Zweitaccount wegen des schwierigen Themas. Die Hilfe ist genau so schwierig - ich weiß. Dennoch möchte ich die Schwarmintelligenz um Ideen oder Erfahrungen bitten. Und mir einfach mal was von der Seele schreiben. Vorweg: Natürlich ist das nur meine Sicht, aber wie soll es auch anders sein.

Das Szenario ist schnell umrissen: Meine Frau und ich sind der Einfachheit halber beide 40 und bereits 20 Jahre zusammen. Früh kennengelernt und beinander geblieben. Das Leben läuft wie auf Schienen. Hier und da mal ein Unwetter, aber nichts dramatisches was uns vom Kurs abbringt. Die Kinder sind aktuell am gedeihen und Pubertieren, wie es halt so ist. Über die Jahre ein bisschen Renovieren, Urlaub, Hobby, Vereine. Mit den Jobs ist soweit auch alles okay, Geld ist meist mehr als man ausgeben kann. Das Vertrauen ineinander ist eigentlich unerschütterlich. Wir sind im großen und ganzen Gesund, nichts was andere nicht auch hätten und wo es keine Hilfe gäbe. Unser genereller Umgangston ist meist Lustig/Schroff oder auch normal-neutral. Klar zofft man sich auch mal, aber nichts ist von Dauer. Der Rest der Familien ist auch in Ordnung, kein langwieriger Stress oder böses Blut - es ist eigentlich alles normal und könnte so schön sein.

Es könnte. Denn seit über zehn Jahren bin ich einsam. Trotz oder gerade wegen meiner wunderbaren Frau. All das was Sie z.B. an Fürsorge, Nähe, Intelligenz und emotionalem Können für unsere Kinder oder ihre Familie verkörpert, stellt Sie genau so für mich nicht da. Mir ist bewusst, dass Paare mit Kindern wenig Zeit füreinander haben. Aber wenn ich mich in der Verwandtschaft, Bekanntschaft oder Nachbarschaft umsehe, schaffen die meisten anderen das irgendwie, irgendwann. Und wir reden hier nicht davon, dass ich die „heißen ersten Jahre“ vermisse (Klar tu ich das, wer nicht….:D) oder erwarte, dass wir ohne die Kids in den Wochenendurlaub nach Malle fliegen. Ich würde einfach gerne mal mit meiner Frau abends zusammen Fernsehen, 30, 40 Minuten - was sie regelmäßig alleine im Bett macht bzw. schafft. Oder Spazierengehen - was Sie regelmäßig mit ihrer Freundin macht. Oder Sport - ihr ratet es schon. Für sich selbst und für andere kann Sie alles was sie sich vornimmt. Und ich will ihr nichts wegnehmen, oder mich in ihre „Me-Time“ / Auszeit reindrängen. Ich will nur einfach auch mal Zeit mit ihr verbringen. Wir waren bestimmt 15 Jahre nicht mehr zusammen außerhalb Essen, im Theater oder auf dem Weihnachtsmarkt - nix. Wir waren dieses Jahr ungelogen ungefähr 2 mal alleine Spazieren, ein mal Radfahren und haben vielleicht - wenns hochkommt ein Dutzend Filme oder Serienepisoden gesehen. Und wie gesagt. Nicht Dezember, oder im Herbst… auf’s Jahr!

Wenn jetzt die Frage aufkommt, was ich schon getan habe statt hier rumzujammern: Ja ich habe es angesprochen. Mehrfach, alle paar Jahre. machmal zweimal, dreimal im Jahr. Manchmal als Bitte, manchmal auch im bitteren Ernst. Die Antwort war immer die gleiche: Das sei Ihr unbekannt gewesen, Sie hätte es ganz anders wahrgenommen und es tut ihr unendlich leid. Sie freut sich, dass alles im Grunde so toll läuft und ich einfach für sie da bin. Dass mir überhaupt etwas fehlen würde hätte Sie nie geahnt weil ich sonst immer so wenig emotionale Probleme habe. Und ich glaube ihr das auch. Immer noch! Wenn das Problem angesprochen und diskutiert wurde, kommt meist eine kurze Phase der Überkompensation, die für mich auf Grund der Vorgeschichte genau so belastend ist wie die eigentliche Ursache. Denn wenn man am erfrieren ist, bringt einem eine Sauna nichts. Und nach ein paar Tagen oder zwei, drei Wochen schleicht sich der Alltag wieder ein. Wir gehen ins Bett nach einem Tag ohne ernste Gespräche, Berührungen oder sonstige Nähe und Zweisamkeit. Sie liest dann wieder oder schaut fernsehen. Wenn Ich dann noch alleine auf dem Sofa sitze oder neben ihr liege, bemerkt sie es nicht mal. Jegliche kleinste Aktivität muss von mir angestoßen oder sogar geplant werden. Als ich einmal eine Paartherapie angesprochen habe, fand sie das garnicht lustig. Ich solle wegen meiner wenigen Emotionen doch selbst erstmal zum Therapeuten, bevor sie mitgeht.

Bislang dachte ich, dass es irgendwie irgendwann mal besser werden würde. Vielleicht wenn Die Kinder nicht mehr so häufig bei uns im Bett pennen oder weniger anhänglich sind und selbständiger werden. Aber im Gegenteil! Es wird nur schlimmer, weil es mehr und mehr Alltag wird ohne dass meine Frau irgendwas dagegen tut. Langsam habe ich echt keine Energie mehr, mein Akku ist schon lange alle. Die Zeit um die Wochenenden oder gar die aktuellen Feiertage ist der reinste Albtraum für mich. Andere finden diese weihnachtliche Heimeligkeit vor dem Kamin in der Werbung und Fernsehen vermutlich zum Kotzen. Für mich wäre es das Paradies. Aber zu Hause zu sein ist für mich der anstrengendste Teil der Woche weil es einfach nur noch schmerzt. Die einzige Erholung zu Hause ist der Schlaf oder die Ausflüge in die Natur. Für die Kinder bin ich kaum noch zu gebrauchen, denn durch diese Situation bin ich mittlerweile so angespannt, dass die Kinder schon denken, ich hätte was gegen Weihnachten. Oder gegen Wochenenden. Meine Frau denkt in halb-ironischer Weise, ich würde die Arbeit mehr mögen als die Familie, weshalb ich dann an Werktagen besser drauf bin. Dass ich an der Arbeit durch Kolleginnen und Kollegen mehr emotionales Feedback bekomme, als zu Hause, kann sie sich vermutlich nicht mal vorstellen. Aktuell weiß ich nicht mehr weiter. Das letzte Gespräch ist nun drei Wochen her und es ist wieder alles beim Alten.

Ich bedanke mich bei euch erstmal für’s lesen und eure Zeit. Was macht ihr so gegen Einsamkeit? Gibt es das bei Euch?

€: Durch Urlaub / Feiertage ist die Rückmeldung auf eure Antworten etwas schwieriger als gedacht. Ich versuche so gut es geht hinterher zu kommen. Vielen Dank für eure Anteilnahme, Erfahrungen und Ratschläge. Das Hilft mir sehr! :)

  • qqw@feddit.de
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    11 months ago

    Als ich es gelesen hab dachte ich, ihr musst halt besser kommunizieren. Aber das:

    Ich solle wegen meiner wenigen Emotionen doch selbst erstmal zum Therapeuten, bevor sie mitgeht.

    Scheiße, der Satz macht alles kaputt.

  • MostModest@feddit.de
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    11 months ago

    Aus deinem Text ging das jetzt erstmal nicht so ganz hervor, aber hast du zu diesem Thema schon mit einem Therapeuten gesprochen, alleine? Ich denke du wirst hier nichts sinnvolles hören, da auch niemand eure Situation im Detail kennt und deine Schilderung natürlich extrem subjektiv geprägt ist.

    Aufjedenfall stark von dir, dass du das Thema regelmässig mit deiner Partnerin ansprichts und es nicht einfach in dich reinfrisst. Schade, dass deine Emotionen bereits deine Beziehung zu deinen Kindern negativ beeinflusst. Vielleicht wäre es auch fair, je nachdem wie alt, auch offener mit deinen Kindern über deine Emotionen zu reden. Du musst ja nicht deine Partnerin in ein schlechtes Licht rücken, aber könntest denke ich schon ansprechen wie du dich fühlst. Sonst interpretiert deine Familie dein Verhalten evtl nicht so wie es richtig wäre.

    Kopf hoch und bitte such dir professionelle Hilfe, falls du das noch nicht bereits getan hast.

    • Wutchilli@feddit.de
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      11 months ago

      Den Punkt mit dem offener mit den Kindern über das was passiert reden kann ich nur unterschreiben. Ich selber habe es aus Kinderperspektive miterlebt wie es ist wenn nicht mit einem kommuniziert wird. Mal ganz abgesehen von der Vorbildfunktion und der emotionalen Nähe die damit einher kommt ist es als Kind/Jugendlicher angenehm zu wissen woher ein gewisses Verhalten der eigenen Eltern kommt und das man nicht irgendwie selber Teil des Problems ist. Und in meinem Fall wäre das zerbrechen der Familie dann auch nicht ganz so überraschend aufgetreten. (Aus Vergleichen mit den Familien von Freunden weiß ich inzwischen das es schon sehr lange gekrieselt haben muss)

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Danke für Deine Antwort! Mit einem Therapeuten bzw. einer Therapeutin habe ich noch nicht gesprochen. Ich bin wie viele andere da sehr skeptisch jemanden in meinen Kopf reinzulassen. Wäre aber vermutlich das Richtige.

      Bezüglich der Kinder gebe ich Dir auch Recht. Die sehen immer nur “Papa ist scheisse drauf, wenn er zu Hause ist”, wissen aber nicht warum. Das Thema mit der Zeit für Mama und Papa habe ich schon häufiger mal erzählt, z.B. warum ich es gut fände, dass mal um 21:00 Uhr Schluss ist, damit wir überhaupt Zeit haben. Oder dass wir am So mal auspennen können und einfach mal alleine Kuscheln oder sowas. Aber so Richtig habe ich das noch nicht dargelegt.

      • Bababasti@feddit.de
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        11 months ago

        Ich bin wie viele andere da sehr skeptisch jemanden in meinen Kopf reinzulassen. Wäre aber vermutlich das Richtige.

        Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass dieses Land sehr viel glücklicher und ausgeglichener wäre, wenn der Gang zum Therapeuten normalisiert wäre und inflationär eingesetzt werden würde. Nahezu jeder kann einen guten Therapeuten vertragen. Das hilft immens.

        Ich bin vielleicht etwas voreingenommen weil ich diverse Psychotherapeut:innen im persönlichen Umfeld habe… aber mit denen führe ich auch die besten Gespräche!

        • Vadder@feddit.deOP
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          11 months ago

          Ja ich kenne das Prinzip natürlich, auch aus direkter Erfahrung durch die Familie. Teilweise war es überaus positiv, teilweise ein Krampf mit mehreren Wechseln des Therapeuten inkl. der Behandlungsstrategie.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Danke für die Bestätigung, darüber denke ich seit dem Schreiben nach. Es ist für mich in diesem Falle vielleicht einfacher zu schreiben, als zu sprechen.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      So, habe ihr den Text abseits von Feddit zum lesen angeboten. Sie hat lange reingeschaut und ist jetzt erstmal wieder weg, vermutlich noch bei den Kids, welche noch mit den Geschenken rummachen.

  • lukewarm_tauntaun@feddit.de
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    11 months ago

    Ist es zynisch, wenn ich Frage, ob du deutlich besser verdienst? Junge, wann hattet ihr das letzte Mal Sex? Also, nicht alibi-ichmussmalwiederdiebeinebreitmachen-sex, sondern leidenschaftlich, auf Gegenseitigkeit basierend? Du bist für deine Frau einfach super praktisch und komfortabel. Tut mir leid wenn ich das so direkt sage, aber manchmal ist es besser, das Pflaster einfach abzureissen.

    Glaub mir, der Zug ist abgefahren, das kriegst du nicht mehr geändert. Versucht Freunde zu bleiben, aber um dein eigen Wohl, schau dass du da raus kommst und such dir jemanden, der dich genauso will wie du, nicht nur als Haushaltshilfe.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Sex ist auch natürlich so ein Thema, würde ich hier gern erstmal ausklammern. Mir geht’s echt ums seelische.

      Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist leicht zu beantworten. Sie bringt die Substanz mit in die Ehe, ich den Cash-Flow. Es ist vielleicht zu einfach, aber man könnte es so sagen, dass Sie hier zu Hause mit viel Home-Office im großen und ganzen alles Aufrecht erhält und ich die 40 Stunden mache und die etwas dickeren Bretter bohre. Ich habe ihr auch immer wieder angeboten, in Teilzeit zu gehen, wenn Sie Vollzeit machen möchte. Will sie aber nicht. Wir haben das fair abgesprochen.

      Dennoch mache ich im Haushalt genau so mit wie eh und je, gehe ich genau so Wocheneinkäufe machen und fahre die Kids zu allen möglichen Terminen. Wie oben gesagt, sind wir im Kern ein sehr gut eingespieltes Team und können die Lasten sehr gut und flexibel Schultern. Aber irgendwie sind wir kein Ehepaar mehr.

      • lukewarm_tauntaun@feddit.de
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        11 months ago

        Muss ich’s dir buchstabieren? Du bist für sie Personal. Bankomat. Babysitter. Stabilität. Sicherheit. Was bietet sie dir im Gegenzug? Liebe? Zuneigung? Wärme? Körperkontakt? Sex? Emotionale Unterstützung? Jemanden, wo du dich auskotzen kannst?

        Hol dir eine Haushälterin, ist günstiger und du hast mehr davon.

        • ElmarsonTheThird@feddit.de
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          11 months ago

          Vielleicht ist manchen die Aussage etwas zu drastisch ausgedrückt, da “im Haushalt mitmachen” und “Kids fahren/versorgen” definitiv zu einer gemeinsamen Aufgabenteilung gehört.

          Aber: Falsch ist die Grundaussage nicht - Nach OPs Schilderung hat sie eine wesentlich bequemere Position (und offensichtlich auch mehr Zeit für eigene Aktivitäten bzw. andere Prioritäten) als er und sieht keine Notwendigkeit, das zu ändern.

          Solange das nicht beim Gegenüber ankommt (z. B. durch einen neutralen Dritten, aka Paartherapeuten), wird sich daran auch nichts ändern.

          • lukewarm_tauntaun@feddit.de
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            11 months ago

            Klar, ich hab bewusst dramatisiert, ganz so schlimm wird’s hoffentlich nicht sein, aber OP denke ich braucht Mal den Wink mit dem Telegrafenmasten, als Weckruf.

      • aaaaaaaaargh@feddit.de
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        11 months ago

        Sex ist auch natürlich so ein Thema, würde ich hier gern erstmal ausklammern. Mir geht’s echt ums seelische.

        Dass du darüber hier nicht sprechen willst, ist verständlich, aber ich hoffe du trennst das nicht allgemein so stark. Das gehört unbedingt zusammen, die Biedermeierzeit ist lange vorbei.

  • occhineri@feddit.de
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    11 months ago

    Ich bin ebenfalls in einer Langzeitbeziehung seit Teenagerzeiten mit Kindern. Was ich für mich sagen kann ist, dass unsere Beziehung ein ganz neues Level erreicht hat, seit wir richtig kommunizieren. Also real talk: sich mit sich selbst, dem Partner und der Beziehung auseinandersetzen und diese Kultur als Teil des Alltags zu pflegen. So wie du das beschreibst, scheint mir das bei euch schon seit langer Zeit ein Problem zu sein. Wie manche andere hier würde ich dir deshalb ebenfalls raten, eine Therapie zu starten. Am besten, du fängst mal bei dir selber an und beziehst deine Frau erst in einem zweiten Schritt mit ein.

    Was ich dir als Sofortmassnahme wärmstens empfehlen kann ist, dein Arbeitspensum unabhängig von dem deiner Frau zu reduzieren. Wie du schreibst, ist Geld ja nicht das Problem und so kannst du dir selber ein extra Zeitfenster schaffen, in dem du dir Zeit für deine Frau, deine Kinder oder auch für dich selbst nehmen kannst.

    Ich wünsche dir trotz allem frohe Weihnachten :)

    • DrunkenPirate@feddit.de
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      11 months ago

      Arbeitspensum runterschrauben kann ich nur unterstützen. War bei uns vermutlich ein Schräubchen, das eine positive Kettenreaktion in Gang gebracht hat. Bei ihr, nicht bei mir. Mein Arbeitspensum reduzieren, war allerdings die einzige Möglichkeit, die ICH direkt umsetzen konnte. Für ein Jahr reduzieren, bereitet idR dem Chef auch keine Kopfschmerzen, da planbarer Zeitraum.

      Ich hatte reduziert für mich, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Die Reaktion bei meiner Frau war nicht geplant und dann entstanden.

  • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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    11 months ago

    Ich hatte nie ne lange Beziehung. War immer lieber für mich selbst. Mittlerweile find ich den Gedanken meine Freizeit immer mit der gleichen Person zu verbringen und mich arrangieren zu müssen echt schon abstoßend. Anstrengend, zehrend. Ich glaub deine Frau könnte mir da gar nicht so unähnlich sein. Oder kann nur dich einfach nicht mehr ab…

    wat willste hören? Bleib bei ihr, ertrage es einfach weiter ohne was zu machen und mach dir (oder euch…) weiter das Leben zur Hölle?

    Ick mach mir jetzt meine Traumweihnachten mir dope&liquor und kuschel dann mit meiner Katze, da hat die meistens Bock drauf.

    Wünsche dir trotzdem alles Gute✌️

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Danke für deine Beschreibung von der anderen Seite. 😉

      Ich hoffe natürlich, dass meine Frau mich mittlerweile nicht abstoßend findet, aber der Gedanke ist spannend. Das habe ich mich nie gefragt.

      • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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        11 months ago

        Mit “abstoßend” meinte ich jetzt nur die Zweisamkeit an sich :p Ich find Menschen irgendwann immer anstrengend. Also besonders wenn ich immer mit dem gleichen Menschen zu tun hab.

        Abstoßen wird sie dich denke ich nicht finden oder geht sie dir tage-/wochenlang zwanghaft aus dem Weg?

        Vielleicht hat sie sich auch einfach innerlich Richtung Aromantik/Asexualität bewegt oder so… und ist selbst irritiert… Menschen ändern sich

        • Vadder@feddit.deOP
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          11 months ago

          Zwanghaft aus dem Weg geht sie mir nicht, es ist alles wie immer. Der ganze restliche Alltag ist ja von früh bis spät völlig normal. Nur das es halt kein “wir alleine” gibt.

          Das mit der Aromantik könnte sein. Zuneigung zu den Kindern ist ja was gänzlich anderes. Das hat und zeigt sie ja in unerschöpflichem Maße, was ich auch sehr schön finde.

          • gandalf_der_12te@feddit.de
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            11 months ago

            Es gibt Studien, die zeigen, dass eine gewisse Aromantik nach der Schwangerschaft/Geburt bei Frauen zuerst mal was völlig normales ist. Hab nur leider keine zur Hand, sonst würd ich nen Link posten.

            nur so nebenbei

  • notapantsday@feddit.de
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    11 months ago

    Uff.

    Eure Beziehung braucht auf jeden Fall Hilfe. Das wird nicht von alleine wieder gut, da müsst ihr beide viel Energie reinstecken, am besten mit professioneller Unterstützung (Paartherapie).

    Die alles entscheidende Frage ist, ob sie da überhaupt mitzieht. Und ihre Reaktion auf deinen Vorschlag gibt da schon einen Hinweis:

    Ich solle wegen meiner wenigen Emotionen doch selbst erstmal zum Therapeuten, bevor sie mitgeht.

    Jetzt kennen wir natürlich nicht die ganze Situation, wissen nicht in welchem Kontext sie das gesagt hat. Aber wenn sie von dieser Sichtweise nicht abrücken will, sehe ich keinen Weg, die Beziehung zu retten.

    Als ich das letzte mal bei meiner Freundin ein größeres Beziehungsproblem angesprochen habe, war sie auch erst mal genervt weil es ja nie der richtige Zeitpunkt ist, hat sich dann aber alles angehört und auch von sich aus eine Paartherapie ins Spiel gebracht (was ich dann wiederum nicht wollte). Unser Problem ist noch nicht ganz gelöst, aber zumindest arbeiten wir beide dran. Das ist schon die Grundvoraussetzung.

    Ich würde ihr an deiner Stelle wirklich noch mal eindringlich klar machen, dass es ernst ist und die Beziehung für dich nicht mehr funktioniert. Wenn sie darauf nicht eingeht und nichts anpacken will, kannst du nur noch die Beziehung beenden.

    Für mich war eine der schönsten Zeiten kurz nachdem ich eine ähnlich dysfunktionale Beziehung beendet hatte. Nach kurzem Schock und Trauer kam die Erkenntnis, wie schlecht es mir eigentlich ging und wie gut es sich anfühlt, wieder mein eigenes Leben zu leben

    • DrunkenPirate@feddit.de
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      11 months ago

      Ich möchte kurz mal reinwerfen, dass die Situation eine andere ist, wenn Kinder im Spiel sind. Da trennt man sich nicht mal so einfach, weil es die Kinder belastet. Die unbeteiligt und unschuldig an der Situation sind.

      Edit: Ich sage nicht, dass man sich nie trennen sollte. Wollte nur auf die Komplexität der Situation aufmerksam machen. Das ist nicht so einfach wie mal eben ne Beziehung beenden

      • crispy_kilt@feddit.de
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        11 months ago

        Pubertierende Kinder sind keine Kleinkinder mehr und verstehen schon gut genug wie das Leben läuft. Klar wäre eine intakte Ehe besser aber die Auswirkungen einer Trennung sind nicht so groß wie man denken könnte

      • Sodis@feddit.de
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        11 months ago

        Meine Eltern haben das durchgezogen, auch aus religiösen Gründen. Heute wünsche ich mir, dass sie sich getrennt hätten. Beide sind absolut unglücklich und streiten sich permanent. Ich habe quasi keine Erinnerung daran, wie sie sich mal Zuneigung zeigen. Das beeinflusst auch stark negativ, wie man mit eigenen Beziehungen umgehen kann.

      • WallEx@feddit.de
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        11 months ago

        Kinder mit unglücklichen Eltern haben schlechter als Trennungskinder.

  • qqw@feddit.de
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    11 months ago

    Als ich es gelesen hab dachte ich, ihr musst halt besser kommunizieren. Aber das:

    Ich solle wegen meiner wenigen Emotionen doch selbst erstmal zum Therapeuten, bevor sie mitgeht.

    Scheiße, der Satz macht alles kaputt.

  • Der aus Aux@feddit.de
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    11 months ago

    Diesen Punkt kenne ich. Aus einer Beziehung wurde eine Familien-WG. Ich hab das oft adressiert und es gab auch den ein oder anderen Therapieansatz, aber es ist doch bequem, so wie es ist. Dass ich dabei emotional / sexuell verhungere, wurde billigend in Kauf genommen. War ja auch nicht ihr Leidensdruck. Ich habe mich scheiden lassen und bin ausgezogen. War natürlich unbequem für sie, dass sie gewisse Dinge jetzt selbst in die Hand nehmen muss und ich nicht mehr dafür zuständig bin, aber mich hat es letztlich gerettet. Ich hab keinen Tipp, wie du die Beziehung wieder gerade biegen kannst. Ich hab dir nur geschrieben, dass mir das nicht unbekannt ist. Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Uff, das schmerzt zu lesen. Für Dich als Deine Erfahrung, für mich als Warnung. Ich danke Dir für deine Antwort. Das mit der Familien-WG beschreibt es leider sehr gut. Wir funktionieren als Team sehr gut, aber wir sind irgendwie keine Ehepartner mehr. Oh man, Fuck ey.

  • Wirrvogel@feddit.de
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    11 months ago

    Weil diese Fragen noch niemand gestellt hat, natürlich gehe ich nur von dem aus was du geschrieben hast und das Folgende mag nicht auf dich/euch zutreffen:

    • Deine Frau hat zumindest eine Freundin, vielleicht auch eine Freundesgruppe, was ist mit dir?
    • Deine Frau geht zum Sport und macht andere Dinge ausserhalb der Familie, was ist mit dir?
    • Deine Frau scheint mit der Menge der Berufsarbeit und mit ihrer Arbeit zufrieden, was ist mit dir?

    Du schreibst dass dein Akku alle ist und du wünschst dir dass deine Frau dir den wieder aufläd. Jetzt ist es einerseits richtig, dass man natürlich auch emotionale Nähe von seinem Partner wünscht und es ist legitim das zu vermissen und einzufordern, aber deine Frau ist auch nicht allein dafür zuständig deine Batterien aufzuladen. In wie fern lädst du ihre auf oder holt sie sich das schon lange von ausserhalb (Freundinnen, weiterer Familie, Arbeit, Kindern) statt von dir, weil aus einer leeren Batterie kann man halt auch keine Energie ziehen. Bist du am Ende nur noch ein weiteres “Kind” das emotionale Fürsorge von ihr erwartet und nicht mehr der Partner der stark im Leben neben ihr steht, oder zumindest nicht so dass sie das noch realisiert?

    Ich würde mal genauer hinschauen ob da nicht auch ein beruflicher Burnout im Spiel ist. Dann ist es durchaus normal mit irgendwo in den 40ern eine Krise zu haben, wo man sich fragt “ist das alles?” und “wohin will ich eigentlich jetzt?” gerade wenn die Kinder aus den Gröbsten raus sind. Da sind Phasen mit heftigem Durchhänger normal. Das hat auch in allererster Linie etwas mit dir zu tun und erst dann mit deiner Frau und euer Beziehung. Männer tendieren dazu leichter Freunde zu verlieren und es schwerer zu haben Freundeskreise zu behalten oder neue Freunde zu finden, speziell auch ausserhalb der Arbeit, das führt auch zu mehr Abhängigkeit in Beziehungen jetzt wo Frauen finanziell unabhängig sind.

    Zu allerletzt noch ein anderer Gedanke: Deine Frau erlebt dich nur “abwesend-auf Arbeit”, wo sie weiß was du tust und wo du bist und als Miesepeter zu Hause, sie scheint wenig Gelegenheit zu haben dich mit anderen zu erleben, zu erleben was du schilderst wie du sie erlebst, nämlich wie du Spaß hast mit anderen, wie du Anerkennung von anderen erfährst, wie du Spaß hast bei einem Hobby ohne sie.

    Als 58 Jahre alte Frau die irgendwann völlig unbewusst das Interesse an ihrem Partner verlor, weil der sich selber “neutralisiert” hat, sogar in eine “Kind Rolle” verfiel neben ihr und die das Interesse wieder gefunden hat nachdem ihr Partner, mit Hilfe von Therapie, sich selbst auch ein eigenständiges Leben aufgebaut hat neben ihr und er dadurch wieder “attraktiv” wurde, schau mal hin, was dich zu ihr hinzieht. Du siehst sie als attraktiv auch weil sie gesellschaftlich integriert ist und andere Möglichkeiten / Alternativen hat zu dir. Das bringt dich dazu um sie zu werben. Umgekehrt bist du vielleicht der Stubenhocker der halt immer verlässlich da ist, verlässlich schlecht gelaunt noch dazu. Verschwende einen Gedanken daran wie du dich für deine Frau interessant machen könntest und was und wer noch helfen kann deine Batterien aufzuladen, statt nur daran dass du ein Recht auf mehr Zuwendung hast. Das gilt übrigens auch für deine Rolle als Vater. Ein Vater der gut mit seinen Kindern kann, der mit der Mutter in dieser Hinsicht konkurrieren kann macht auch attraktiv, während du auch da passiv zu sein scheinst im Moment oder gar negativ.

    Ich kann dir nur Mut machen dich ein Stück weit neu zu erfinden, die Passivität abzuschütteln, vielleicht nachzusehen, mit Hilfe eines Therapeuten, ob Burnout oder eine Depression oder schlicht die normale Midlifekrisis dich gerade zurückhält dein bestes Leben zu führen in das du dann deine Frau einladen kannst es mit dir zu teilen, ein Leben das attraktiv und anziehend ist und dich attraktiv und anziehend macht, so wie deine Frau dadurch wie sie im Leben steht attraktiv für dich ist.

    Ich wünsche dir und einer ganzen Familie von Herzen alles Gute und dir selbst für dich und deine Ehe einen Neustart. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es möglich ist das Ruder rumzureissen, aber es ist eine Kraftanstrengung die mit dir beginnt, nicht mit deiner Frau.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Danke für Deinen überaus positiven Erfahrungsbericht von der anderen Seite, wobei - so wie Du sagst, ist es eigentlich ein Unisex-Problem.

      Mein “Problem” ist ja, dass ich in Freundschaft, Vereinen, Ehrenamt und vor allem im Beruf extrem viel Spaß und Erfolg und vor allem auch Rückmeldung habe. Gerade in den letzten drei Jahren habe ich hier mehr und mehr aufgedreht und bin jetzt pro Woche auf ein bis zwei kleineren Veranstaltungen / Regelterminen und pro Monat mindestens auf einer größeren Veranstaltung. Da bin ich dann auch gerne mal Redner und/oder Organisator und tobe mich richtig aus. Gerade die großen Sachen sind natürlich immer weit im Voraus terminlich abgesprochen und können auch mal kurzfristig wegen der Family abgesagt werden. Aber die Zukunft sieht in diesen Bereichen auch nicht weniger Rosig aus. Alles kann, nichts muss.

      Wenn man das Prinzip dieses Attraktivitätsgewinns (was ja bislang bei den anderen Themen nichts zu helfen scheint) aber auf die Vater-Kind-Rolle anwendet, könnte da hoffentlich ein Schuh draus werden. Hier ist nur die Frage, was ist richtiger Kontakt, welche Menge, wer legt das fest? Ich will mich ja nicht “nur” mehr um meine Kinder kümmern, um meiner Frau zu imponieren - das wäre ja unfair allen beteiligten gegenüber. Wir haben hier auch ein grundsätzlich unterschiedliches Verständnis von richtiger Erziehung, was wir aber bislang gut vereinbaren konnten. Mein Ziel war und ist immer die Selbständigkeit der Kids. Leben, Haushalt, Bildung - die Kids sollen wissen wie es funktioniert und auch mal ein paar Meter alleine laufen - bei Fehlern sind wir ja da und unterstützen sie. Meine Frau fährt da die ganz sanfte Schiene, erst wird unterstützt und dann später geschaut ob es auch alleine geht. Der Lieblingsspruch meiner Kinder ist daher: “Bei Mama dürfen wir das aber” bzw. “Mama macht das immer für uns” - und meine Standardantwort: “Sehe ich aus wie Mama?” ;) . Hier habe ich schon früh gemerkt, dass ich da keine Konkurrenz bieten kann und lege eine ganz anderen Fokus fest. Ich versuche durch das vermittelte Können das Selbstbewusstsein zu stärken und Neugier an mehr zu wecken. Das funktioniert ganz gut. Und hin und wieder schauen wir mal außer der Reihe mehr Fernsehen… :D

      Zu dem “wer lädt wessen Akku auf”: Hier habe ich keine direkte Antwort, ob und wie meine Frau meine Unterstützung bzw. Zuneigung wertschätzt. Seit Anfang der Ehe fahre ich zB. gewisse Rituale für Sie, ähnlich des wöchentlichen Blumenstraußes. Wenn wir mal einen Film Schauen oder Kuscheln, ging das 99% vor mir aus. Und in den letzten Gesprächen hat sie immer nur gesagt, dass sie soweit alles toll findet. Sie hätte ja auch direkt “umgekehrt ist es doch genau so, ich bin einsam, du beachtest mich nicht!” antworten können, oder aber “der Grund dafür ist deine Cracksucht, Hütchenspiel etc. pp” (danke an Die Ärzte).

      Das macht es ja insgesamt so schwierig für mich, ich finde keinen Anhaltspunkt. Klar versuche ich jetzt zu Hause besser drauf zu sein, die letzten Tage funktioniert das schon mal ganz gut. Aber der Grund dafür ist ja eben, dass ich Einsam bin. Das geht ja dadurch nicht weg.

    • Flipper@feddit.de
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      11 months ago

      Ich möchte noch hinzufügen: Die Selbstreflexion die du brauchst um die angesprochenen Themen festzustellen ist schwer wenn man es nicht öfters macht. Sich einzugestehen das man vereinsamt is schmerzt und ist unheimlich schwer.

      Sollte das der Fall sein und du willst neue Leute kennenlernen würde ich Sportarten empfehlen die man alleine gemeinsam macht. Zb. Bouldern. An der Wand macht ist man zwar allein aber unten steht man gemeinsam und redet über die Route.

  • wellnowletssee@sh.itjust.works
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    11 months ago

    Meiner Meinung nach machte sich es deine Frau viel zu einfach. Sich kurz zu bemühen ok, aber langfristig deinen Kummer sogar so abzutun ist schon ein starkes Stück. Wenn meine Frau mir sagen würde, wir sollten zur Paartherapie gehen, würden bei mir alle Glocken läuten.

    Für sie ist es gerade ganz bequem. Am besten soll alles so bleiben wie es ist. Das geht aber für dich nicht. Das muss sie verstehen, respektieren und in einer Beziehung auch bearbeiten. Sie hat genau so Verantwortung für eure Beziehung wie du (sie pflegst).

    Probieren geht über studieren. Ich würde an deiner Stelle mir genau so einen Regel-Termin mit ihr „buchen“ wie sie es beim Sport für sich oder bei sonstigen Aktivitäten mit anderen macht. Zeck‘ dich rein und schau genau, was passiert und wie sie reagiert. Am besten suchst du nochmal das Gespräch und vereinbarst mit ihr genau einen solchen Termin.

    Alles gute!!

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Danke Dir ebenfalls! Auf diese, von Dir erwähnte Verantwortung habe ich sie auch direkt angesprochen. Es scheint sie zu wurmen, dass sie nicht genau erklären kann, warum Sie so einen Bindung nicht benötigt. Oder wenn sie es weiß, dass sie es nicht gesagt hat. Meine Hoffnung / Vermutung ist, dass der Kontakt zu den Kids sie einfach sehr erfüllt. Aber Kids und Ehepartner sind nunmal was anderes.

  • graveyardchickenhunt@lemmy.world
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    11 months ago

    Erstmal: mein Mitgefühl. So lange war es zwar für mich nicht, aber gut 5 Jahre hatte ich es sehr ähnlich. Es ist scheiße.

    Es gibt kein Allheilmittel, was für mich am meisten geholfen hat, ist mich mit mir selbst zu beschäftigen.

    Im Sinne von mehreren Punkten:

    was sind meine Bedürfnisse? Wie Decke ich diese ab? Dabei ist mir aufgefallen, dass ich meine eigenen Bedürfnisse immer außen vor gelassen habe und mich 24/7 nur auf andere konzentriert habe. Das hat mich aufgerieben, das führte zu Frust und ich war dann auch nicht wirklich ein guter Gesprächspartner.

    Bin ich ehrlich zu mir? War ich nicht wirklich. Meine Frau und ich hatten wie ihr unsere “wilden 20er” zusammen verbracht und dabei fehlte es definitiv an experimentation auch im Bett. Und das war es, was zu vielen anderen Problemen führte.

    Was kann ich tun? Und was nicht? Schaue dir an, was du für dich selbst von deinen Bedürfnissen befriedigen kannst. Das kann ein Hobby sein, das kann körperliche Fitness sein, ändern deiner Routine, etc. es gibt viel was man beeinflussen kann, aber halt auch nur das, was in der eigenen Entscheidungshoheit liegt. Schau dir besonders an, was nicht darin liegt. Das muss man erkennen. Und loslassen. Du kannst, wenn du in dich selbst gekehrt bist, deine Bedürfnisse klar kommunizieren. Dates planen, wöchentliche offene Gespräche was für lief und was nicht planen, etc. aber du kannst niemanden dazu zwingen Zeit mit dir zu verbringen. Es ist immer die Gefahr, dass es am Ende einfach bereits eine WG ist. Das kannst nur du einschätzen, aber sei nicht übereilt, und schau erst, was wirklich los ist. Sei aber auch bestimmt und setze dir ein Ziel, was sich in 1-2 Monaten nach deiner Reflektion ändern muss damit die Beziehung eine Chance hat von deiner Seite aus

    Setze dir selbst Ziele, welche du als realistisch empfindest, für die Beziehung. Es tat weh, aber ich musste auch feststellen, dass meine Ehe so nicht weiter geht. Also gab es klare Worte: “wir müssen etwas ändern, sonst bin ich geistlich am Ende. Wenn dir unsere Beziehung noch wichtig ist, dann müssen wir auch wieder lernen ein paar zu sein. Derzeit sind wir zwei Erwachsene die die Familien KG managen.”

    Auch wichtig: Versuche nicht gleich alles auf einmal anzugehen. Das geht meist schief. Lerne wieder die kleinen Erfolge, die kleinen schönen Momente zu sehen. Ich musste mir jeden Tag einige aufschreiben, egal wie klein, damit ich diese nicht übersehe. Versuche die guten Sachen nicht zu übersehen.

    Da jeder Situation sehr individuell ist, wäre hier auch Therapie wahrscheinlich gut. Vor allem erstmal einzeln. Denn dabei kann der Therapeut dir die richtigen Fragen stellen für deine Situation.

    Männer vor allem neigen viel zu selbst-isolation. Vielleicht helfen ja nicht-arbeits-basierte Beziehungen, zB von Sport. Oder gemeinnützigen Verein. Themen zu haben über die man sprechen kann, ist auch wichtig in einer langen Beziehung. Und da kann sowas auch helfen.

    Das war jetzt alles vielleicht ein wenig durcheinander, aber deswegen bin ich ja auch kein Profi. Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass die Überkompensation deiner Frau heißt, dass sie auch an der Beziehung weiterhin hängt.

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Vielen Dank auch an Dich für deine Gedanken und Erfahrungen. Wir wollen für uns auch eine sichere Art der Kommunikation und Reflexion schaffen. So, das wir jederzeit sehen können, was wir schon erreicht haben. Mir schwebt da eine Art gemeinsames Tagebuch vor. Analog wäre natürlich schöner, aber Digital vermutlich viel praktischer.

      Das mit der Festigung im Alltag ist auch wichtig, aber da läuft es recht gut. Bin in Vereinen und gemeinnütziger Arbeiter gut verankert. Vielleicht etwas zu gut, weil mir meine Ehe nichts gegeben hat.

  • Cit@lemmy.world
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    11 months ago

    Einerseits hilft reden. Du meinst ja selbst dass es nach einer Aussprache ein paar Tage/Wochen besser ist aber aber wieder abflacht. Direkt ansprechen.

    Andererseits hat uns eine Routine geholfen: An einem festen Tag jede Woche wird zeitig gemeinsam ins Bett gegangen. Und dann gibt es dort weder Fernsehen noch Handy sondern einfach Zweisamkeit. Wie diese aussieht hängt dann von euch ab, Zärtlichkeiten oder einfach nur reden. Ziel ist die Zeit zu zweit und dass man sich in dieser auf den anderen konzentriert.

    Wenn sie dich wirklich noch liebt (wie du sagst) und es dir so wichtig ist sollte ein Abend die Woche durchaus machbar sein. Ich drücke euch beiden jeden Falls die Daumen :)

    • Vadder@feddit.deOP
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      11 months ago

      Ja hier haben wir in der Vergangenheit enorme Probleme gehabt. Der Versuch mit einer festen Verabredung, einmal, zweimal die Woche klingt sehr vernünftig!