In der PKV gibt es ja Tarifbausteine, die den Beitrag im Alter reduzieren. Die haben einen schlechten Ruf (Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale, etc). Ich hab mal versucht das durchzurechnen:
Monatliche Entlastung ab 67: A
Monatliche Kosten dafür: B
Tatsächliche Entlastung: A-B (weil der Zusatzbeitrag lebenslang fällig wird)
Drüben bei zinsen-berechnen eingetippt:
(x) Aufgeschobene Rentenversicherung mit regelmäßigem Beitrag
Regelmäßiger Beitrag: B
Beitragszahlungsdauer: 67 - Alter
Monatliche Rente: A - B
Rentenzahlungsdauer: 30 Jahre
Ergebnis: Rendite: 3,250% p.a. (interner Zinssatz, IRR)
Das ist eigentlich noch OK. Meine Annahme für eine Safe Withdrawal Rate ist 3.5%. Und dann würde bei abhängig Beschäftigten der AG noch 50% übernehmen.
Nutzt ihr einen solchen Tarif?
Heißt das du planst 97 zu werden? Sportlich!
Jo. Tail risk.
Planst Du mit 70 tot umzufallen?
Das macht für mich in diesem Kontext nur begrenzt Sinn ehrlich gesagt. Länger leben ist in diesem Fall kein Risiko sondern bedeutet, dass die Versicherung sich mehr lohnt (logisch). Um realistisch zu beurteilen, wie sehr sie sich lohnt, würde ich mit durchschnittlichen Lebenserwartungen rechnen, also weder 70 noch 97.
Wenn du diese Rechnung nur aufstellst im Kontext “Ich rechne mir ein Szenario durch, bei dem ich sehr lange lebe” und auch gleichzeitig noch Investments mit einrechnest kann das natürlich sinnvoll sein (sollte aber vielleicht auch nicht das alleinige Szenario sein, nach dem alles ausgelegt wird). Wenn du objektiv beurteilen willst, wie sehr sich solch ein Tarif wahrscheinlich lohnt, ist es nicht besonders sinnvoll, zu erwarten, bis 97 zu leben.
70? Viel zu früh. Bis dahin kann ich mir die Beerdigung noch gar nicht leisten