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„Von der Illusion einer objektiven Vergangenheitsbetrachtung lösen“ | L.I.S.A. WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG
lisa.gerda-henkel-stiftung.deIn unsicheren Zeiten haben Menschen oft ein stärkeres Bedürfnis nach Orientierung. Sie suchen sie in der Familie oder im Freundeskreis, in Religion und Spiritualität, in politischen Bewegungen oder „Life-Coaching“-Angeboten. Auch die Geschichte kann mit ihren Erzählungen zum Verständnis der Vergangenheit und Gegenwart beitragen, Leit- und Vorbilder aufzeigen, das kollektive Gedächtnis stärken und so Orientierung bieten. Gerne werden dabei „große“ Erzählungen bemüht, die Sinn stiften und Gemeinsamkeit herstellen sollen, etwa die Erzählung von der Demokratie, der Nation oder des Fortschritts. Dass dies der falsche Weg ist, davon sind Prof. Dr. Ralf Pröve und Dr. Sebastian Ernst überzeugt. Stattdessen fordern sie einen (selbst-)kritischen Umgang mit der Geschichte, gerade auch als Historikerinnen und Historiker. Gemeinsam haben die beiden Historiker ein Prozessmodell entwickelt, das dafür die Grundlage bilden soll. Wir haben mit ihnen über Selbstreflektion und die Erklärkraft der Geschichte gesprochen.
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