• trollercoaster@sh.itjust.works
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    5 months ago

    Unwetterwarnungen als solche haben, gerade bei kleinräumigen Ereignissen wie Gewittern, leider oft nicht so viel Aussagekraft. Da wird gerne sehr inflationär mit der Gießkanne in der Fläche gewarnt. Besser wäre, die großflächige Warnung ausdrücklich nur als Vorwarnung zu deklarieren, um dann für die tatsächlich betroffenen Orte kurzfristig vor Eintreffen, sobald bekannt ist, wohin das Gewitter genau zieht, eine reguläre Warnung auszugeben. Sonst interessiert sich irgendwann niemand mehr für die Warnungen.

    • notapantsday
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      5 months ago

      In der Medizin (und wahrscheinlich auch anderswo) nennt man das “alarm fatigue”. Wenn ein Alarm oder eine Warnung in aller Regel keine Bedeutung hat, dann sind wir Menschen extrem gut darin, ihn einfach auszublenden. Das ist eine ganz normale Funktion unseres Gehirns, das sich nur mit einer begrenzten Zahl an Dingen gleichzeitig beschäftigen kann und wichtiges von unwichtigem trennen muss.

      Das Phänomen ist auch seit Jahrzehnten bekannt, trotzdem gilt fast überall immer noch die Devise “lieber zehn mal umsonst warnen statt einmal gar nicht”.

      • connaisseur
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        5 months ago

        Das ist aber auch ein sehr deutsches Phänomen, sich bloß absichern bis zum Gehtnichtmehr denn hinterher wird immer lieber der Schuldige gesucht - statt aufzuarbeiten, was eigentlich zu einem Problem geführt hat und wie man es künftig besser vermeiden kann.

        • trollercoaster@sh.itjust.works
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          5 months ago

          Wobei die “Absicherung” hauptsächlich aus irgendwelchen rechtlichen Feigenblättern besteht, die im Ernstfall niemandem helfen, außer denjenigen, die damit ihren Arsch bei der folgenden “Aufarbeitung” aus der Schußlinie manövrieren.

          Als Konsequenzen gibt es in der Regel hinterher blinden, aber weitgehend wirkungslosen Aktionismus, denn wirkungsvolle Maßnahmen wären ja zu teuer und man müsste zugeben, dass man vorher grob Scheiße gebaut hat. Verantwortung übernimmt niemand der formal und faktisch “Verantwortlichen”, denn die haben sich alle geschickt mit ihrer “Rechtssicherheit” aus der Verantwortung gezogen. Auch wenn es tatsächlich Schuldige geben sollte, werden diese höchstens zur Verantwortung gezogen, wenn sie kleine Fische sind.

          Richtig übel wird das, wenn der krankhafte Zwang, seinen eigenen Arsch vor allen möglichen Konsequenzen zu retten, dann Leben kostet, wie bei dem tollen Landrat im Ahrtal, der sich vor den möglichen (finanziellen) Konsequenzen einer Evakuierung so in die Hosen geschissen hat, dass es hinterher über 100 Tote gab, weil er seinen verdammten Job, im Katastrophenfall die verdammte Verantwortung zu übernehmen, nicht gemacht hat.

    • YourPrivatHater@ani.socialOP
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      5 months ago

      Leiber einmal zu viel vor einem Gewitter gewarnt als einmal zu wenig, und man kann bei nina einstellen ab wann mab eine Warnung bekommt, also auch erst ab dann wenn es lila wird. Das sind ja Warnungen vom DWD, die sind mit Informationen über wind Geschwindigkeit, Hagel/kein Hagel, Liter pro m² und ein paar anderen Sachen voll.

      Vorallem gut wenn man seine Tomaten abdecken muss bevor es hagelt.

      Bis jetzt hat bei mir jede Warnung gestimmt, ich weiß nicht wie es anderswo ist. Ich weiß aber das die immer gleich für ganze Landkreise warnen müssen wie es aussieht.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        5 months ago

        Ich weiß aber das die immer gleich für ganze Landkreise warnen müssen wie es aussieht.

        Das ist das Problem. Gewitter sind in der Regel viel kleiner, als so ein Landkreis, meistens sogar kleiner, als eine Kommune. Hier in der Gegend ist das oft so, dass in einem Ort die Sonne scheint, während im Nachbarort die Welt untergeht. Da sind auch Warnungen auf kommunaler Ebene, wie sie der DWD ausgibt, zu großräumig. Dabei hat der DWD die Daten, um wenigstens kurzfristig anhand der Ausdehnung und Zugrichtung eines Gewitters sehr punkgenau zu warnen (siehe Gewitter-Monitor in der Vollversion der DWD-WarnWetter-App), wobei das auch seine Grenzen hat. Ich wohne topographisch so günstig, dass die meisten Gewitter nördlich oder südlich vorbeiziehen. Die Luftströmungen in der Hauptwindrichtung (Westwind) werden von einem größeren Hügel geteilt, der sich etwas westlich befindet. Das lenkt die Gewitter seitlich weit genug ab, dass man meistens nur den Rand abbekommt. Blöd wird es in der Regel nur dann, wenn das Gewitter aus einer ungewöhnlichen Richtung kommt. Insbesondere bei 2 Zugrichtungen fängt sich das Gewitter dann in einem Talkessel und kommt nicht mehr weg.

        • YourPrivatHater@ani.socialOP
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          5 months ago

          Verstehe ich, aber das liegt dann ja eher an deiner direkten Umgebung, stell nina doch einfach um so das du nurnoch bei lila benachrichtigt wirst. Ich denke das hat vorallem technische Gründe, das die immer für ganze Landkreise oder Gemeinden warnen. Es ist wahrscheinlich auch fast unmöglich für jedes Dorf einzeln alles zu berechnen und dann jedes Dorf einzeln zu warnen (auch über ein 1km² Raster wäre zu kleinteilig)

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            5 months ago

            stell nina doch einfach um so das du nurnoch bei lila benachrichtigt wirst.

            Ich hab kein Nina installiert. Das Zeug ist sinnlos, wenn es nur kreisweit warnen kann. Das hat Anfang des Jahres ein paar Bekannte, die so doof waren, das zu installieren, mitten in der Nacht mit Riesenlärm aus dem Bett geschmissen, weil am anderen Ende des Landkreises eine Lagerhalle brannte und der Rauch genau für ein Dorf dort (Luftlinie >20km weg) eine Gefahr darstellte.

            Ich denke das hat vorallem technische Gründe, das die immer für ganze Landkreise oder Gemeinden warnen.

            Es ist eben technisch nicht unmöglich, jedes einzelne Dorf zu warnen, das war in der Vergangenheit schon mal umgesetzt. Die Sirenen konnten bis 1993 auf Ortsteilebene angesteuert werden (manuell konnte man vom örtlichen Steuergerät aus sogar gezielt eine einzelne Sirene auslösen). Üblicherweise wurden die Sirenen nicht bis selten für Wetterereignisse benutzt, aber damals waren die Vorhersagemethoden auch zu ungenau dafür. Solche Granularität bei der Ansteuerung der Warnungen sollte aber eine hochmoderne Äpp doch auch hinkriegen.

            Die Wettervorhersage kann bei Gewittern heute wenigstens kurzfristig schon in einem sehr kleinen Raster warnen. Automatisiert haut leider niemand die Warnungen so granular raus, deshalb muss man halt den Gewittermonitor in der WarnWetter-App zu Fuß benutzen, wenn man daran interessiert ist.

            • YourPrivatHater@ani.socialOP
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              5 months ago

              Nina ist für Bevölkerungsschutz, Wetter und Hochwasser, und wenn man das falsch einstellt ist man selbst schuld.

              Und nein, eine Gemeinde weite wetter Warnung ist absolut ausreichend für die Zwecke. Nina macht im übrigen nicht mehr krach als andere apps auser wenn es sich um die höchste warnstufe handelt. (die geben bei bränden keine kreisweiten warnungen raus)

              • trollercoaster@sh.itjust.works
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                5 months ago

                Nina ist für Bevölkerungsschutz

                Da fühle ich mich gleich richtig geschützt…

                Ist halt symptomatisch für den Zustand des Bevölkerungsschutzes hier. Da wird überall gespart und dann als Feigenblatt irgendwelche aufgeblasenen Prestigeprojekte gemacht, die dann nicht richtig funktionieren.

                die geben bei bränden keine kreisweiten warnungen raus

                Dann war das wohl eine Fehlbedienung von Seiten der Herausgeber der Warnung. Würde mich bei meinem Landkreis jetzt auch nur marginal wundern.

                • YourPrivatHater@ani.socialOP
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                  5 months ago

                  Man kann es auch mit seiner miesmacherei übertreiben…

                  Und wie gesagt, lieber einmal zu viel über ein Problem informiert als einmal zu wenig.

                  • trollercoaster@sh.itjust.works
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                    5 months ago

                    Und wie gesagt, lieber einmal zu viel über ein Problem informiert als einmal zu wenig.

                    Irgendwann stumpft man ab, wenn man inflationär vor Dingen gewarnt wird, die dann nicht eintreffen. An anderer Stelle in diesem Pfosten hat ein anderer Zuhausi das auch angesprochen.