Nah an den Menschen berichten, Vertrauen wiederherstellen - das wollte die freie Journalistin Johanna Weinhold im sächsischen Pretzschendorf - und scheiterte. Misstrauen und ein missglückter Tweet sorgen dafür, dass Weinhold mit ihrer Familie nach nur einem halben Jahr zurück nach Leipzig zieht. Ihr Fall ist zwar individuell, macht aber dennoch ein Problem deutlich: Das Vertrauen in klassische Medien schwindet, vor allem in ländlichen Regionen im Osten Deutschlands. Die ZAPP-Reporter:innen Jelena Morgenstern und Raja Khadour sind selbst nach Sachsen gefahren und der Frage nachgegangen, wie Journalist:innen mit dem wachsenden Misstrauen und der scheinbaren Entfremdung umgehen.
Eine mögliche Ursache des Vertrauensverlusts in drei Akten, so erlebt von mir vor ein paar Wochen:
Akt 1: Ein Verein plant ein Fest. Man bespricht das Programm, was es zu Essen und Trinken geben soll, bestimmt ein Datum und eine Uhrzeit, macht einen Dienstplan, teilt Helfer ein, macht Plakate und Flyer (identisch, bis auf das Papierformat, man will sich schließlich Arbeit sparen), um für das Fest zu werben.
Akt 2: Man involviert die Lokalpresse, indem man einem im Ort wohnhaften Redakteur ein Plakat zukommen lässt, mit der Bitte, über das Fest zu berichten und den Termin in der entsprechenden Rubrik zu veröffentlichen.
Akt 3: Mann muss die ganze Planung über den Haufen schmeißen, nachdem mehrere Bürger nachfragen, ob die Uhrzeit auf den Plakaten bzw. Flyern falsch sei, das Fest würde doch schon viel früher anfangen, als dort aufgedruckt, das habe man so in der Zeitung gelesen. Tatsächlich ist in der Lokalzeitung, sowohl auf der Terminseite, als auch in dem freundlicherweise gedruckten halbseitigen Artikel eine andere (zu frühe) Uhrzeit für den Beginn des Fests abgedruckt. Die falsche Information lässt sich leider nicht mehr zurückholen, also Dienstpläne ändern, Helfer früher einbestellen, Fest früher anfangen lassen…
Das ist nur ein einzelnes, anekdotisches Beispiel, aber mir fallen spontan noch mehrere weitere ein, wo “meine” Lokalzeitung durch grob falsche Berichterstattung eventuell vorhandenes Vertrauen in den Journalismus verspielt hat.
Eine mögliche Ursache des Vertrauensverlusts in drei Akten, so erlebt von mir vor ein paar Wochen:
Akt 1: Ein Verein plant ein Fest. Man bespricht das Programm, was es zu Essen und Trinken geben soll, bestimmt ein Datum und eine Uhrzeit, macht einen Dienstplan, teilt Helfer ein, macht Plakate und Flyer (identisch, bis auf das Papierformat, man will sich schließlich Arbeit sparen), um für das Fest zu werben.
Akt 2: Man involviert die Lokalpresse, indem man einem im Ort wohnhaften Redakteur ein Plakat zukommen lässt, mit der Bitte, über das Fest zu berichten und den Termin in der entsprechenden Rubrik zu veröffentlichen.
Akt 3: Mann muss die ganze Planung über den Haufen schmeißen, nachdem mehrere Bürger nachfragen, ob die Uhrzeit auf den Plakaten bzw. Flyern falsch sei, das Fest würde doch schon viel früher anfangen, als dort aufgedruckt, das habe man so in der Zeitung gelesen. Tatsächlich ist in der Lokalzeitung, sowohl auf der Terminseite, als auch in dem freundlicherweise gedruckten halbseitigen Artikel eine andere (zu frühe) Uhrzeit für den Beginn des Fests abgedruckt. Die falsche Information lässt sich leider nicht mehr zurückholen, also Dienstpläne ändern, Helfer früher einbestellen, Fest früher anfangen lassen…
Das ist nur ein einzelnes, anekdotisches Beispiel, aber mir fallen spontan noch mehrere weitere ein, wo “meine” Lokalzeitung durch grob falsche Berichterstattung eventuell vorhandenes Vertrauen in den Journalismus verspielt hat.