„Die Daten zeigen, dass die entwickelte Technologie mit dem Schwungmassespeicher im Kern den Aufbau von Schnellladestationen im suburbanen Raum deutlich erleichtert und kostengünstiger macht“, schreibt ABP. Außerdem werde das Stromnetz durch diese Art der Speicher- und Ladesysteme entlastet. Nun solle geprüft werden, inwiefern sich das Betriebs- und Infrastrukturmodell auch in andere Regionen übertragen lässt.
Fest steht, in Bensheim soll die Anlage erhalten bleiben: „Das Projekt war für uns ein voller Erfolg. Das Betriebsmodell des Hochleistungs-Zwischenladens ist energieeffizient und senkt unsere Betriebskosten. Wir werden nun aus dem Projektbetrieb in den Dauerbetrieb in Eigenregie gehen“, äußert Karl Reinhard Wissmüller, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Gersprenztal mbH.
Kurz zur Einordnung: Die Adaptive Balancing Power GmbH wurde 2016 in Darmstadt gegründet. Kerngeschäft des Unternehmens sind Ladelösungen mit Schwungmassespeichern. Ein erstes Exemplar namens Amperage hatte das Unternehmen im Oktober 2021 präsentiert. Im Mai 2022 folgte die Vorstellung einer All-in-One-Lösung namens Smart Charge Boost, bei der es sich um eine auf die Bedarfe von Firmenflotten optimierte Variante handelt. Bereits Mitte 2022 kündigten die Hessen dann an, zusammen mit einem Konsortium aus Forschung und Wirtschaft mit der Kreation einer neuartigen Pantographen-Schnellladestation für Busse beginnen zu wollen.
Als Hauptvorteil ihrer Lösung nennen die Pfungstädter die leichte Netzanbindung: Anders als andere Schnelllade-Systeme, die auf eine Ladeinfrastruktur mit sehr hohen Stromdurchflüssen angewiesen sind, komme die patentierte Adaptive-Technologie bereits mit Niederspannung aus und verzichte überdies auf Batteriechemie, was sie für nahezu alle Standorte geeignet mache, heißt es.
Also können die die gesamte Ladung für einen Bus in einem rotierenden Element speichern? Wie viel Energie ist das denn? Und was für ne Masse bei welcher Drehzahl braucht man da denn?
Das Konzept wurde schon ein paar mal ausprobiert. Aber das war das Schwungrad an Board.
in Gyrobus für circa 20 Personen und einen Aktionsradius von 20 Kilometern benötigt bei damals verfügbaren Schwungrädern aus Stahl etwa 1,5 Tonnen Schwungradmasse, um die nötigen etwa 18 MJ (5 kWh) zu speichern. Außerdem erfordern die klassischen Stahlrotoren besondere Sicherheitsmaßnahmen. So beträgt die Umfangsgeschwindigkeit einer Scheibe mit 1,6 Metern Durchmesser bei 3000 Umdrehungen pro Minute etwa 900 km/h. Zusätzlich muss das Schwungradgehäuse evakuiert werden, um die Luftreibung und den damit einhergehenden Energieverlust zu verringern.
Die Massenträgheit eines solchen Schwungsystems ist auch nicht mehr zu vernachlässigen. Es kann nur mit senkrechter Schwungachse eingebaut werden, sonst kommt das Fahrzeug nicht um eine Kurve.
Bei dem vorgestellten Konzept wird mit einer “einfachen” Niederspannungsversorgung Energie temporär in einer Station im Schwungrad gespeichert und kann dann in sehr kurzer Zeit in hoher Spannung an den Bus übertragen werden. Das erspart eine eigene Hochvolt Leitung an die Ladestation.
Ich denke für eine Fahrstrecke von 20 km funktioniert das ganz gut, für 100 km wird es langsam wieder haarig. Die Energie wird dann nicht in 2,5 Minuten übertragen. Das sind das dann mindestens 12,5 min, vermutlich eher mehr.
Swiggety swooty