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»Es fehlen uns die Verkäufe von rund 500.000 Autos, die Verkäufe für rund zwei Werke. Und das hat nichts mit unseren Produkten zu tun oder schlechter Leistung des Vertriebs. Der Markt ist schlicht nicht mehr da«, soll VW-Finanzchef Arno Antlitz die Pläne laut Auszügen aus dem Redemanuskript gerechtfertigt haben. »Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Aber diese Zeit müssen wir nutzen«, sagte er. »Wir geben in der Marke seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen. Das geht nicht gut auf die Dauer!«

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Der Autokonzern hatte zu Beginn der Woche verkündet, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen – und erstmals die Möglichkeit für Werkschließungen in Deutschland in den Raum gestellt. Betriebsbedingte Kündigungen werden nicht mehr ausgeschlossen. VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo kündigte daraufhin heftigen Widerstand der Arbeitnehmerseite gegen die Sparpläne an. Am Montag sagte sie: »Die Belegschaft ist momentan sehr verunsichert, niemand hat damit gerechnet, dass dieser Schritt gegangen wird.«

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Der Konzern hatte den verschärften Sparkurs intern zuvor damit begründet, dass durch den demografischen Wandel allein die Wettbewerbsfähigkeit nicht gut genug verbessert werden könne. Im Finanzplan von Volkswagen und VW Nutzfahrzeuge besteht nach SPIEGEL-Informationen ein Loch von vier bis fünf Milliarden Euro.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte unterdessen an, die Politik wolle dem kriselnden Konzern politisch unter die Arme greifen. Die Bundesregierung werde Impulse für Elektromobilität setzen, sagte der SPD-Politiker dem Sender RTL/n-tv. »Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben«, sagte Heil. Er könne auch arbeitsmarktpolitisch unterstützen, sagte Heil. Erst sei jedoch das Unternehmen am Zug. Alle Standorte müssten gesichert und betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.

Das Geschäftsklima in der Branche befindet sich unterdessen insgesamt in der Krise. »Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug«, sagte Expertin Anita Wölfl vom Münchner Ifo-Institut. Das Geschäftsklima brach im August um 6,2 Punkte auf minus 24,7 Punkte ein. Nach einer vorübergehenden leichten Erholung war es nun bereits der vierte Rückgang in Folge.

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In die Krise bei Volkswagen will sich nun offenbar auch Bundeskanzler Olaf Scholz einmischen. Da die Politik bei VW maßgeblich mitentscheide, habe sich der Kanzler vertraulich mit vielen Akteuren abgestimmt, darunter unter anderem VW-Konzernchef Blume, Betriebsratschefin Cavallo und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Das Land Niedersachsen hält ein Fünftel der Stimmrechte bei dem Autobauer.

https://archive.ph/61k7l

  • JaN0h4ck
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    4 months ago

    Reminder, dass bei VW nur der Gewinn zurück gegangen ist. VW macht immer noch massiv Gewinn und ist profitabel. Es ist nur das Wachstum des Gewinns ausgeblieben.

  • rhabarba
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    19
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    4 months ago

    Im Finanzplan von Volkswagen und VW Nutzfahrzeuge besteht nach SPIEGEL-Informationen ein Loch von vier bis fünf Milliarden Euro.

    Wie passend, dass die Dividende für 2023 ungefähr so hoch war.

  • geissi
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    18
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    4 months ago

    »Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben«, sagte Heil

    Aha, trotz Klimawandel, trotz geänderter Nachfragen, der ganzen Realität zum Trotz muss alles so bleiben wie es ist.
    Der Inbegriff politischer Ideen- und Visionslosigkeit.

    Und wenn ein Unternehmen mal wieder durch Unfähigkeit in Bedrängnis kommt, dann wird das so oft beschworene unternehmerische Risiko der Inhaber vom Staat übernommen. Bei den Arbeitern wird von der staatlichen Unterstützung am Ende am wenigsten hängen bleiben.

  • Don_alForno
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    4 months ago

    Die Zahl der Kunden, die sich ein Auto um 100.000 Euro leisten könnten, sei begrenzt, sagte Habeck der “Welt” in einem Doppelinterview mit VW-Chef Diess. “Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie - so fürchte ich - im Markt scheitern.”

    Von 2019

  • Noriya
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    4 months ago

    Ich habe eh nie verstanden, warum deren Fokus immer mehr auf “Luxus-Autos” mit Mondpreise ging. Ein Auto fürs Volk sind sie schon weit mehr als 10 Jahre nicht mehr. Inzwischen lässt sich die Marke eben nicht mehr wie bei Porsche durch ausschließlich Hochpreisige Modelle tragen. Dafür muss man aber nicht hellsehen können, um zu sehen wohin das führt. Ein wenig Schadenfreude kann ich mir nicht verkneifen.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      4 months ago

      Im Luxussegment sind halt die Margen höher. Gerade VW hat in den frühen 2000ern angefangen, verstärkt für den Export zu produzieren und dabei gezielt das hochpreisige Marktsegment abgegrast. Dabei wurde zur Profitmaximierung zunehmend nur noch der über Jahrzehnte aufgebaute gute Ruf der Marke verkauft, und nicht mehr die Qualitätsprodukte, die für den guten Ruf verantwortlich waren. Dass ihnen das jetzt in den Arsch beißt, geschieht ihnen recht. Leider werden weder die Bosse, noch die Aktionäre die Suppe auslöffeln müssen. Zufälligerweise hat ja VW letztes Jahr fast genau die Summe, die ihnen jetzt angeblich fehlt, als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet…

  • Cacktus
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    4 months ago

    Son Multivan wollte ich immer mal haben. Aber der ist ja so teuer. Wenn die also jetzt billig einen abgeben brauchen die nur noch 499.999 verkaufen. Aber der muss dann richtig billig sein.

    • BennyInc
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      ·
      4 months ago

      Man kann den auch problemlos unter Produktionskosten verkaufen. Das holt man durch die Menge dann wieder rein.

    • Ibuthyr@discuss.tchncs.de
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      4 months ago

      Ich hab mich schon immer gefragt, wie sich die ganzen Lehrys sich so’n 80k+ Van leisten können. Ich verdiene mehr als die (sorry fürs braggen), kann mir sowas aber im Leben nicht leisten. Was sind das für merkwürdige Prioritäten?

      • Cacktus
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        4 months ago

        Die Lösung: Elterngeld. Man kriegt bei zwei Kindern 500€, die wandern direkt in die Leasingrate. Bei Drei Kindern bleibt sogar noch was für Steuer und Versicherung übrig. Wenn man das so sieht wird die Autoindustrie direkt wieder vom Staat gefördert.

  • phneutral
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    4 months ago

    Volle Solidarität mit den Beschäftigten! ✊ Wir — als Gesellschaft — hätten vor Jahren anfangen müssen diesen riesigen Konzern klimafreundlich für die Verkehrswende (und nicht nur die Antriebswende) umzubauen. Wer Autos bauen kann, kann auch Fahrräder oder Züge bauen.