"Durch den Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ bekanntgeworden, wurde der Name des zentralen Schrottplatzes Agbogbloshie zum Sinnbild der desaströsen Folgen des Elektronikkonsums: Er steht für riesige Müllberge, verseuchtes Wasser, vergiftete Menschen.

Seit dem 1. Juli 2021 ist davon nicht mehr viel übrig. Damals kamen die Bulldozer. Im Auftrag der Regierung. Mit militärischem Schutz. Sie zerstörten den Schrottplatz mit Gewalt, „obwohl er Tausenden die Lebensgrundlage bot“, wie der Journalist Muntaka Chasant schreibt. (…)

Die Deutschen müssten Handys sammeln

Nur die Hälfte des E-Schrotts wird deshalb hierzulande so gesammelt, wie es sein soll. Und das ist schon die optimistischste Schätzung. Anderen Zahlen zufolge ist es gerade mal ein Drittel. Ganz genau weiß es niemand hierzulande. Aber dass es nicht reicht, ist klar.

„Eine Menge Handys kommen aus Deutschland, einige kommen aus Indien und China“, sagt Ibrahim Gonja. Dass diese Exporte tatsächlich stattfinden, wollen viele Deutsche gerne ignorieren. Aber die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache."