Zu einem Neonazi-Treffen in der Schweiz sind die AfD-Abgeordneten Roger Beckamp und Lena Kotré angereist. Bei der Veranstaltung sind auch Vertreter der in Deutschland verbotenen Bewegung „Blood & Honour“. Nach dem Treffen gibt es eine Enthüllung zu Roger Beckamps Bundestagskandidatur.

Der Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp (AfD) und die brandenburgische Landtagsabgeordnete Lena Kotré (AfD) haben sich Mitte Dezember mit Mitgliedern rechtsextremer Gruppen in der Schweiz getroffen, darunter Vertreter der in Deutschland verbotenen Bewegung „Blood & Honour“ sowie der rechtsextremen Schweizer Gruppierung „Junge Tat“. Auch die baden-württembergischen Junge Alternative sowie die Lörracher AfD waren beteiligt. In einem Gespräch nach dem Treffen verriet Beckamp, dass seine aktuelle Kandidatur für die Landesliste nur „zum Schein“ sei, angeblich um andere Kandidaten zu unterstützen. Ein Reporter von Correctiv war undercover bei dem Treffen dabei.

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Obwohl das Treffen öffentlich beworben wurde, fand es unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Einige Teilnehmer wurden von einem geheimen Treffpunkt zum Veranstaltungsort gebracht. Dort wurden sie verdeckt von den Journalisten des Medienkollektivs „Recherche Nord“ fotografiert, wodurch auch „Blood & Honour“-Mitglieder identifiziert werden konnten – eine in Deutschland verbotene Bewegung.

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Die Veranstaltung wurde von Manuel Corchia organisiert, einem Führungsmitglied der „Jungen Tat“, bei dem bei einer Hausdurchsuchung zuvor ein Waffenarsenal gefunden wurde. Die Teilnahme der beiden AfD-Politiker an dem Treffen reiht sich in die aktuelle Debatte um die Radikalisierung der AfD ein.

  • aaaaaaaaargh
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    13 hours ago

    tl;dr: Nazis machen weiterhin ungestraft Nazidinge, aber lieber nicht verbieten, weil das hilft denen ja mehr, als es ihnen schadet!!11

  • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
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    17 hours ago

    Ich sollte aufhören überrascht zu sein, dass sie selbst mit drohendem Verbotsverfahren weiterhin solche Aktionen abziehen.

    Versteht mich nicht falsch, es ist allemal zu erwarten, dass Nazis sich mit Nazis treffen, aber man könnte doch in deren Situation ein wenig Zurückhaltung erwarten, oder wollen die etwa verboten werden?

    • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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      17 hours ago

      Ich fürchte, die AfD nimmt ein drohendes Verbotsverfahren überhaupt nicht erst und um ehrlich zu sein, ich kann es ihnen nicht verdenken.

      Zu große Teile der Bevölkerung und das Bundestages stehen nicht hinter dem Verfahren, und in den letzten zehn Jahren gab es nie Konsequenzen, egal was die AfD so abgezogen hat. Stattdessen stiegen nur die Umfragewerte und die anderen Parteien sind auf den populistischen Zug nach rechts aufgesprungen.

      Ich wünsche mir so sehr ein AfD-Verbot, aber ich glaube nicht, dass das Verfahren in absehbarerer Zeit in Gang kommt. Die Proteste vor einem Jahr waren cool, sind aber irgendwie auch im nichts verpufft.