Mit Weihnachten steht das Fest der Liebe vor der Tür. Und weil man bei Gänsebrust und Rotkohl nicht schon wieder gefragt werden möchte, warum man denn immer ...
Habe ich jetzt die Teilnahme an der normalisierten “mal kurz für’n fick rüber kommen” Mentalität, die durch solche apps vereinfacht werden sollte, verpasst?
Oder war das eher unendliches Doom-Swiping und Bot-Verseucht?
Kommt drauf an. So mal meine Erfahrungen mit Tinder von vor ein paar Jahren (ist jetzt eher alles ein Eindruck & nicht komplett überprüft, lasse mich gern korrigieren):
bestimmte Anbieter haben ganz viele Bots und falsche Profile, aber Tinder hat das Problem zumindest nicht in riesigen Größenordnungen
die Feststellung aus der Sendung ist ja, dass das süchtig macht wie Glücksspiel & das ist nicht falsch: am Anfang kriegt man Matches zugeschanzt, aber nach ein paar Tagen/Wochen hört das auf, der Attraktivitätswert (bei Tinder: ELO) ist berechnet und entweder man ist wertig, oder wird nur noch wenigen Menschen gezeigt (aber man ist ein bisschen süchtig nach der Bestätigtung)
es gibt meist einen Männerüberhang, je nach Stadt mehr oder weniger, das führt bei Heteros zu vielen Problemen:
Frauen sind sehr wählerisch, Männer nehmen alle
Frauen kriegen unendlich viele Matches mit Männern, die zu einem Großteil eigentlich nichts von ihnen wollen
Männer kriegen oft wenige Matches und dann oft mit Frauen, von denen sie nichts wollen
beides ist eher frustrierend
besonders Männer sind/werden aggressiv sexuell & schicken komische Nachrichten
man bekommt vorzugsweise die Menschen mit den attraktivsten Fotos gezeigt
Menschen mit attraktiven Fotos haben also super viele Matches, während andere nicht viel haben
alle sind süchtig nach Bestätigung, also wischen trotz Frustration besonders die Menschen mit wenigen Matches
Ich habe mich in den letzten zehn Jahren durch einige solcher Apps und Websites durchgeklickt und fand und finde es tatsächlich meistens sehr unterhaltsam.
Es wird halt viel geboten, viele interessante Charaktere und Bilder sind zu bestaunen (nota bene: Interessant ist nicht nur schön und nett, da gibt es auch hin und wieder das Gegenteil), und Sex und Beziehungen findet man dort tatsächlich auch. Unter anderem habe ich dort eine meiner besten Freundinnen kennengelernt (die Freundschaft blieb, nachdem wir festgestellt hatten, dass uns der gemeinsame Sex nicht dauerhaft faszinieren konnte). Ach ja, und faszinierende Einblicke in die bunt schillernde Welt der Kinks waren auch dabei - die Parties sind echt spektakulär, allein die “Kostüme”… Irre, echt sehr wild und wunderschön teilweise.
Will sagen: Mit der richtigen Einstellung und einer gelassenen Herangehensweise ist das durchaus einen Ausflug wert. Wenn es keinen Spaß macht, sind die Accounts und Apps ja schnell wieder gelöscht (immer pseudonyme E-Mail-Adressen verwenden, klar).
Ich hab noch nie 'ne dating app genutzt.
Habe ich jetzt die Teilnahme an der normalisierten “mal kurz für’n fick rüber kommen” Mentalität, die durch solche apps vereinfacht werden sollte, verpasst?
Oder war das eher unendliches Doom-Swiping und Bot-Verseucht?
Kommt drauf an. So mal meine Erfahrungen mit Tinder von vor ein paar Jahren (ist jetzt eher alles ein Eindruck & nicht komplett überprüft, lasse mich gern korrigieren):
Ich habe mich in den letzten zehn Jahren durch einige solcher Apps und Websites durchgeklickt und fand und finde es tatsächlich meistens sehr unterhaltsam.
Es wird halt viel geboten, viele interessante Charaktere und Bilder sind zu bestaunen (nota bene: Interessant ist nicht nur schön und nett, da gibt es auch hin und wieder das Gegenteil), und Sex und Beziehungen findet man dort tatsächlich auch. Unter anderem habe ich dort eine meiner besten Freundinnen kennengelernt (die Freundschaft blieb, nachdem wir festgestellt hatten, dass uns der gemeinsame Sex nicht dauerhaft faszinieren konnte). Ach ja, und faszinierende Einblicke in die bunt schillernde Welt der Kinks waren auch dabei - die Parties sind echt spektakulär, allein die “Kostüme”… Irre, echt sehr wild und wunderschön teilweise.
Will sagen: Mit der richtigen Einstellung und einer gelassenen Herangehensweise ist das durchaus einen Ausflug wert. Wenn es keinen Spaß macht, sind die Accounts und Apps ja schnell wieder gelöscht (immer pseudonyme E-Mail-Adressen verwenden, klar).