München – Nur 50 Euro erhalten Geflüchtete in München seit der Einführung der Bezahlkarte monatlich in bar (AZ berichtete). Das restliche Geld können sie nur über direkte Kartenzahlung nutzen oder per Überweisung, die jeweils abgenickt werden muss.
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Dass diese 50 Euro gerade in einer teuren Stadt wie München viel zu wenig sind, finden nicht nur Politiker von fast allen Fraktionen im Stadtrat, sondern auch Aktivisten wie Matthias Weinzierl. Der Mitbegründer des Kulturzentrums Bellevue di Monaco hat darum den “Kartentausch” nach München geholt. Das ist ein einfaches, auf Solidarität basierendes System, wie diese neue, monatliche Bargeldgrenze umgangen werden kann.
Das funktioniert so: Geflüchtete kaufen mit ihrer Bezahlkarte in einem Laden (zum Beispiel im Supermarkt oder im Drogeriemarkt) einen Gutschein. Den können sie dann bei teilnehmenden Organisationen gleichwertig in Bargeld umtauschen. Münchner, die sich solidarisch zeigen wollen, sollen diese Gutscheine dann kaufen und damit einkaufen gehen. “Beide Seiten haben weder einen Gewinn noch einen Verlust dadurch”, sagt Weinzierl. “Es ist eine ganz solidarische Hilfestellung.”

  • burrito82@feddit.de
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    20 days ago

    Asoziale Gängelei ohne Mehrwert und unnötige Kosten für die Gesellschaft. Also die Bezahlkarte. Die Kreativität finde ich wunderbar.

    • golli@lemm.ee
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      20 days ago

      Ja, wobei ich das gar nicht Mal unbedingt kreativ nennen würde. Es ist absolut abzusehen, dass ein solches System anderweitige Verwendung nicht verhindern wird, es änder ja nichts an den Beweggründen, nur am Prozess.

      Der Unterschied hier ist nur, dass der Mittelsmann die Umtauschleistung gratis durchführt anstatt einen Anteil zu verlangen.

      Und Gutscheine sind halt nur das bequemste Produkt mit den geringsten Reibungsverlusten. Sollte das unterbunden werden, würde es einfach irgendwie anders substituiert.

      Worst Case kaufen die Flüchtlinge Wasserflaschen, schütten sie aus und holen sich den Pfand wieder

  • federal reverse
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    20 days ago

    Danke, ich hasse es. Aber wie war das? “Man kann nicht in seiner Freizeit korrigieren, was jemand anderes in seiner Arbeitszeit anrichtet.”

    Edith hat gerade die Kommentare drunter gelesen und ist zum Brechen auf Toilette gerannt. :(

    • Scipitie@lemmy.dbzer0.com
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      20 days ago

      Hast du zufällig eine Quelle für das Zitat? Finde das traurig schön auf den Punkt gebracht.

      Kurze Suche hat ganz viel Arbeitsrecht ergeben, aber darum ging es mir gar nicht.

      • federal reverse
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        20 days ago

        Leider nein. Ich weiß, von wem ich das habe, aber ich weiß nicht, wo es herkommt.

      • Successful_Try543
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        20 days ago

        Vor dem Aufwand sowas zu moderieren hat die Tagesschau schon kapituliert und die Kommentarfunktion gesperrt.

        • cows_are_underrated
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          20 days ago

          Kommentare bei Nachrichten Artikeln sind in 90% der Fälle widerlich. Entweder sperrt man die komplett oder steckt viel Zeit und Energie in die Moderation. Alles dazwischen ist Schwachsinn.

  • cows_are_underrated
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    20 days ago

    Rund 4600 Geflüchtete ab 14 Jahren bekommen sie ausgehändigt. Geflüchtete aus der Ukraine und solche, die zum Beispiel in Pflegeheimen sind, sind ausgenommen.

    Können wir mal bitte darüber reden, wie das eigentlich schon wieder staatlicher Rassismus ist? Ach du bist aus dem nahen Osten vor Krieg und Verfolgung geflohen? Fick dich. Wärst du mal besser aus der Ukraine gekommen. Hier, akzeptiert unsere sinnlosen Repressionsmaßnahmen. Das ist Buchstäblich die Definition von Rassismus. Die u gleiche Behandlung von Personen abhängig von ihrer Herkunft Ethnie oder Religion.

    Nicht das das falsch verstanden wird, ich habe nichts gegen Ukrainer, die wollen auch nur Frieden, aber ich finde es unmöglich, dass man die anders behandelt bloß weil sie aus Europa komme

  • CommunicationOk3492@feddit.de
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    20 days ago

    Wenn die Karte regional beschränkt ist, haben die ja anscheinend mehr Kontrolle über die Karten, als bei einer normalen Debitkarte. Wird also wahrscheinlich nicht lange dauern, bis der Kauf von Gutscheinen gesperrt wird…

      • Der aus AuxOPM
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        20 days ago

        Oder es gibt Bestelllisten von Dingen, die mit Karte bezahlt werden und danach bar ausgelöst werden.

      • Successful_Try543
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        4
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        20 days ago

        Dann verkaufen die Läden halt sonstwas und nehmen das dann sofort gegen Barauszahlung oder einen Gutschein zurück.

        • Ardor von Heersburg@discuss.tchncs.de
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          20 days ago

          Hat dann aber schon die massive Einschränkung dass Läden bei der Sache aktiv mitmachen müssten. Bisher sind die ja ziemlich außen vor.

          Während ich schon glaube dass sich genug Privatpersonen finden um so ein Konzept funktionieren zu lassen bezweifle ich es sobald da Geschäfte mit reingezogen werden.

          • Successful_Try543
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            20 days ago

            Danke für den Hinweis. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass die Geschäfte von der Aktion wissen. Das steht aber leider so nicht im Text.

    • cows_are_underrated
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      20 days ago

      Dann kommt es halt so, dass dann die Flüchtlinge für andere Einkaufen gehen und das Geld in BSR wieder bekommen. Ist dann wie in den USA.

  • cows_are_underrated
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    6
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    20 days ago

    Das ist ein System welches man zum Teil ähnlich in den USA mit den “Food Stamps” macht. Da funktioniert das dann jedoch so, dass dann jemand für einen Einkauft und anschließend das Geld in Bar wieder bekommt. Ist wohl relativ beliebt bei Drogenkonsumenten.