich sind bzw sie sich erinnert fühlen, solidarisieren sie sich. Gerade Leute die sich mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen nicht so auskennen und eher damit sozialisiert sind, dass “die bösen Menschen die anderen sind”, rechnen in ihrem eigenen Umfeld nicht damit und sagen dann so sachen wie “das hätt ich Mensch nie zugetraut” oder “auf mich wirkte Mensch immer nett”. Gerade bei psychischer Gewalt sind dies die Menschen die eher Zweifel äußern werden.
Kurz gesagt: du hast ein intuitives Gefühl was die Situation angeht und vermutlich auch wer solidarisch ist. Vertraue auf dieses Bauchgefühl. Vertraue darauf wenn du Menschen nicht ganz vertraust und ich glaube es ist auch voll okay im zweifel Support bei z.B. Frauenhäusern zu suchen. Es ist jetzt bereits sinnvoll, abzuchecken wer in diesem Umfeld solidarisch sein könnte und wer eher nicht.
-
Unberechenbarer Psycho? Drogen, vielleicht beide? Kannst x deine Bedenken mitteilen und sagen dass du für sie da bist wenn was sein sollte. Ansonsten ist das ihr Bier.
Drogen sind im Spiel, das weiß ich von ihr. Auch eine angebliche einstweilige Verfügung, die aber angeblich nur ein Missverständnis war.
Klar ist es ihr Bier, aber sie gehört zu den Menschen die mir am nähesten stehen, und ganz akzeptieren, dass ich da nix machen kann will ich es jetzt noch nicht.
ganz akzeptieren, dass ich da nix machen kann will ich es jetzt noch nicht.
Du musst aber Xs freien Willen akzeptieren, sonst wird sie mit dir wohl auch nichts mehr zu tun haben wollen.
Meinung mitteilen, Fresse halten. Selbst die Bullen könnten nichts machen bevor nicht wirklich was passiert (und das ist auch gut so weil die sind kein Abholservice den jeder mal eben ordern kann wenn man jenanden einfach nicht leiden kann). Ich mein wenn du nen konkreten verdacht auf Gewalt hast könntest du sie rufen und sie würden bestimmt vorbei kommen. Aber so wie ich das verstanden hab würde sie wahrscheinlich eh nur sagen dass alles iO ist…
Seh ich komplett anders, wenn Drogen im Spiel sind. Bei harten Drogen ist der Freund Junkie. Wäre für mich nicht mal mehr ne rote Flagge, sondern Totenflagge. Falls so ist, hol sie da irgendwie raus.
Wenn der Typ harte Drogen konsumiert, dann geh doch auch mal zu einer Drogenberatungshilfe. Besteht ja die akute Gefahr, dass er sie auch süchtig macht. Junkies sind keine Menschen im humanen Sinne mehr. Die beklauen auch ihre Eltern, wenn sie den nächsten Turn brauchen. Da ist nix mehr mit freiem Willen und so. Im Freundeskreis frueher mal mitbekommen.
Junkies sind keine Menschen im humanen Sinne mehr
Du hast 0 Plan was du da von dir gibst. Aber kennste einen kennste alle, wa… (/s)
Ich ging auch eher davon aus, dass sie eh schon auf dem gleichen ist wie er, daher auch die Loyalität ihrerseits…
Ich hab mehr Plan davon als du denkst.
Gestern Abend eine Mitteilung bekommen, dass ein Kumpel von früher gestorben ist. Wie der Zufall so will. Ist Junkie geworden und mit 50 Jahren gestorben. Der Dritte aus meiner Jugendzeit, den die Drogen dahin gerafft haben. Auf den Vierten warte ich. Dann waren es alle verlorenen Seelen.
Und jetzt freuste dich dass die “Seelen” dieser “keine Menschen im humanen Sinne” “verloren” sind und du dich in deinem komischen abwertenden, intoleranten und rückständigen Weltbild (Überdosis Religion lol?) bestätigt fühlen kannst, du bist spitze.
Besoffener Pirat, woran ist er denn genau gestorben und weißt du eigentlich, dass die meisten Drogentoten aufgrund von Alkohol sterben, oder was Kontrollzwang und Größenwahn sind? Oder das Recht auf Selbstbestimmung, Freiheit?
Du Theoretiker gefall dir in deinem idealistischen Weltbild. Irgendwann wirst du mal mitbekommen, dass das Leben weitaus komplizierter ist als in deinem Kopf ausgedacht.
Nein, sie toleriert nur, meinte aber das sie weiß das es zu viel ist…
Er erpresst sie mit seiner Situation und Mitleid, schmeißt sie ihn raus ist er auf der Straße. Er droht mit Selbstmord. Sie ist emotional einfach viel zu sehr investiert…
Mir machen die Drogen (extrem viel Gras nichts härteres) zusammen mit dem Alkohol Sorgen. Sie konsumiert nicht, zumindest nicht das ich weiß.
Zumindest im Sommer musste sie ihm finanziell für die Wochendosis aushelfen…
Ich werde morgen mal eine Beratungsstelle kontaktieren und fragen wie man ihr helfen kann.
Mmm, hört sich nicht gut an. Der ist süchtig bis in die Haarspitzen. Ob hart oder weich, ist da erstmal egal. Ein paar falsche Freunde und der nimmt hartes Zeug.
Ich vermute, sie hat ein geringes Selbstwertgefühl und bekommt von ihm die nötige Aufmerksamkeit (wenn er mal nicht grade full stoned ist). Pure Fern-Spekulation, da ich sonst nicht wüsste, warum sie bei ihm ist.
Ich wünsche dir und ihr alles Gute. Wird ein längerer Weg. Hol dir Unterstützung.
“Süchtig bis in die Spitzen” von Gras… 🤡 sagt jemand der mit seinem Usernamen Alkohol öffentlich verherrlicht.
Und ja, jeder Kiffer greift irgendwann zwangsläufig zu Koks und Crystal. Unbedingt.
Du hast 0 Plan.
Dann ist der Alkohol das worum du dir am meisten Sorgen machen müsstest, bei beiden.
Caritas Beratung
https://beratung.caritas.de/eltern-familie/registration
Nummer gegen Kummer und weitere
https://familienportal.de/familienportal/lebenslagen/krise-und-konflikt/krisetelefone-anlaufstellen
Viel Glück!!
Dankeschön 🙏🏻 Die online Hilfe kannte ich noch nicht, die werde ich anschreiben.
Meine Freundin (wohnt momentan noch weit weg von mir) benötigte dies, sehr gerne.
Ich vermute, dass er sie emotional manipuliert und finanziell ausnutzt, und denke, dass sich das irgendwann auch in physischer Gewalt entwickeln wird. Ich habe diesen Freund gestern kennengelernt und er war zwar sehr nett, aber etwas etwas an ihm macht mir Gänsehaut.
Nun hat jemand aus der Familie das im Herbst bei x angesprochen, eben das der Freund eine laufende Rote Flagge ist, mit dem Ergebnis das der Freund mit Polizei gedroht hat, das wurde X unterstützt.
Ist vermutlich ne völlig bescheuerte Idee, aber da du im Grunde fragst wie du das ansprechen kannst ohne es anzusprechen: Du könntest dir irgend eine Doku (habe leider keine Empfehlung) über Scientology oder eine andere Sekte ansehen und ihr dann davon erzählen wie die ihre Mitglieder behandeln und mit welchen fiesen Tricks die arbeiten. Was du beschreibst klingt nämlich fast genau so, nur eben als Beziehung. Vielleicht bleibt ja was hängen und es macht klick.
Telefonseelsorge kann einem sinnvolle Kontakte vermitteln.
Schwierige Sache, will X denn überhaupt Deine Meinung hören zu dem Thema oder würde sie überhaupt ein Beratungsangebot abnehmen?
Vor Jahren hat meine Cousine Y - ähnlicher Fall, hatte als einziger in der Familie noch Kontakt zu ihr - ein Kind bekommen von einem Typen der - naja, kein schlechter Mensch, aber einfach ein Depp halt. Engstirnig und verbohrt.
Habe dann, als die beiden recht schnell in Konflikt miteinander waren, zwei drei Gespräche auf neutralem Grund organisiert und war dabei (in der Hoffnung eine für das Kind vernünftige Lösung wg. Umgang zu vereinbaren)
Am Ende hat sie dann den Kontakt zu mir abgebrochen, da ich ihn nicht genug verteufelt hatte.
Hab zwar nie was positives über ihm gesagt oder ihn in Schutz genommen (und stehe dazu wie ich gehandelt habe), aber irgendwie ist da dann doch was sonderbares passiert. Es ging ja am Ende nur darum unter zivilisierten Umständen ein Konfliktgespräch zu führen.
Will sagen, sich nicht einmischen ist so einer Situation falsch, sich einmischen ist auch falsch. Und auch wenn Du bezüglich X die maximal diplomatische Ausdrucksweise verwendest, wirst Du riskieren, dass sie auch den Kontakt zu Dir abbricht.
Wenn ihr Partner sie tatsächlich manipuliert, dann kann es durchaus sein, dass sie selbst bereits eine andere Wahrnehmung der Realität hat.
Wenn Du es für richtig hältst etwas zu ihr zu sagen, dann ist es ein notwendiger Preis dafür, dass Du das Risiko des Kontaktabbruchs eingehst.
Wenn Du mir so etwas rechnest, dann kannst Du auch zum Ausdruck bringen in so einem Falle ggf. auch Jahre später wieder ein offenes Ohr für X zu haben.
Am Ende kannst du von “aussen” das Verhalten von Menschen aber nur ändern, wenn sie selbst genau das wollen. Also unterstützend. Solange sie sich noch (ggfm auch fälschlicherweise) glücklich wähnt in ihrer Beziehung, da ist erst mal nicht viel zu machen.
Übrigens natürlich noch ein eine Sache: Nur weil DIR der Typ komisch vorkommt, heißt das nicht, dass er das ist. Da musst Du sehr genau beobachten, wie es X geht mit ihm, ob die Beziehung für SIE gut ist oder schlecht.
Viele Menschen gehen leider keine Beziehungen mit Partnern ein, die gut wären für sie, weil sie in alten Beziehungsmustern - z. T. aus dem Elternhaus - zuhause sind.
Das zu sehen und zu behandeln ist dann eigentlich ein Fall für einen Fachmann. Das ist nix, was man mit einem guten Rat beheben kann.
Ich hab ne Reihe Freunde mit massiven Themen bezüglich Beziehungen (joa, hab ich dann wohl selbst auch) und weiß aber wie weit ich bereit bin zuhören, wo meine Grenzen sind und welche Themen kein Thema für eine Freundschaft sondern für einen Psychologen sind.
Da zu sein und (in gewissen Grenzen!) zuzuhören ist wahrscheinlich das Beste, was Du machen kannst.
Dies