Meiste Taten im Zusammenhang mit Israel-Flagge
“Das Sicherheitsgefühl der Jüdinnen und Juden ist nachhaltig erschüttert”, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Hamas und den Demonstrationen gegen Israel. Laut Einschätzung seines Ministeriums richteten sich die meisten Taten gegen israelische Flaggen, die häufig beschädigt oder abgerissen wurden. Darunter waren auch Fahnen an Rathäusern, die als Zeichen der Solidarität gehisst wurden.
Aber auch Sachbeschädigungen in Form von Farbschmierereien mit teilweise volksverhetzendem Inhalt gehörten zu diesem Bereich. “Körperliche Übergriffe und unmittelbare Konfrontationen sind weiterhin selten”, so das Innenministerium.
Ich finde die pauschale Einordnung von Flaggenbeschädigungen als antisemitisch hier problematisch. Juden pauschal mit Israel gleichzusetzen ist antisemitisch. Wenn eine Statistik zu antisemitischen Straftaten selbst auf antisemitischen Konzepten beruht, schadet das nur.
Wie bei den systematischen Exklusionen von israel- oder damit verbunden deutschlandkritischen Jüdinnen und Juden aus Kultur und Wissenschaft, geht es nicht darum Antisemitismus zu verstehen und zu bekämpfen, sondern darum die Staatsräson durchzusetzen, auch indem man dabei selbst antisemitisch handelt.
Ich kann dazu sehr dieses Gespräch mit der jüdischen Journalistin Emily Dische-Becker empfehlen. Ihre Untersuchung kam zu dem schluss, dass etwa ein Drittel der wegen vermeintlichem Antisemitismus gecancelten in Deutschland selbst Juden sind. https://thedigradio.com/podcast/the-german-question-w-emily-dische-becker/