Vius, die Betreibergesellschaft des Online-Portals “Nius” um Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt, hat bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) die Zulassung für ein bundesweites Fernsehspartenprogramm mit dem Arbeitstitel Nius TV erhalten. Das haben die Medienanstalt und die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) gegenüber “T-Online” bestätigt.

Die Zulassung ist unabhängig vom Ausstrahlungsweg - es spielt also keine Rolle, ob der Sender via Kabel, Satellit oder auch das Internet verbreitet wird. Tatsächlich strahlt Nius TV bereits seit einigen Monaten eine einstündige “Morningshow” aus, deren Länge jedoch erklärtermaßen noch in diesem Jahr ausgebaut werden soll. In der Vergangenheit hatte sich der schwerreiche “Nius”-Investor Frank Gotthardt bereits um eine Neuzulassung von Nius TV bei der rheinland-pfälzischen Medienanstalt bemüht - dort allerdings ohne Erfolg.

Etwaige Bedenken der Medienhüter in Berlin und Brandenburg, dass Nius TV bereits ohne Zulassung sendete, konnte Vius indes mit Verweis auf bislang geringe Nutzerzahlen zerstreuen. Am Montag verschickte Nius allerdings eine Jubel-Mitteilung, in der von 40.000 zeitgleichen Zuschauerinnen und Zuschauern die Rede war, die am Wahl-Sonntag in Thüringen und Sachsen auf YouTube die Nius-Berichterstattung sahen. Zugleich habe das Format “Nius Live” auf YouTube innerhalb einer Woche über zwei Millionen Abrufe generiert.

Dass es gar nicht so einfach ist, die TV-Ambitionen durchzuhalten, weiß Julian Reichelt, inzwischen Chefredakteur bei “Nius”, indes nur allzu gut: Sein früherer Arbeitgeber, der Springer-Verlag, hatte Reichelts Fernsehsender Bild TV Ende vergangenen Jahres den Stecker gezogen - nach kaum mehr als zwei Jahren on air. Im Zuge der Einstellung des Sendebetriebs wurden 80 Arbeitsplätze abgebaut.

Nun also ein neuer Anlauf - mit Nius. Neben den TV-Ambitionen hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg laut “T-Online” übrigens auch ein bundesweites Radioprogramm namens “Nius. Das Radio” genehmigt, das ebenfalls bereits als Internetradio auf Sendung ist, wenn auch bislang nur mit einer vergleichweise geringen Zahl an eigenen Inhalten.

  • Saleh
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    3 months ago

    Auf der einen Seite hoffe ich, dass es das gleiche Schicksal erleidet wie Bild TV. Auf der anderen Seite fürchte ich, dass der Investor auch lange Zeiten mit Verlusten in Kauf nehmen könnte, weil das Ziel vor allem die Destabilisierung der Demokratie und Verbreitung weiterer Hetze ist.

    • federal reverse
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      3 months ago

      weil das Ziel vor allem die Destabilisierung der Demokratie und Verbreitung weiterer Hetze ist.

      Irgendwie frage ich mich, warum man das als Investor macht. Das eigene Investitionsumfeld wird durch Verblödungsmedien doch eher schlechter.

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        3 months ago

        Nicht alle Investoren haben monetäre Ziele.

    • federal reverse
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      3 months ago

      So sieht es bisher nicht aus. Auch wenn es das Gebaren ganz gut erklären würde.