Der Beleg des Erfolgs militärischer Mittel steht aus: Die Aufrüstungslogik hat den Krieg leider nicht beendet, im Gegenteil. Wenn man den blutigen Stellungskrieg sieht, muss man doch die Strategie reflektieren.
Was für ein Bullshit. Dass die Ukraine immer noch nicht erobert wurde und die russischen Truppen inzwischen zweieinhalb Jahre schon aufhält, zeigt doch den Erfolg militärischer Mittel aus ukrainischen Sicht. Dass die Ukraine Russland teilweise sogar zurückschlagen konnte (bis sie sich aufgrund von Munitionsmangel wieder einschränken musste) zeigt den Erfolg militärischer Mittel. Dass die russische Schwarzmeerflotte um ein Drittel ihrer Größe geschrumpft wurde, sich in Häfen versteckt und der Getreidehandel wieder läuft, zeigt den Erfolg militärischer Mittel.
Das Problem ist viel mehr, dass die Ukraine ständig nur das absolut mindeste (wenn überhaupt) bekommt, was überhaupt notwendig ist, um Russland im Schach zu halten. Nehmt die Restriktionen weg und gebt der Ukraine was es braucht. Dann wird auch ein Ende des Krieges möglich sein.
Und es beweist die Absolute Inkompetenz von der Pute und seinem ganzen Reich.
Der Erfolg militärischer Mittel aus Ukrainischer Sicht vielleicht auch: Das Land ist kaputt und zehntausende tot.
Etwas scheint dir das aber wert zu sein. Dass das ukrainische Volk sich seine Machthaber selbst aussuchen darf? Dass hier ein Präzedenzfall internationalen Rechts geschaffen werden sollte? Dass Putin sich nicht zum Herr über dich macht? Was genau?
Der Erfolg militärischer Mittel aus Ukrainischer Sicht vielleicht auch: Das Land ist kaputt und zehntausende tot.
Wieso sollte das irgendjemand als Erfolg verkaufen wollen? Das ist der Preis des Krieges, und ob sie bereit ist, den zu zahlen, entscheidet die Ukraine selber und augenscheinlich ist sie bereit.
Etwas scheint dir das aber wert zu sein.
Wieso fragst du mich, was mir das wert ist? Oder willst du wissen, warumich der Meinung bin, dass wir die Ukraine unterstützen sollten und in welchem Umfang?
Ich frage dich, weil du Erfolg an den militärischen Leistungen des ukrainischen Militärs, bzw am militärischen Misserfolg Russlands bemisst. Laut deiner Aussage ist es ein Erfolg aus ukrainischer Sicht, dass das russische Militär zurückgehalten, die Schwarzmeerflotte dezimiert ist. Diese Beurteilung des Erfolgs offenbart aber doch gleichzeitig auch deine Auseinandersetzung damit, bzw dein Selbstverständnis. Ich finde das überdenkenswert. Die Konsequenzen dieses Erfolgs sind halt die oben genannten Resultate. Da zu Kriegsbeginn der Umfang des Horrors kaum auszumachen war, mag es sein, dass „die Ukraine“ bereit war den Preis zu bezahlen. Ob sie jetzt überhaupt noch über längere Sicht im Stande ist, ist zweifelhaft.
Du hast da eine kompletten Dreher drin.
Winfried Hermann sprach davon, dass der “Erfolg militärischer Mittel” ausgeblieben wäre, dass der Einsatz von Militär keinen Erfolg gehabt hätte. Ich habe aufgezeigt, dass die Ukraine sehr wohl militärische Erfolge aufzuweisen hat. Nochmal: es geht um explizit militärische Erfolge und nicht darum, dass Erfolg an sich ausschließlich in militärischen Leistungen zu bemessen sei.
Da zu Kriegsbeginn der Umfang des Horrors kaum auszumachen war,
Und weil man den Horror jetzt ausmachen kann, ist es schon OK, oder was?
dass „die Ukraine“ bereit war den Preis zu bezahlen.
Ist sie immer noch, sonst würde sie kapitulieren. Und was willst du mit den Anführungszeichen ausdrücken?
Ob sie jetzt überhaupt noch über längere Sicht im Stande ist, ist zweifelhaft.
Worauf basierst du diesen Zweifel?
ah, du hast Recht. hab mich verrannt. Danke für die Geduld.
Ist sie immer noch, sonst würde sie kapitulieren. Und was willst du mit den Anführungszeichen ausdrücken?
Ich meine es ist schon die Führung der Ukraine, die entscheidet, wie es weitergeht. Nicht unbedingt „die Ukraine“
Worauf basierst du diesen Zweifel?
Auf den Berichten die ich im letzten halben Jahr über die Kriegsgeschicke gelesen habe.
Ich meine es ist schon die Führung der Ukraine, die entscheidet, wie es weitergeht. Nicht unbedingt „die Ukraine“
Jain. Die Soldaten an der Front entscheiden sich auch, weiterzukämpfen und nicht zu desertieren oder sich zu ergeben. Außerdem steht nachwievor die Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung hinter den Verteidigungsanstrengungen (man sollte auch NIEMALS vergessen, dass Russland die Ukraine überfallen und angegriffen hat (völkerrechtswidrig, nebenbei gesagt) und dass Russland in den eroberten Gebieten jeden Funken ukrainischen Kultur und Identität versucht auszulöschen (und damit faktisch einen Völkermord begeht).
Auf den Berichten die ich im letzten halben Jahr über die Kriegsgeschicke gelesen habe.
Dann liest du die falschen Berichte oder ziehst die falschen Schlüsse. Sofern die Ukraine weiterhin vom Westen mit Material beliefert wird (besser wäre aber immer noch mehr), kann sie bestehen. Russland verliert nämlich kontinuierlich mehr Material als es aufbereiten und nachproduzieren kann (und vor allem moderneres Gerät als aufbereitet wird, es wurden schon sowjetische Panzer aus der Vietnam-Ära auf dem Schalchtfeod gesehen, von ganz schrägen Dingen wie Golfkarts und Motorrädern mit nicht funktionierenden Anti-Drohnen-Käfigen mal ganz abgesehen).
Hier ein gutes Beispiel für den allgemeinen Tenor meiner Informationen zum Krieg.
https://www.theguardian.com/world/2024/sep/11/west-missile-go-ahead-ukraine-risks-russia
relativ zufälliger Artikel aus meinem feed. Das hier gezeichnete Bild ist selbst unter Einbeziehung eskalatorischer Mittel ziemlich ernüchternd was die Chancen der Ukraine angeht.
Das andere betreffend, du weisst wie schwer sich die Ukraine mit der Rekrutierung neuer Soldaten tut. Dass viele hier nicht mehr freiwillig (wie vielleicht am Anfang) sind, wird auch schon ziemlich lange berichtet.
Ich weiss, was ich tun würde, sollte mein Land angegriffen werden und irgendwie möchte ich das jedem ans Herz legen: Abhauen!
Das Land ist kaputt und zehntausende tot.
Ohne die militärischen Mittel wären es halt hunderttausende.
Etwas scheint dir das aber wert zu sein. Dass das ukrainische Volk sich seine Machthaber selbst aussuchen darf?
Das muss es doc wenn dann dem ukrainischen Volk wert sein, nicht uns. Ich scheine etwas verpasst zu haben. An welcher Stelle zwingen die Unterstützer die Ukrainer zum Kämpfen?
taz: Sind Sie gegen die Raketen?
Hermann: Ja. Es muss andere Lösungswege geben. Ich bin kein Putin-Versteher, kann aber nachvollziehen, dass Raketen, die auf Russland gerichtet sind, dort als Bedrohung gedeutet werden. Wer Friedenspolitik macht, muss die Interessen der anderen Seite verstehen, nicht rechtfertigen
Was ist da zu verstehen? Putin will sein angebliches Land zurück.
Wie kann man da in Friedensverhandlungen gehen?
Wie kann man über Friedensverhandlungen reden wenn russische Einheiten auf souveränem Land der Ukraine stehen?
Zum Glück steht dieser naive Typ ziemlich alleine da.
Die Grünen?!?! TAZ reiht sich hier auch schon schön in die bewusst missverständlichen Headlines ein.
Winfried Hermann ist Verkehrsminister in Baden-Württemberg, die Waffenlieferungen an die Ukraine sieht er kritisch. Damit ist er bei den Grünen ziemlich allein.
Irgendeinen findest Du wahrscheinlich bei jeder Partei. Aber auf die Headlines “FDPler für höhere Steuern” und “CSUler für Verbrenner-Aus” warte ich noch.
Und doch gibt es Staaten, die friedensorientierte Politik machen oder beispielsweise die Schweiz, die auf Neutralität setzt und seit Jahrhunderten keinen Krieg geführt hat.
Nä! Vielleicht sollte die Ukraine mal mehr wie die Schweiz sein.
Von Bergen und NATO Ländern umschlossen sein? Ich bin sicher, der Ukraine würde das sehr gefallen. Anders als die Schweiz ist die Ukraine aber sogar bereit ihren Teil als NATO Mitglied zu leisten, anstatt nur passiv vom Schutz zu profitieren.
Der Herr missversteht das Ausbleiben eines definitionsgemäßen “Krieges” als “Frieden”. Wenn man danach geht, ist in Gaza auch grade Frieden.
Ekelhaft sowas.